Burgen im Sarntal
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Das untere Sarntal, das den Übergang zum Bozner Talkessel bildet ist bekannt für seine hohe Dichte an mittelalterlichen Burgen. Liebhaber dieser Bauwerke kommen hier voll auf ihre Kosten. Hervorzuheben sind auf der linken Seite (Flussabwärts gesehen) die Burgen Klebenstein, Rendelstein, Runkelstein, Wangen-Bellermont und der Johanneskofel.
Auf der rechten Seite befinden sich Ried, Rafenstein, Walbenstein und Afing. Alles zusammen sehenswerte Burgen, die zum Teil renoviert wurden und der breiten Öffentlichkeit zu bestimmten Terminen offen stehen. Schloss Runkelstein am Eingang des Sarntals beispielsweise ist bekannt für seine umfangreichen profanen Fresken, die zwischen 1388 und 1410 entstanden sind.
Kränzelstein
Sehenswert ist der Wohnturm Kränzelstein am Ostrand von Sarnthein, direkt an der SS508. Der Turm wurde im 13. Jahrhundert vermutlich als Dienstmannssitz von den Grafen von Eppan erbaut. Der mächtige Wohnturm steht auf rechteckigem Grundriss, 11,5 mal 9,5 Meter, und hatte ursprünglich nur zwei Geschosse über dem Kellerraum.
Anfang des 16. Jahrhunderts wird Kränzelstein ausgebaut und umfangreich erweitert: Der Turm wurde erhöht, bergseitig entstand ein Anbau und südseitig ein Wirtschaftstrakt samt Ringmauer. Es kamen Schießscharten und weitere Fenster, die Balkendecke der Stube des dritten und die Teilungswände des vierten Geschosses dazu.1635 erwirbt der aus Augsburg stammende Bozner Kaufmann David Wagner zu Rottenbusch den Turm Kränzelstein, dazu Schloss und Gericht Reinegg und den adeligen Ansitz Kellerburg. Ab 1681 scheinen dessen Nachkommen, die Grafen von Sarnthein, als Besitzer auf. Ab 1777 beherbergt der Turm auch das Gefängnis – bis zur Auflösung des Bezirksgerichtes 1922. 1950 wird der Turm Kränzelstein unter Denkmalschutz gestellt.
1985 kauft ihn der Architekt Roland Girardi von den Grafen von Sarnthein, Maria, Enrico und Marquardo di Sarentino. Im Jahr 2016 erwirbt die Gemeinde den mittelalterlichen Wohnturm. Nach umfangreichen Sanierungs- und Anpassungsarbeiten wurde Kränzelstein 2022 mit sehenswerten Gemächern für das Publikum geöffnet: Der 1. Stock sei für Feierlichkeiten gedacht, im 2. Stock gibt es eine historische Schulklasse und die gotische Stube, wo standesamtliche Trauungen stattfinden können. Im dritten Stock ist die Miniaturausführung der Sarner Straße untergebracht.
Fotos: © Tourismusverein Sarntal, Richard Kröss
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