Lago d’Iseo – Floating Piers
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The Floating Piers – Die schwimmenden Brücken auf dem Lago d’Iseo, der viertgrößte Oberitalienische See, sind das letzte Werk des Künstlers Christo. Diese Piers waren eine spektakuläre Kunstinstallation, die vom 18. Juni bis 3. Juli 2016 auf dem Lago d’Iseo zu sehen war. Das Projekt ermöglichte es Besuchern, auf einem schwimmenden Steg über das Wasser zu gehen und verband das Festland mit Monte Isola und der privaten Isola di San Paolo.

Christo installierte auf dem Iseosee begehbare, mit gelbem Stoff bespannte schwimmende Stege, auf denen man den See zu Fuß überqueren konnte.
Floating Piers – barfuß über den See
Die Idee hinter „The Floating Piers“: Christo hatte die Vision, Menschen das Gefühl zu geben, über Wasser zu laufen. Ursprünglich entwickelte er das Konzept bereits in den 1970er Jahren zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude, konnte es aber erst nach ihrem Tod realisieren. Der Lago d’Iseo wurde ausgewählt, weil seine Umgebung perfekt für die Installation war und die Isola di San Paolo als Ankerpunkt diente.
Die Idee bestand darin, 3 Kilometer schwimmende Stege aufzubauen, die den Ort Sulzano am Festland mit Monte Isola und der privaten Isola di San Paolo verbinden. Die Piers bestanden aus 220.000 hochdichten Polyethylenwürfeln, die auf der Wasseroberfläche schwammen und mit einem rutschfesten, safran-gelben Stoff überzogen wurden. Die Stege waren 16 Meter breit und 50 Zentimeter hoch, sodass sie sich sanft mit den Wellen bewegten. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wurde das Konstrukt durch 100 Anker mit je 5 Tonnen Gewicht auf dem Seegrund stabilisiert.
15 Mio Euro soll das ganze gekostet haben – bezahlt von Christo. Das Geld stammte aus dem Verkauf seiner Werke. Eintritt wurde – für ihn selbstverständlich – nicht verlangt. „Es gibt keine Tickets, keine Öffnungszeiten, keine Reservierung und keinen Besitzer. Die Floating Piers sind eine Erweiterung der Straße – sie gehören allen“, so Christo. Jeder sollte kommen, wann er wolle. 24 h am Tag waren die Piers geöffnet.
Die Piers wurden am 18. Juni 2016 eröffnet und sind bis zum 3. Juli 2016 stehen geblieben. Erwartet wurden 500.000 Besucher, doch tatsächlich kamen in den 16 Tagen über 1,2 Millionen Menschen! Es bildeten sich lange Warteschlangen in Sulzano, dem Hauptzugangspunkt. Die Region war überfüllt, Hotels ausgebucht und Straßen verstopft.
Nach den 16 Tagen wurden die Piers wie geplant abgebaut. Der gesamte Stoff wurde recycelt, und der See kehrte in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Obwohl es eine temporäre Kunstinstallation war, bleibt „The Floating Piers“ eine der beeindruckendsten und meistbesuchten Kunstaktionen des 21. Jahrhunderts.
Christo, 1935 in Bulgarien geboren, wurde in Deutschland unter anderem berühmt als er 1995 das Berliner Reichstagsgebäude verhüllen lies. Er verstarb Ende Mai 2020 in New York im Alter von 84 Jahren.
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