Die Geschichte des Carnevale di Venezia
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Rund 500 Jahren geht die Geschichte des Carnevale di Venezia zurück, allerdings mit einigen Unterbrechungen, denn in Krisenzeiten fiel er aus. So richtig Schluss war erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Geschichte des Carnevale di Venezia
Damals zeigte das Volk deutlich seinen Unmut über den Ersten italienischen Unabhängigkeitskrieg und leistete passiven Widerstand, indem es öffentliche Veranstaltungen und somit den Karneval boykottierte. Doch so ganz konnten die Venezianer den Carnevale nicht auf sich sitzen lassen, besonders in wohlhabenden Kreisen wurden der wilde Farbenrausch in den privaten Palazzi im engeren Kreise gefeiert. So war es um den Carnevale des Volkes lange Zeit still, doch das bunte Treiben erschien 1976 wie Phoenix aus der Asche: Der berühmte italienische Regisseur Federico Fellini brachte mit seinem Film „Casanova“ den legendären Carnevale wieder zurück in die Stadt. Er erzählt Episoden aus dem Leben des Schriftstellers Giacomo Casanova, der im Carnevale in der dekadenten Gesellschaft zum Helden wird.
Doch hat das wochenlange Fest nicht nur Dekadenz und wilder Feierei zu bieten, sondern durchaus auch seine sinnvollen Seiten: Ende des 16. Jahrhunderts trug der Carnevale dazu bei, endlich eines der wichtigsten Wahrzeichen Venedigs entstehen zu lassen. Damals riefen die Venezianer in der Karnevalszeit eine Lotterie ins Leben, um den Bau der langersehnten Rialtobrücke bestreiten zu können. Und was wäre Venedig ohne seine berühmteste Brücke?
Seine dunklen Seiten hat der Carnevale selbstverständlich auch und avancierte im Mittelalter zu einer wahrhaft „Mordsfete“. Im Rausch der wilden Tage und dem übermäßigen Alkohol kam es in früheren Zeiten immer wieder zu Raufereien und sogar Morden. Geschützt durch die Masken trieben manche ihr anonymes Unwesen und aufgrund dessen wurde 1531 ein Gesetz erlassen, durch das es Maskierten verboten wurde, Waffen zu tragen. Um Schlimmeres zu verhindern, war es bereits seit 1339 verboten, sich außerhalb des Carnevale in der Nacht zu maskieren.
Heutzutage darf jeder Maskierte ungeniert und frei feiern – und wer einmal mittendrin im Geschehen zwischen den Kanälen und Brückchen war, wird immer wiederkehren – zum Carnevale di Venezia!
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