Ancona
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Die 387 v. Chr. von den Griechen gegründete Adria-Stadt Ancona ist heute mit rund 100.000 Einwohnern die Hauptstadt der Region „Marken“. Sie liegt direkt am Meer am Vorgebirge Monte Conero. Der Namen der Metropole stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Ellbogen“. Schnell wurde die Stadt zum Handelsschnittpunkt an der Adria. Kein Wunder, denn der Hafen Anconas stellt die kürzeste Seeverbindung nach Dalmatien dar, auf der gegenüberliegenden Seite der Adria. Aufgeteilt in zwei Teile, die Altstadt am Monte Guasco und den modernen Teil an der Küste, ist Ancona eine Stadt voller Charme.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt die Kathedrale San Ciriaco mit ihrer Fassade aus weißem und rosa Marmor. Imposant herrscht die Kirche von der Spitze des Guasco-Hügels über die Stadt. Der Dom steht auf dem Fundament eines Venustempels aus dem 4./3. Jh. v. Chr. Der heutige Dom stammt aus dem 11./12. Jh. und ist mit seiner eindrucksvollen Mischung aus Romanik und Gotik nicht zu übersehen. Der helle Stein zum Bau der Kathedrale kommt vom benachbarten Monte Conero. Der einstige Tempel der Liebesgöttin beherbergt heute zahlreiche Sarkophage und Gemäldegalerien. Zwar gibt es auch im Dom ein ansehnliches Museum (Museo Diocesano), aber unbedingt besichtigen sollte man das „Museo Archeologico Nazionale delle Marche“. In 25 Räumen untergebracht findet man hier Überbleibsel aus dem Neolithikum bis in die römische Zeit.
Sehenswertes in Ancona
Weitere Highlights der Meermetropole sind die Kirche S. Maria della Piazza, der Trajansbogen und der Militärbau Mole Vanvitelli. Das Lazzaretto, wie das Gebäude auch genannt wird, wurde 1732 vom Architekten Luigi Vanvitelli erbaut. Dabei handelt sich um einen sehenswerten fünfeckigen Bau mit einer Fläche von mehr als 20.000 Quadratmetern. Ursprünglich schützte das Lazzaretto die heimischen Truppen und Offiziere vor Seuchen, die von fremden Schiffen eingeschleppt wurden. Später wurde es als Militärkrankenhaus genutzt, daher auch der Name.
Das Amphitheater von Ancona ist ein faszinierendes archäologisches Juwel. Dieses beeindruckende antike Bauwerk gehört zu den wenigen gut erhaltenen Amphitheatern aus der römischen Zeit und ist ein lebendiges Zeugnis der glorreichen Vergangenheit dieser Region. Es wurde voraussichtlich im 1. oder 2. Jahrhundert nach Christus während der römischen Kaiserzeit erbaut und war ein zentraler Ort für öffentliche Unterhaltung und soziale Zusammenkünfte. Mit seiner charakteristischen elliptischen Form und einer Kapazität, Tausende von Zuschauern aufzunehmen, diente es als Austragungsort für eine Vielzahl von Veranstaltungen, darunter Gladiatorenkämpfe, Tierjagden, Theateraufführungen und Wagenrennen. Das Theater wurde aus Stein erbaut und maßvoll in die Landschaft eingefügt, wodurch es eine majestätische Präsenz erlangte. Die Tribünen waren in mehrere Sitzreihen unterteilt, wobei die privilegierten Plätze den wohlhabenderen Bürgern vorbehalten waren, während die allgemeine Bevölkerung auf den höher gelegenen Rängen saß. Eine ausgeklügelte Serie von Zugängen und Tunneln ermöglichte es den Menschenmassen, schnell und effizient in das Amphitheater zu gelangen und es nach den Veranstaltungen ebenso zügig zu verlassen.
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Amphitheater von Ancona viele Veränderungen erlebt. Nach dem Niedergang des Römischen Reiches wurde es nicht mehr regelmäßig genutzt und begann langsam zu verfallen. Während des Mittelalters wurden Teile des Amphitheaters als Steinbruch für den Bau von Kirchen und anderen Gebäuden verwendet. Trotz dieser Umstände blieb jedoch ein beträchtlicher Teil der Struktur erhalten, was es zu einem der bemerkenswertesten Überreste der römischen Antike in der Region machte. Im 19. Jahrhundert begann ein verstärktes Interesse an der Erhaltung des kulturellen Erbes Italiens, und das Amphitheater von Ancona wurde zu einem geschützten Denkmal erklärt. Es wurden Restaurierungsarbeiten durchgeführt, um seine Struktur zu stabilisieren und es der Öffentlichkeit als historische Stätte zugänglich zu machen.
Heute ist das Amphitheater ein beliebtes Touristenziel, das Besucher aus der ganzen Welt anzieht, die die faszinierende Geschichte und die architektonische Schönheit des antiken Bauwerks erleben möchten. Darüber hinaus dient das Amphitheater heute als Schauplatz für kulturelle Veranstaltungen und Festivals.
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