Reise nach Rom – Tag 3: Der Vatikan
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Es ist Sonntag, der letzte Tag meines Rom-Wochenendes und der soll, wie es sich für einen Sonntag gehört, dem Kirchlichen, sprich dem Vatikan vorbehalten sein.
Der Vatikan
Der Vatikanstaat besteht aus Petersdom, Petersplatz, Vatikan mit den Vatikanischen Gärten. Der Vatikanstaat ist der kleinste allgemein anerkannte Staat der Welt. Er ist eine Enklave in Italien innerhalb des Stadtgebiets von Rom, hat eine Fläche von 0,44 Quadratkilometern und ist mit 836 Einwohnern auch der Staat mit den wenigsten Einwohnern. Er liegt mitten in der Stadt und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, am besten per Bus, obwohl auch die Metro einige Stationen in der Nähe besitzt. Mein Bus fährt alle fünf Minuten, so dass ich mir um Abfahrtszeiten keine Gedanken zu machen brauche. Den Einstieg in den Vatikanstaat habe ich mir über den Petersplatz vorgestellt. Daher wählte ich die Bushaltestelle „Largo Di Porta Cavallegeri-Fornaci“, die südlich und links des Platzes platziert ist. Hier hält die Buslinie Nr. 64. Um den Platz zu betreten, musste ich dann um einen Halbkreis laufen, bis der Hauptzugang von östlicher Seite erreicht war.
Petersplatz
Und dann bot sich mir ein einmaliges Schauspiel. Die halbkreisförmigen Kolonnaden mit je vier Reihen dorischer Säulen des Petersplatzes breiten sich wie Arme um die Gläubigen, die sich zu den Feierlichkeiten und Ansprachen des Papstes auf dem ovalen Platz versammeln. In der Mitte befindet sich der ägyptische Obelisk, der 37 n. Chr. aus Heliopolis nach Rom gebracht wurde. Man kennt das Bild ja aus dem Fernsehen, aber wenn man selbst dort steht, bleibt einem schon Mal der Mund offen stehen. Hier hält also der Papst jeden Mittwochvormittag eine Generalaudienz ab, hier wurde auch Johannes Paul II. von dem türkische Rechtsextremist Mehmet Ali Ağca angeschossen. An das Attentat erinnert heute ein weißer Gedenkstein aus Marmor.
Petersdom
Der Petersdom befindet sich auf dem Petersplatz und bildet das Herz des Vatikans. Also machte ich mich auf den Weg. Je näher ich dem Dom kam, desto mehr Gedränge entstand. Da hatten wohl noch viele andere dieselbe Idee. Also blieb mir nichts übrig als anstehen. Am Einlass gab es dann noch Taschenkontrollen, die das Ganze noch mehr verzögerten. Der richtige Name des Doms ist Sankt Peter im Vatikan. Man erreicht die Basilika Sankt Peter vom westlichen Tiberbogen aus über Via della Conciliazione. Nachmittags steht die Sonne besonders gut, um einen herrlichen Blick von der Kuppel des Petersdoms auf die ewige Stadt zu werfen. Der Petersdom fasst 20.000 Menschen und ist mit einer überbauten Fläche von 15.160 qm eines der größten Kirchengebäude der Welt.
Aber einmal eingetreten, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Alles ist hier groß, bombastisch und ehrfürchtig. In der ersten Seitenkappelle des rechten Kirchenschiffes befindet sich, die wunderschöne Pietà von Michelangelo aus weißem Marmor hinter dickem Glas. Ich musste lange warten bis endlich ein Blick durch die Menschenmassen frei wurde, aber das Warten hat sich gelohnt. Zu den einzigartigen künstlerischen Merkmalen der Peterskirche gehören neben der Pietà die Sitzfigur des Petrus von Arnolfo di Cambio, der 29 Meter hohen Bronzebaldachin von Bernini über dem Papstaltar sowie eine Statue des Kaisers Konstantin von Gian Lorenzo Bernini und die Bronzestatue Sankt Peters. Der Rundgang führt durch das mittlere Kirchenschiff, von dem man bereits den päpstlichen Hochaltar unter der Kuppel sehen kann. Ausgrabungen belegen, dass genau über dem Grab, in dem Apostel Petrus im Jahr 64 n. Chr. nach seiner Kreuzigung beerdigt worden sein soll, der Hochaltar errichtet wurde.
Die Kuppel von Michelangelo
Am beeindruckendsten jedoch ist die Kuppel von Michelangelo. Die doppelschalige Kuppel der Basilika St. Peter ist das größte freitragende Ziegelbauwerk der Welt. Sie hat einen Durchmesser von 42,34 m und wird von vier fünfeckigen Pfeilern getragen. Für eine Kuppel dieser Ausmaße bedurfte es eines genialen Ingenieurgeistes. Michelangelo Buonarroti hatte erkannt, daß die Kuppel das wahre Symbol der Basilika und das Wahrzeichen der Christenheit werden musste. Noch bevor die Kuppel fertiggestellt war, starb Michelangelo und es dauerte weitere 20 Jahre, ehe durch Giacomo della Porta deren Fertigstellung erfolgte.
Ich hatte gehört, dass man oben von der Kuppel einen atemberaubenden Ausblick über Rom haben soll. Also machte ich mich auf den Weg nach oben. Die Laterne über der Kuppel ist auf über 510 Stufen zu erreichen, die mit einem Lift zur Dachterrasse abgekürzt werden können. Es waren dann nur noch 320 Stufen (!). Dafür gab es dann aber wirklich diesen supertollen Ausblick. (siehe Startbild)
Tipp
So klein der Vatikanstaat auch ist, so beliebt ist er. Die Vatikanischen Gärten hätten mich sehr interessiert, sie sind allerdings nur im Rahmen einer Führung nach vorheriger Anmeldung zu besichtigen. Ich hätte mich wohl vor meiner Abreise darum kümmern sollen. So blieben die Gärten außen vor, ebenso wie die Vatikanischen Museen. Denn wer diese besichtigen möchte, sollte sich früh aufmachen. Bereits zur Öffnungszeit stauen sich vor dem Eingang enorme Schlangen, insbesondere von Reisegruppen. Unter Zeitdruck, da der Abreisetermin vor der Tür steht, sollte man daher nicht stehen. Schade, aber Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut, und so habe ich einen Grund, die ewige Stadt bald wieder zu besuchen. Ciao Roma!
Reise nach Rom – Tag 1: Altstadtwanderung
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