Zauberhafte Burgen und prächtige Schlösser
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Über 800 herrschaftliche Ansitze, Burgen und Schlösser thronen auf Hügeln und Felsvorsprüngen, liegen inmitten von Weinbergen oder präsentieren sich stolz in der Stadt. Südtirol gilt als die burgenreichste Landschaft in Europa.
Endlich eine befahrbare Handelsroute, das haben sich die Römer wohl gedacht, als sie die Via Claudia Augusta, 46 n. Christi gebaut, von der Adriaküste nach Süddeutschland fertig stellten. Die Straße führte durch das Etschtal zum Reschenpass und weiter bis nach Augsburg.
Später ersetzte die Via Raetia sie, die durch das Eisacktal über den Brennerpass führte. Große Städte gründeten die Römer hier nicht. Sie waren, ganz wie der moderne Mensch oft auf der Brennerautobahn – auf Durchreise. Das Römerreich versank mitsamt seinen vielen Gottheiten, die Via Raetia brachte neuen Verkehr und auch christliche Würdenträger mit Missionierungsabsichten. Die Herrschaften blieben – im frühen Mittelalter hatten sich vier kirchliche Machtzentren gebildet, die untereinander um Vorherrschaft rangen: Brixen, Innichen, Chur und Trient.
Einstmals Handelsweg wurde die Straße im Mittelalter mehr und mehr zum „Machtweg“: viele deutsche Könige zogen nach Rom für ihre päpstliche Kaiserkrönung. Der mächtigste unter ihnen, Friedrich Barbarossa kam gar mit 100.000 Soldaten und 15.000 Reitern. Jetzt wurde es in den Tälern von Etsch und Eisack interessant. Organisations- und Stützpunkte waren notwendig, um familiärdynastische Interessen auszuschalten. Fehden, Anfechtungen, Intrigen, Streitigkeiten, Besitzänderungen und Machtverschiebungen während des gesamten Früh- und Hochmittelalters waren alltäglich. Die Bischöfe von Brixen, Chur und Trient, die Grafen von Görz und Andechs, sie alle machten Gebietsansprüche geltend, dies war zeitraubend. Zur eigenen Unterstützung bestellte ein jeder sich Lehensvögte. Um die dominierenden Herrschaftssitze Churburg, Sigmundskron, Burg Tirol, Bruneck und Säben entstanden daraufhin weitere zahlreiche neue Burgen von Gaugrafen, Freiherren und anderen Lehensträgern. Dieser niedrige Dienstadel baute sich einen zwar verteidigungsfähigen, aber vor allem standesgemäßen repräsentativen Wohnsitz.
eigene machtpolitische Ziele.
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Selbst „nur“ eingesetzte Vögte der Bischöfe von Brixen und Trient, gelang es im 12. und 13. Jahrhundert, den Grafen von Tirol sich gegen alle Mitkonkurrenten durchzusetzen. Ihr Herrschaftssitz ist seit 1140 das Schloss Tirol bei Meran. Die Grafen formten Tirol zu einer ersten politischen Einheit. Der Handel blühte auf, die Kaufleute kamen zu großem Reichtum. Adel und Ritter hatten das Nachsehen. Für die neureiche bürgerliche Oberschicht wurden die vielen Burgen zu prestigeträchtigen, begehrten Wohnobjekten. Die dunklen, ungemütlichen Ritterburgen entsprachen dabei nicht ihren Vorstellungen – sie wurden zu prächtigen Schlössern mit hohem Wohnkomfort und ohne Wehrfunktion umgebaut.
Eine Nachblüte dieser herrschaftlichen Bautätigkeit gab es im 17. und 18. Jahrhundert. Für viele Habsburger Adelsfamilien war es en vogue, neben dem Stadtpalais einen prächtigen Herrensit oder ein Weingut in Südtirol zu besitzen. Es wurde gekauft oder gleich neu gebaut. In der kleinen Weinlandschaft der Überetsch zum Beispiel kann man aus diesem Grund über 100 solcher herrschaftlichen Burgen, Schlösser und Ansitze zählen.
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