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Montefioralle

Lena Neumeier 1 Jahr vor

Mitten im Herzen des Chianti-Gebietes liegt, umgeben von sanften Hügeln und traumhaften Aussichten, Montefioralle. Sie zählt zu einer der schönsten Ortschaften Italiens und ist Mitglied der Vereinigung der I più belli borghi d´Italia.

Montefioralle – guter Wein und sehenswertes Dorf

Der ursprüngliche Name, der in einer Urkunde aus dem Jahr 1115 auftaucht, lautete Monteficalle und bezog sich wahrscheinlich auf die Feigenbäume, die die Hänge des Hügels rund um die Burg bedeckten. Es scheint, dass der Name in Montefioralle geändert wurde, da dieser eleganter und aristokratischer klingt. Die Gemeinde Greve in Chianti ist eine der größten Italiens. Sie erstreckt sich über 170 Quadratkilometer und liegt strategisch günstig an der Grenze zwischen Florenz und Siena. Die ältesten Siedlungen, die auf das frühe Mittelalter zurückgehen, weisen alle Merkmale eines befestigten Dorfes oder einer Burg auf, die auf einer Anhöhe oder einem Bergrücken liegen.

Von der Burg aus führt die Straße, die die Talsohle mit der so genannten Poggistraße verbindet, nach Westen bis zum Elsa-Tal und den Türmen von San Gimignano und nach Norden bis zum Talkessel von Florenz und dem Hügel von Fiesole. Wenn man auf dieser Kammstraße von Panzano nach Montefioralle fährt, in der Landschaft, von der manche glauben, dass sie die Kulisse für Leonardos Mona Lisa ist, kann man Ausblicke von seltener Schönheit bewundern. Hinter jeder Kurve, auf den weißen Straßen des Chianti, erscheint die Unendlichkeit. Montefioralle hat sich in konzentrischen Ringen um den Cassero auf der Spitze des Hügels entwickelt. Die Siedlung ist von einer elliptischen Mauer umgeben, die weitgehend erhalten ist. In der Mitte, im obersten Teil, befindet sich die Kirche Santo Stefano, deren Inneres heute die Form aufweist, die sie zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert hatte. Das große Kirchenschiff beherbergt unter anderem eine kostbare Tafel aus dem 13. Jahrhundert mit der Darstellung der Madonna mit Kind des Meisters von Montefioralle und eine Dreifaltigkeit mit vier Heiligen.

Das wunderschöne Dorf Montefioralle ist zum Großteil von einer Mauer, inklusive Burgtürmen umgeben, welche als Schutz vor Feinden diente.

Das Dorf Montefioralle hat es geschafft, Jahrhunderte zu überstehen und dabei eine starke städtische Einheit zu bewahren, und zwar aus einem ganz bestimmten Grund. Während das Schloss eine Insel für sich geblieben ist, hat sich das Dorf flussabwärts um den Mercatale-Platz herum entwickelt, aus dem Greve in Chianti, die heutige Hauptstadt, hervorgegangen ist. Der Komplex des Burgmarktes ist heute noch gut lesbar und begehbar, und zwar auf einer Strecke von etwas mehr als einem Kilometer. In der Gemeindehauptstadt befindet sich das Museum für sakrale Kunst von Greve, das neben archäologischen Funden eine wertvolle Sammlung sakraler Kunst beherbergt, die in drei Abteilungen unterteilt ist: Gemälde und Skulpturen, Goldschmiedekunst und sakrales Mobiliar sowie Gewänder aus toskanischer Produktion. Zu den vielen interessanten Werken gehören ein äußerst seltenes bemaltes Glas aus dem 16. Jahrhundert, die große Skulpturengruppe aus polychromer Terrakotta, die Baccio da Montelupo zugeschrieben wird, und das Tafelbild der Madonna mit Kind und den Heiligen Bartholomäus und Franziskus von Francesco Granacci. Da wir uns im Chianti Classico-Gebiet befinden, gibt es zahlreiche Veranstaltungen, die mit dem Wein zu tun haben: I Vini del Castello in Montefioralle im Mai, I Profumi di Lamole im Juni und im September die Expo del Chianti Classico in Greve in Chianti.