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Reise nach Rom – Tag 1: Altstadtwanderung

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Reise nach Rom

„Ich kam, ich sah und ich siegte“ – jedenfalls hatte ich mir das für meinen Rom-Besuch so gedacht. Die Stadt ist riesig und hat so viel zu bieten. Ein Wochenende muss es zur Besichtigung mindestens sein, um wenigstens das Wichtigste der Stadt zu sehen.

Eine Reise nach Rom ist unvergesslich. Die Stadt protzt mit antiken und kulturellen Gütern, die es in dieser Dichte kaum in einer anderen Metropole gibt. Daher ist eines klar: eine Stadtbesichtigung ist mal nicht an einem Tag erledigt. Als Minimum sollte man sich ein Wochenende gönnen. Und selbst dann kann man nicht alles sehen und erleben. Das Wichtigste ist aber durchaus drin. Kommen Sie mit, zu einem Stadtrundgang zu den imposantesten Stellen Roms.
Drei Tage Rom, dachte ich mir, klingt viel, ist es aber nicht. Spätestens vor Ort merkt man, dass ein Wochenende schon sehr knapp bemessen ist, will man stressfrei die Stadt erleben. Wichtig ist, sich vorzubereiten und bereits eine Tour zu Hause auszuarbeiten. Denn dann ist das doch große Pensum innerhalb der gesteckten Zeit zu erledigen. Also drei Tage – drei Tage voller Kultur, Geschichte und natürlich Pasta und Pizza. Um die Rundreise auf eigene Faust vorzubereiten, wählte ich eine Unterkunft in der Nähe der Altstadt, denn von hier aus, lässt sich der Rundgang vorzüglich beginnen. Die Wahl fiel auf das Hotel Ponte Sisto (Via die Pettinari), was an der gleichnamigen Brücke liegt; also unmittelbar am Tiber und vis-à-vis von Trastevere, dem beliebten Ausgeh-Viertel der Römer. Die Lage des Hotels ist relativ ruhig, da es in einer kleinen Nebenstraße im Altstadtviertel liegt. Es ist ein idealer Ausgangspunkt für Besichtigungstouren und auch zum Bummeln durch das historische Zentrum. (1)
Als nächstes deckte ich mich natürlich mit einem Stadtplan ein, denn ohne geht es in der Stadt nicht. Das meiste soll per Fuß erledigt werden, was allerdings ab und zu, wegen der doch größeren Entfernungen, nicht möglich ist. Also musste noch ein Drei-Tages-Ticket der römischen Verkehrsbetriebe her.

 

Reise nach Rom – Tag 1 – Alstadtwanderung

Am ersten Tag, den Freitag, des Rundgangs sollten es die bekannten Plätze, Brunnen und die sich anschließenden Gebäude sein, die man natürlich nicht links liegen lässt. Die komplette Tagestour für diesen ersten Rom-Tag ist in etwa sechs Kilometer lang. Klingt zunächst kurz, aber wenn man bedenkt, dass man sich auch Zeit für die Sehenswürdigkeiten nehmen will, ist der Tag verplant. Noch dazu ist man ja nicht alleine in der Stadt unterwegs, sondern muss an der einen oder anderen Stelle mit erhöhen „Verkehrsaufkommen“ rechnen. Ich hatte Glück an meinem ersten Rom- Tag; das Wetter spielte mit und begrüßte mich mit Sonnenstrahlen und einem blauem Himmel, was will man mehr.

Piazza Venezia, Vitorio Emanuele II & Piazza della Minerva

Der erste kurze Gang führte mich zum Piazza Venezia. Gerade mal 900 m, in etwa 12 Minuten, liegt der Platz von der Unterkunft entfernt. Dort angekommen, erwartete mich ein Platz mit regen Treiben. Bereits zu römischen Zeiten war die Piazza Venezia ein Verkehrsknotenpunkt der römischen Via Flaminia am Fuß des Kapitolshügels und dies hat sich bis heute nicht geändert. Ihren Namen erhielt die Piazza vom Palazzo Venezia, dem ehemaligen
Regierungssitz Mussolinis. Die Piazza Venezia ist der zentrale Platz in Rom, an dem die meisten Buslinien kreuzen. Schon von weitem ist das auf einem Hügel liegende Nationalmonument Vittorio Emanuele II. zu sehen. Über eine Freitreppe erreicht man das Reiterstandbild Vittorio Emanuele II., dem Begründer der Italienischen Republik. In der außengelegenen Säulenhalle stehen Figuren, die die Regionen Italiens darstellen. Innerhalb des Gebäudes befindet sich das Museo del Risorgimento, das eine Dauerausstellung zu den Italienischen Unabhängigkeitskriegen beherbergt. Der Palast ist für das Publikum geöffnet und man hat einen schönen Blick über Rom.

Reise nach Rom

Das Reiterstandbild des Vittoria Emanuele II. ist ein Nationaldenkmal und steht vor dem gleichnamigen Monument.

 

Nur knappe fünf Minuten entfernt führt mich mein Weg zum Piazza delle Minerva mit dem Elefanten-Obelisken. Die aus dem 6. Jh. v. Chr. stammende ägyptische Säule wurde von Bernini auf den Rücken eines Elefanten gesetzt. Die gotische Kirche St. Maria sopra Minerva wurde im 8. Jh. auf den Ruinen des antiken Minerva- Tempels errichtet und enthält bedeutende Kunstwerke. Mein Tipp: anschauen.

Reise nach Rom

Auf der Piazza della Minerva steht ein Kleinod: Berninis kleiner Marmorelefant mit dem Obelisken auf dem Rücken.

 

Pantheon-Tempel & Trevi-Brunnen

Kurz darauf erwartet mich das erste große Highlight des heutigen Tages: der Pantheon-Tempel. Nur 180 Meter vom Minverva- Platz entfernt steht der berühmte Tempel, das besten erhaltene antike Bauwerk Roms. Volle Vorfreude nähere ich mich dem Platz. Der Tempelbau wurde 17 v. Chr. von Agrippa zu Ehren der Götter errichtet, deren Statuen sich in den sieben Nischen befinden. Besondere Persönlichkeiten wurden hier begraben, u.a. die Könige Vittorio Emanuele I., Umberto I. und die Königin Margherita sowie der Maler Raphael (Raffaello Sanzio), dessen Grab sich in der 3. Nische links befindet. Seit dem 13. Mai 609 dient das Pantheon als katholische Kirche. Wie gut der Bau erhalten ist, ist wirklich erstaunlich.

Reise nach Rom

Der Pantheon-Tepmepl ist einer der besten erhaltenen antiken Bauwerke Roms und wird als katholische Kirche benutzt.

 

Nach der ausgiebigen Besichtigung des eindrucksvollen Tempels geht es wieder raus auf die Straße. Mittlerweile füllen sich die Gassen mit Menschen, die meisten davon Touristen, die alle, wie es mir scheint, dasselbe Ziel anstreben: den Trevi-Brunnen. Der Weg führt durch schattige kleine Gassen mit winzigen Geschäften und heimeligen Restaurants und Cafés. Zeit sich einen Espresso zu gönnen. Der monumentale Trevi-Brunnen stellt den Meeresgott auf einem Karren dar, der von zwei Tritonen gezogen wird. Über den vier Säulen sind die Statuen der Tugenden dargestellt. Ein Volksglaube sagt, dass es Glück bringe, Münzen über die Schulter in den Brunnen zu werfen. Eine Münze führe zu einer sicheren Rückkehr nach Rom, zwei Münzen dazu, dass der Werfende sich in einen Römer oder eine Römerin verliebe, drei Münzen würden zu einer Heirat mit der entsprechenden Person führen. Am Trevi-Brunnen angekommen, muss ich mich durch eine Menschentraube zwängen, um an den Rand des Brunnens zu kommen. Schließlich will auch ich mein Glück versuchen und versenke ein Geldstück im Wasser.

Reise nach Rom

Wer eine Münze in den Trevibrunnen wirft, kehrt nach Rom zurück.

Spanische Treppe

Von nun an werde ich den Touristentrubel so schnell nicht mehr los, denn mein Weg führt mich weiter zur Spanischen Treppe, zur Piazza di Spagna. Vom Trevi-Brunnen bis zur berühmten Treppe sind es gerade Mal acht Minuten oder 650 Meter, jedenfalls, wenn man Google-Maps glauben möchte, das ich neben meinem Stadtplan als zusätzliche Informationsquelle auf meinem Smartphone mit dabei habe. Wiederum geht es durch nette kleine Gassen, in denen ich gemütlich schlendere, denn die Atmosphäre hier hat seinen eigenen Reiz. Die Spanische Treppe ist eine der größten Touristenmagnete der Stadt und das hört und sieht man. Die Piazza di Spagna und die Spanische Treppe sind zu jeder Tageszeit beliebter Treffpunkt von Römern und Touristen zum Flirten, Lesen, Essen oder Schwatzen und daher stets dicht umlagert. Sie ist eine Prachttreppe aus der Zeit des Spätbarock und Rokoko, gebaut in den Jahren 1723 – 1726 vom französischen Architekten Francesco de Sanctis. Die Spanische Treppe verbindet die Stadt mit dem Hügel des Pincio mit der Kirche Trinità dei Monti und diente zum Prominieren für die feine Gesellschaft. Die Kirche wurde im Auftrag des französischen König Ludwig dem XII. gebaut und enthält eindrucksvolle Gemälde. Wie mir ein Einheimischer verrät, erstrahlt die Spanische Treppe im Frühjahr zur Festa delle Azalee in duftender Blütenpracht. Ein Grund zu dieser Jahreszeit Rom erneut einen Besuch abzustatten.

 

Reise nach Rom

Die Spanische Treppe ist ein absoluter Touristenmagnet. Aber Achtung! Die Stadt hat neuerdings verboten, sich auf die Treppe zu setzen – wer sich trotzdem auf das Monument setzt, muss zahlen!

Santa Maria del Popolo

Auf dem Weg zu Santa Maria del Popolo liegt rechter Hand eine der größten und schönsten Parkanlagen Roms, die Villa Borghese. Nach dem Trubel ist der Park eine willkommene Abwechslung und Ruheoase. Noch dazu knurrt der Magen, der gefüllt werden möchte. Im Park befindet sich ein hervorragendes Restaurant. Die Casina Valadier bietet vorzügliche gehobene italienische Küche. Von der Terasse aus, bekomme ich einen hervorragenden Blick auf Rom und kann mich gleichzeitig am Buffet bedienen, was will man mehr?
Gestärkt und ausgeruht, geht die Wanderung durch Rom weiter, mehr als die Hälfte des ersten Tages ist ja auch schon geschafft. An der Piazza del Popolo, einer der größten und schönsten Plätze der Stadt, erwartet mich der 24 m hohe ägyptische Obelisk des Flaminius, der von vier Brunnenbecken umgeben wird. Hier finden seit jeher Volksveranstaltungen und Demonstrationen statt. Ich habe Glück, heute ist es ruhig, denn Menschenmassen hatte ich beim Trevibrunnen und der Spanischen Treppe schon genug. Die antike Kirche, dort wo sich heute die Basilika Santa Maria del Popolo befindet, gab dem Platz seinen Namen. Die ursprüngliche Kirche Santa Maria del Popolo wurde über dem Grab von Kaiser Nero errichtet.
Natürlich besuche ich das Gotteshaus, das einige Meisterwerke beherbergt. So gibt es die Conversione di San Paolo (Bekehrung des Paulus) und Crocifissione di San Pietro (Kreuzigung von Petrus) von Caravaggio, die Orgel mit den zwei Engelchen von Gian Lorenzo Bernini, Architekturen von Rafael und Bramante sowie Fresken von Pinturicchio und Annibale Carracci zu bewundern. Und im Augustinerkloster neben der Kirche Santa Maria del Popolo wohnte Martin Luther 1511 während seines Rom-Aufenthaltes.

Reise nach Rom

An dem Platz des Vokes, stehen die Doppelkirchen Santa Maria in Monte Santo und Stanta Maria dei Miracoli.

Museum Ara Pacis

Schön langsam führt mich mein Weg über die Piazza Navona zurück. Dies ist der längste Streckenabschnitt der Altstadtwanderung und dauert in etwa 20 Minuten. Aber ein kleiner Zwischenstopp liegt auf der Reise; das Museum Ara Pacis, das rechter Hand am Flussufer liegt und den gleichnamigen Altar beschützt. Der Altar des Majestätisches Friedens wurde im Jahre 9 v. Chr. geweiht. Er wurde von Kaiser Augustus in Auftrag gegeben, um seine Siege in Gallien und Hispanien (heute besser bekannt als Frankreich und Spanien), sowie die Herstellung des Friedens im Römischen Reich zu feiern. Der Altar war seinerzeit als eines der wichtigsten Denkmäler in Rom angesehen. Nach und nach wurde das Denkmal unter der Erde vergraben. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Teile der Ara Pacis entdeckt, aber erst im Jahre 1938 entschied Benito Mussolini, dass die Ruinen geschützt werden müssen. Er hatte speziell für diesen Zweck ein Gebäude erbaut. Allerdings ist dieses Gebäude inzwischen zerstört. Es wurde von einem Pavillon ersetzt, der von Richard Meier, einem renommierten amerikanischen Architekten, entworfen wurde. Der moderne Pavillon beherbergt das Museo dell‘Ara Pacis, das Ara Pacis Museum, welches 2006 eröffnet wurde.

Reise nach Rom

Der Altar des Friedens des Augustus wurde zum Schutz in einem Pavillion untergebracht.

 

Piazza Navona

An der Piazza Navona angekommen, genieße ich auf einer der Bänke die Atmosphäre eines der schönsten Plätze Roms mit seinen drei meisterlichen Brunnen. Piazza Navona ist auf den Ruinen des antiken Stadions des Domitian aufgebaut.
Der größte Brunnen im Zentrum ist der Brunnen der vier Flüsse: Fontana dei Quattro Fiumi mit dem Obelisk in der Mitte. Der Vier-Flüsse-Brunnen ist das Werk Gian Lorenzo Berninis und stellt die vier Flüsse Donau (für Europa), Ganges (für Asien), Nil (für Afrika) und Rio della Plata (für Amerika) dar.

Reise nach Rom

Der beeindruckende Brunnen der vier Flüsse steht am Navona-Platz.

Schön langsam neigt sich der Tag dem Abend zu und es wird Zeit ins Hotel zurück zukehren. Von der Piazza Navona geht es über die Piazza Campo Fiori „nach Hause“. Auf dem Platz wurden einst Hexen und Verbrecher öffentlich hingerichtet. Nun finden dort die Wochenmärkte statt.

 

Reise nach Rom – Tag 2: Historisches Rom

Reise nach Rom – Tag 3: Der Vatikan

 

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