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Eisacktaler Qualitätsweine

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Eisacktal Wein Beitragsbild

Bis auf 850 m Meereshöhe wird hier auf 440 ha Wein angebaut. Sylvaner, Müller Thurgau, Kerner und Riesling gehören seit Jahren zu den Topweinen in Südtirol. Das Eisacktal ist das nördlichste Weinbaugebiet Italiens.

Über den Brenner kommend führt der Weg nach Italien und zum Mittelmeer seit jeher durch das Eisacktal. Der namensgebende Fluss Eisack wird umringt von schroffen Bergen – im Osten die Dolomiten, im Westen die Sarntaler Alpen –, doch finden sich hier erste Vorboten des Südens. Edelkastanien und Reben prägen die Landschaft. Daneben gibt es Obstbau und noch höher vor allem Viehzucht.

Das Südtiroler Eisacktal ist Italiens nördlichstes Weinbaugebiet. Es ist klein, doch unter jenen, die hier dem Weinbau nachgehen, herrscht große Vielfalt: Es gibt 19 freie Weinbauern, die ihren Wein selbst vermarkten, die „Eisacktaler Kellerei“, eine Genossenschaft mit 130 Mitgliedern, sowie die Stiftskellerei „Neustift“, eine der ältesten Kellereien der Welt.

Im Jahr 2004 schließen sich die Eisacktaler Weinproduzenten unter dem Namen „Eisacktaler Wein“ zusammen, um das Gebiet geschlossen nach außen zu präsentieren, den Kontakt zwischen den Produzenten zu pflegen und den fachlichen Austausch zu fördern. Seitdem veranstalten sie jährlich gemeinsam das Fortbildungs-Event „Eisacktaler Weinbautagung“ und den „Treffpunkt Wein“, eine Verkostung ihrer Weine an einem Sommerabend in der Brixner Altstadt.

 

Das Törggelen

Das Törggelen ist eine weit über die Südtiroler Landesgrenzen hinaus bekannte Tradition. Entstanden ist dieser Brauch im Eisacktal und auch heute noch findet man hier die schönsten Plätze und den besten Wein, um das Törggelen richtig zu genießen.

Wenn der Herbst beginnt, öffnen die Bauernfamilien den Gästen ihre Stuben. In den Buschenschänken sitzt man nach einer Wanderung gemütlich und vergnüglich beisammen, isst traditionelle Speisen wie Schlutzkrapfen, Hauswürste und Surfleisch mit Kraut, Gerstsuppe und Knödel, geröstete Kastanien und trinkt dazu lokalen Wein. Seinen Ursprung hat das Törggelen in der traditionellen Verkostung des Jungweins im Herbst, was auch sein Name bezeugt: „Törggelen“ leitet sich von der alten Bezeichnung „Torggl“ für die Weinpresse ab, die wiederum dem lateinischen Wort „torculum“ (Presse) entstammt.

 

Kastanien_960

In geselliger Runde werden gebratene Kastanien und der noch junge Wein verkostet.

Der Weinbau im Eisacktal

Die Geschichte des Weinbaus im Eisacktal reicht weit zurück. Die ältesten Zeugnisse der Weinbautradition des Eisacktals stammen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Ab dem frühen Mittelalter nehmen sich die Klöster in diesem Gebiet des Weinbaus an. Über mehrere Jahrhunderte liegt der Weinbau im Eisacktal ganz in ihren Händen. Von dieser Zeit zeugt heute noch das Kloster Neustift, in dessen Stiftskellerei seit 1142 Wein produziert wird.

Bei den Erzeugnissen der älteren Eisacktaler Weinbaugeschichte handelt es sich bis ins 20. Jahrhundert hinein allerdings immer um Rotwein. Da das Klima im Eisacktal für rote Rebsorten zu kühl ist, war die Qualität der Weine nicht besonders hoch.

Erst nach der Reblausinvasion Anfang des 20. Jahrhunderts erkannte man, dass das Eisacktaler Klima ideal für weiße Sorten ist. Infolge des Reblausbefalls und aufgrund fehlender Absatzmärke verkümmerte der Weinbau jedoch zunächst. Die Anbauflächen wurden zunehmend kleiner und deckten oftmals nur noch den Eigenbedarf der Bauern.

1961 erfolgt mit der Gründung von genossenschaftlichen Organisationen in Klausen und Brixen der Neubeginn und die Wende hin zum Weißwein. Nach und nach setzen sich weiße Rebsorten durch, die Anbauflächen werden wieder größer – teilweise kommt es zu aufwendigem Terrassen-Bau an den Talhängen – und die Eisacktaler Weine gewinnen zunehmend an Renommee. Auch der Schritt zur Selbstständigkeit und Selbstvermarktung mehrerer Winzer hat viel zur Vielfalt und Sichtbarkeit des Eisacktaler Weinbaus beigetragen. Mittlerweile gilt das Eisacktal als eines der besten Weißweingebiete Italiens.

Kloster Säben: Hier hat man nicht nur einen herrlichen Blick ins Eisacktal, sondern auch auf die Weinrberge rund um das Kloster.

Die Rebsorten

Im Eisacktal gibt es eine sehr große Vielfalt an Rebsorten, denn durch die extreme nördliche Lage des Tals wirken sich kleine Unterschiede in Höhenlage, Hangneigung und Ausrichtung stark auf das Mikroklima der Weinbaulagen aus. Um den verschiedenen Lagen gerecht zu werden, werden daher viele verschiedene Sorten angebaut.

Ursprünglich wurde im Eisacktal vor allem Rotwein angebaut, erst Mitte des 20. Jahrhunderts ging man überwiegend zum Anbau weißer Sorten über, die sich für das kühle Klima besser eignen.

 

Die Ursprungsbezeichnung

Aufgrund der besonderen Anbaubedingungen innerhalb Südtirols dürfen die Weine aus dem Eisacktal, die den DOC-Bestimmungen entsprechen, eine eigene geschützte Ursprungsbezeichnung tragen: „Südtirol Eisacktaler“. Der Bezeichnung folgt eine Sorten- oder Lagenangabe.  Das DOC-Anbaugebiet Eisacktal reicht von Vahrn bis zum Ritten. Die Anbaufläche beträgt rund 400 ha.

 

Das Klima im Eisacktal

Die klimatischen Voraussetzungen im Eisacktal sind für Weißwein ideal: Einerseits bewirkt die Nähe zu den Bergen eine für den Weinbau äußerst günstige, hohe Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht, andererseits sind die Niederschlagsmengen für ein Alpengebiet gering und es gibt außergewöhnliche viele Sonnenstunden. Diese besonderen klimatischen Bedingungen ermöglichen im Eisacktal Weinbau in Höhenlagen zwischen 400 und 850 m Meereshöhe.

Eisacktal Wein Klima 960

Perfektes Klima für guten Weißwein: Die besonderen limatischen Bedingungen sind für die Qualität in dieser Region verantworlich.

Das Eisacktaler Weinbaugebiet

Das Weinbaugebiet Eisacktal reicht von der Gemeinde Vahrn, kurz vor Brixen im Norden bis zum Ritten bei Bozen im Süden. Der Brixner Talkessel ist gegen Norden hin wie ein Amphitheater abgeschlossen und dadurch gegen kalte Strömungen geschützt. Die Weinbaulagen befinden sich hier vor allem auf der orographisch linken Seite, wo sich die Lagen aufgrund der starken Sonneneinstrahlung und den steilen Hängen schnell aufwärmen. Das Terroir ist geprägt von einem Gemisch aus Schiefer, Gneis und Granit und schottrig, sandigen Moränenböden.

Nach dem Brixner Talkessel wird das Eisacktal wieder enger und verläuft leicht südwestlich, die Weinbaublaugen befinden vornehmlich orographisch rechts.

Südlich von Brixen bis unterhalb von Klausen ist Quarzphyllit das Hauptgestein, ab Waidbruck Quarzporphyr. Über das gesamte Tal sind Glazialschotter und zwischeneiszeitliche Flussablagerungen verteilt, wodurch die Böden durchlässig sind und schnell Wärme aufnehmen können. Der hohe Anteil an Silikaten in den Böden verleiht den Weinen aus dem Eisacktal die charakteristische mineralische Note.

Fotos: © Eisacktaler Kellerei, Frieder Blickle, Ingrid Heiss, Hannes Niederkofler

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