Palazzo Ducale
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Der Dogenpalast (Palazzo Ducale) am Markusplatz, ist ein beeindruckendes Beispiel venezianischer gotischer Architektur. Er ist ein Symbol für die Macht und Pracht der ehemaligen Republik Venedig. Der ursprüngliche Dogenpalast wurde im 9. Jahrhundert erbaut, jedoch mehrfach durch Brände zerstört und wiederaufgebaut. Die heutige Struktur stammt größtenteils aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Der Palazzo diente als Residenz des Dogen, dem gewählten Oberhaupt der Republik Venedig, sowie als Sitz der Regierung und Verwaltung. Er beherbergte Gerichte, Büros und Gefängnisse.
Der Palast ist ein Meisterwerk der venezianischen Gotik mit byzantinischen und islamischen Einflüssen, die Venedigs Handelsverbindungen widerspiegeln. Die prächtige Fassade zum Markusplatz hin besteht aus weißem und rosa Marmor und ist mit filigranen Spitzbögen, Maßwerkfenstern und einer markanten Arkadengalerie verziert.

Im Sala del Maggior Consiglio trat der Große Rat der Republik zusammen. Die reich verzierte Decke bezeugt ruhmreiche venezianische Siege.
Innenräume: Diese Räume sind atemberaubend: Die beeindruckende Riesentreppe Sacala dei Giganti im Innenhof, die ihren Namen von den riesigen Statuen von Mars und Neptun hat, führt in die Prunkräume des Palastes. Der Große Ratssaal Sala del Maggior Consiglio ist einer der größten Räume des Palastes und war der Versammlungsort des Großen Rates. Die Wände und Decken sind mit prächtigen Gemälden venezianischer Meister wie Tintoretto und Veronese geschmückt. Besonders bemerkenswert ist hier Tintorettos „Il Paradiso“, eines der größten Ölgemälde der Welt. Der Wahlsaal Sala dello Scrutinio, wo die Dogen gewählt wurden, ist ebenfalls reich dekoriert und enthält viele historische Gemälde. Der Versammlungssaal des Dogen und seines Rates Sala del Collegio ist geschmückt mit Kunstwerken von Paolo Veronese.
Palazzi Ducale – Gefängnisse
Gefängnisse sind ein Zeugnis der Rechtsprechung und Strafvollstreckung in der Republik Venedig. Sie zeigen die verschiedenen sozialen Schichten und die Behandlung der Gefangenen je nach ihrem politischen oder sozialen Status.
Piombi: Die berüchtigten Bleikammern, die ihren Namen von den bleibedeckten Dächern haben, waren die Gefängnisse im Dachgeschoss des Palastes. Diese Zellen waren im Sommer klein und heiß und im Winter kalt, was sie besonders unangenehm machten. Die Piombi waren für politisch wichtige oder adlige Gefangene reserviert, die oft unter strenger Geheimhaltung festgehalten wurden. Der berühmteste Insasse der Piombi war Giacomo Casanova, der venezianische Abenteurer und Schriftsteller. Casanova gelang 1756 eine spektakuläre Flucht aus diesen Gefängnissen, die er in seinen Memoiren detailliert beschrieb.

Sacala dei Giganti: Eine schöne Treppe im Innenhof aus dem späten 15. Jh.. Flankiert wird sie von den beiden römischen Göttern Mars und Neptun.
Pozzi (Die “Brunnen”): Sie befinden sich im Erdgeschoss und teilweise unterirdisch, tief in den Fundamenten des Palastes. Diese Zellen waren feucht, dunkel und eng, ohne natürliche Belüftung oder Licht. Sie wurden aus Stein gebaut, und die Gefangenen wurden oft in Ketten gelegt. Die Pozzi waren für gewöhnliche Kriminelle und weniger bedeutende Gefangene gedacht. Die Lebensbedingungen in diesen Zellen waren äußerst hart.
Ponte dei Sospiri: Die Seufzerbrücke verbindet den Dogenpalast mit dem Prigioni Nuove (Neuen Gefängnissen), die im 16. Jahrhundert gebaut wurden, um den wachsenden Bedarf an Haftplätzen zu decken. Die Brücke führt über den kleinen Kanal Rio di Palazzo. Die Brücke ist ein geschlossenes, überdachtes Bauwerk mit zwei parallelen Gängen, die die Gefangenen in die jeweiligen Zellen führten. Der Name “Seufzerbrücke” stammt aus der Vorstellung, dass die Gefangenen, die über die Brücke in die neuen Gefängnisse geführt wurden, einen letzten Blick auf die Freiheit und die Lagune erhaschten und dabei seufzten.
Besucherinformationen: Der Dogenpalast ist das ganze Jahr über geöffnet. Es werden auch Führungen angeboten, die tiefere Einblicke in die Geschichte und Architektur des Palastes bieten. Besonders beliebt ist die “Geheime Wege”-Tour, die Zugang zu den Gefängnissen und anderen normalerweise nicht zugänglichen Bereichen gewährt. Alle Informationen zu Öffnungszeiten, Eintrittskarten und E-Tickets finden Sie auch auf deutsch unter www.palazzoducale.visitmuve.it
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