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Gardasee Reise

Gardasee Klima

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Gardasee Klima

Das Klima ist dank der geschützten Lage submediterran. Die Sommer sind heiß und die Winter mild und niederschlagsarm. Im Sommer speichert der See die Wärme, die er im Winter wieder an seine Umgebung abgibt.

Dadurch ist es auch im Winter gemäßigt; Minustemperaturen kommen so gut wie gar nicht vor. Das hat zur Folge, dass am und rund um den Gardasee eine üppige Vegetation mit großen
Palmen herrscht. Letztere könnten bei Frost nicht überleben.
Die Lufttemperaturen sind recht ausgeglichen. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 13,5 Grad Celsius (zum Vergleich: München: 8,2 Grad). Die meisten Niederschläge
fallen in den Monaten April bis Juni. Wobei auch das in den letzten Jahren rückläufig ist. Im Februar, wenn es im mittleren Bereich des Sees am schönsten ist, stellt sich oft bereits der Frühling ein. Im Süden muss in den Wintermonaten mit erhöhtem Nebelaufkommen gerechnet werden.

Die Winde des Gardasees: Pelér

Ein kompliziertes System regelmäßig wiederkehrender Winde bringt dem See immer wieder Frischluftzufuhr. Die wichtigsten Winde sind die Ora und der Vento, auch Pelér genannt. Der Vento ist ein Nordwind und wird auch als König der Gardaseewinde bezeichnet, da er als Schönwetterwind gilt. Er weht äußerst zuverlässig und gleichmäßig aus nördlicher Richtung, besonders in den Monaten Juni, Juli, August und September. Er setzt zwischen Mitternacht und 3:00 Uhr morgens ein. Er beginnt sanft und weht zunächst leicht auf dem nördlichen und mittleren Gardasee. Mit dem Sonnenaufgang besetzt er die gesamte Oberfläche. Charakteristisch für den Pelér sind drei große Wellen, denen mehrere kleine folgen. Die zweite Welle ist zugleich die höchste. Sie ist für Surfer zum Springen ideal. Die größten Wellen gibt es südlich von Torri und bei Toscolano.
Der Pelér bläst bis zum Mittag. Wenn er etwas stärker ist als seine üblichen 4/5 Windstärken, dann hält er manchmal auch bis 14:00 oder 15:00 Uhr an. Bringt er starke Wellen mit sich, wühlt er das Wasser auf und es kühlt dadurch deutlich ab. Dann kann es passieren, dass das Wasser trotz starker Sonneneinstrahlung nicht mehr ausreichend aufgewärmt wird und so die Ora nicht einsetzen kann. Meistens weht der Pelér jedoch bis etwa 10 Uhr mit etwa 15 bis 22 Knoten. Ein schwacher Pelér wird als Peleri und ein starker als Pelerot bezeichnet.

 

Die Winde des Gardasees: Ora

Die Ora ist der bekannteste Wind des Gardasees und setzt regelmäßig um 13:00 Uhr ein. Voraussetzung: Der Pelér schwächt ab bzw. setzt aus. Die Ora ist ein thermischer Wind und entsteht, wenn die von der Sonne aufgeheizte Luft am Nordende des Sees nach oben steigt. So wird ein Vakuum erzeugt, das neue Luftmassen aus der Poebene ansaugt. Diese strömen mit hoher Geschwindigkeit heran. Die Ora weht im Frühjahr, Sommer und im Herbst sehr zuverlässig. die Ora hält bei normaler Wetterlage bis Sonnenuntergang an. Die Ora ist in der Regel etwas schwächer als der Pelér. Am stärksten weht sie an der engsten Stelle des Gardasees am Ponale-Berg bei Riva del Garda. In Riva selbst kommt die Ora durch diverse Windabschattungen selten durch, weshalb Windsurfer das nebenan gelegene Torbole bevorzugen. Selbst in Südtirol ist die Ora noch sehr gut zu spüren. Der Kalterer See beispielsweise ist dank dieses Windes ein beliebter
See für Surfer und Segler. Weht die Ora schwach, spricht man der Orisina.

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Die Winde des Gardasees: Bali und Ponale

Ein wahres Schreckgespenst für Segler und Surfer ist der Bali. Er fällt vom Ballio-Berg durch das Tal nordwestlich von Riva über den See. Der Bali wird von den Bergen bei Navene auf die Seemitte zurückgeworfen. Der starke Wind setzt meist nach Schneefall in den Bergen oder im Sommer nach starker Abkühlung durch Gewitter oder längere Regenzeit ein. Der Bali weht in der gleichen Zone wie der Pelér, ist jedoch deutlich stärker. Der Bali kann sehr gefährlich werden und zu einem Sturm heranwachsen. Besonders wenn er am späten Nachmittag einsetzt und nach Sonnenuntergang noch zwei Windstärken zulegt. Dann ist für Segler absolute Vorsicht geboten. Man sollte sofort zurück ans Ufer oder einen sicheren Bojenplatz aufsuchen. Die Statistik ist erschreckend. An den Tagen des Bali passieren die meisten Unfälle.
Mit dem Ponale kommt ein sommerlicher Westwind. Er bläst gerne am Nachmittag, Abend oder in der Nacht. Er kommt aus dem Ledrotal und weht Richtung Osten. An der Ostküste kommt es dann zu einem Luftstau. Wenn er sich mit dem Pelér vereinigt, bedeutet das schlechtes Wetter. In diesem Fall wird er auch stark und verbreitet sich mit fächerförmigen Böen nur im nördlichsten Teil des Gardasees.

Die Winde des Gardasees: Vent da Mut und Vinessa

Der Vént da Mut ist ein Westwind, der vorwiegend im Sommer aufkommt und vor oder während des Ventos einsetzt. Meistens weht er auf der Höhe von Gargnano mit einer Windstärke von 1 bis 3. Hin und wieder kommt er ganz plötzlich und heftig durch das Tal von Toscolano herab. Dann erreicht er Windstärken von 3 bis 6 und ist recht gefährlich. Vinessa ist ein Ostwind, der wenige Stunden nach dem Auftreten der Bora – dem gefürchteten Nordostwind der Adria – am südlichen Gardasee weht. Wenn der Himmel südöstlich von Peschiera schwarz
wird, steht die Ankunft des Windes unmittelbar bevor. Bei Schlechtwetterlage und stark bewölktem Himmel erreicht er Windstärken von 5 bis 7. Er baut hohe Wellen auf und kann recht unangenehm werden. Wenn dann noch der Bali dazu kommt oder die beiden Winde ineinander übergehen, bläst es noch stärker und
seine Breite reicht schon mal von Pai oder Torri bis hinter Sirmione.

Die Winde des Gardasees: Vént dé Tép

Der Vént dé Tép ist ein weiterer unangenehmer Genosse. Er kommt sehr selten auf, ist aber nicht zu unterschätzen. Er setzt ein, wenn es im Sommer nach längerer Zeit ohne Abkühlung das erste Wärmegewitter gibt und der Himmel im Süden des Sees mit immer dichter werdenden schwarzen Wolken bedeckt ist. Ein Signal für den aufkommenden Vént dé Tép sind Blitze, fast keine Sicht undströmender Regen mit großen starken Regentropfen. Der Wind hat eine große Reichweite und weht häufig von Südwest
nach Nordost. Er wechselt allerdings immer wieder die Windrichtung. Zudem ist er sehr böig und kann eine Stärke bis zu 10 erreichen. Das macht den Vént dé Tép äußerst gefährlich. Er zerstäubt den Wellenkamm, so dass man bis auf eine Höhe von etwa einem Meter über dem Wasser nicht mehr atmen kann. Vor dieser Gefahr kann man sich nur schützen, indem man sich einen Kübel oder ein Tuch vor das Gesicht hält und Abstand zur Wasseroberfläche sucht. Am besten bei dieser Wetterlage nicht mehr schwimmen gehen.

 

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