Tremiti Inseln – San Nicola
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Mit einer Fläche von 0,42 km2 sind auf der drittgrößten Insel Geschichte, Kunst und Kultur die Hauptdarsteller. Vom Meer aus sieht man einfach nur eine bombastische Festung: nichts als Mauern vom Wellenrand bis fast in den Himmel. Schon im 9. Jahrhundert gründeten Benediktiner hier draußen, zwölf Seemeilen vom Festland entfernt, einen Ableger der Abtei Montecassino. Die Anlage wurde stetig ausgebaut und immer weiter befestigt. Sie trotzte vielen feindlichen Angriffen, darunter im Jahr 1809 sogar einer Attacke der englischen Flotte.
Für die Besucher ist es heutzutage ein Leichtes, San Nicola zu erobern. Über steile Treppen und Kopfsteinpflastergassen geht es innerhalb der Festungsmauern den Berg hinauf. Immer wieder öffnen sich Durchblicke und geben den Blick frei auf die Nachbarinseln und die Boote im Hafen.
Verlaufen kann man sich nicht, denn der Ort innerhalb der Mauern besteht nur aus wenigen parallel verlaufenden Gassen. Es geht einfach immer aufwärts – bis zum Gipfel mit der Kirche Santa Maria a Mare. Geweiht wurde das Gotteshaus im Jahr 1045, im 15. Jahrhundert erhielt es dann die Renaissance-Fassade aus weißem Kalkstein. Im Innenraum dominiert trotz vieler Veränderungen noch der byzantinische Stil, und hier liegt das kulturelle Glanzlicht der Tremiti-Inseln im wahrsten Sinne des Wortes am Boden: Ein wunderbar erhaltenes Bodenmosaik ziert die Kirche. Es ist stolze tausend Jahre alt und sieht mit seinen Millionen kleinen Natursteinchen aus wie ein kunstvoll gewebter Teppich mit einem Greif in der Mitte, umgeben von Fischen, Vögel, Pflanzen und Zickzackmustern. In einer Altarnische kann man die schwarze Madonna der Tremiti-Inseln bewundern. Möglicherweise kam die Statue mit ihrem dunklen Gesicht vor fast tausend Jahren direkt aus Konstantinopel nach San Nicola.
Nach der Besichtigung kann man sich in aller Ruhe durch die wenigen Gassen innerhalb der Festung treiben lassen oder Gennaro Cafiero einen Besuch in seinem Töpferladen an der Via Diomede abstatten. Unten am Hafen serviert das Ristorante L’Architiello direkt am Wasser köstlichen Fisch – ganz sicher erst an diesem Morgen aus dem Meer gezogen.
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