Palazzo Medici Riccardi
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Als Cosimo „Il Vecchio“ („der Alte“) im 15. Jahrhundert zum mächtigsten Bankier der Stadt aufstieg, ließ er Palazzo Medici Riccardi errichten. Von diesem Wohn- und Unternehmenssitz aus, sollte die Medici-Bank ihren Einfluss vergrößern. Wer sich nun einen repräsentativen Prunkbau erwartet, wird enttäuscht: Geradezu bescheiden präsentiert sich das einfache Gebäude unweit der San-Lorenzo-Kirche.
Noch deutlicher als beim 100 Jahre später umgestalteten Palazzo Pitti ist der Bau von außen betont unauffällig gehalten. Gerade am Anfang ihrer Karriere standen die Medici noch in starker Konkurrenz anderer Kaufmannsfamilien, deren Neid durch einen protzigen Palast nicht unnötig herausgefordert werden sollte.

Solche prunkvolle Verzierungen zeigt der Palazzo Medici Riccardi erst seit dem Barock.
Die Wohnsitze der Medici-Konkurrenten stehen übrigens ebenfalls noch, etwa der Palazzo Rucellai oder der Palazzo Davanzati. Jedenfalls sind die heute sichtbaren prunkvollen Elemente am Palazzo Medici Riccardi, vor allem die goldglänzende Galleria Riccardiana im zweiten Stock, großenteils das Werk der späteren Besitzer des Palazzo, der Familie Riccardi. Die Medici verkauften ihren Palast 1659, nachdem sie ihren Hauptwohnsitz allerdings schon zweimal verlegt hatten, zuerst in den Palazzo Vecchio, dann in den Palazzo Pitti.
Im Inneren des Palazzo Medici Riccardi sticht besonders die Privatkapelle ins Auge
Eine Besonderheit des Palazzo Medici Riccardi ist die Privatkapelle im Inneren. Mitte des 15. Jahrhunderts begannen wohlhabende, selbstbewusste Familien sich eigene kleine Gotteshäuser in ihren Palazzi einzurichten und diese teils wie Kirchen auszustatten – allen voran natürlich die Medici. Sie beauftragten hier den Maler Benozzo Gozzoli, den Zug der Heiligen Drei Könige als Fresko darzustellen.
Obendrein ließen sie für den Chor der Kapelle von Filippo Lippi eine „Anbetung“ malen. Im Dreikönigszug ist sogar der prominenteste Bewohner des Palazzo Medici Riccardi zu erkennen: Lorenzo de‘ Medici, wegen seiner Liebe zur Kunst „il Magnifico“ („der Prächtige“) genannt. Er ist auf der rechten Wand dargestellt – wohlgemerkt als einer der Heiligen Drei Könige.
Autor: Max Fleschhut
Lust auf Italien: Mai/Juni 2023

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