Turin – Dom
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Der Turiner Dom, Johannes dem Täufer gewidmet, stellt eine der spannendsten Kirchen in der piemontesischen Hauptstadt dar. An der Piazza San Giovanni gelegen direkt neben dem Königspalast, beeindruckt er nicht nur durch seine architektonische Geschichte, sondern vor allem durch die weltberühmte Kapelle der Sacra Sindone, die das Turiner Grabtuch beherbergt. Die Verbindung von Renaissancebaukunst, barocken Elementen und religiöser Symbolik macht den Dom zu einem faszinierenden Ort der Kunst und Spiritualität.
Architektur und Geschichte des Doms & der Sacra Sindone
Der heutige Bau der Cattedrale di San Giovanni Battista wurde zwischen 1491 und 1498 nach Plänen von Meo del Caprino errichtet. Er ist eine schlichte Basilika in Renaissanceformen mit einer Marmorfassade, die auf einem kreuzförmigen Grundriss basiert, der auf einem Vorgängerbau errichtet wurde. Einziges Überbleibsel dieses Vorgängers ist der freistehende Glockenturm neben dem Dom, auch Campanile genannt.
Das interessantere Gebäude ist die an den Dom angebaute Grabtuchkapelle, die im 17. Jahrhundert für die „Sacra Sindone“, das Turiner Grabtuch, errichtet wurde. Ihre außergewöhnliche Kuppelkonstruktion besteht aus einem komplexen Netzwerk aus Rippen, die sich in mehreren Schichten überschneiden und das Licht kunstvoll brechen. Der Architekt Guarino Guarini kombinierte mathematische Präzision mit theologischer Symbolik, was der Kapelle eine besondere Ausdruckskraft verleiht.
Ein zentrales Motiv der Architektur ist die Zahl Drei, die in verschiedenen Elementen immer wieder aufgegriffen wird und von Guarini bewusst als Symbol der Trinität eingesetzt wurde. Diese Verbindung von Form und Bedeutung zählt zu den beeindruckendsten Leistungen der Barockzeit und blieb ohne Vorbild oder Nachahmung. Nach einem Brand 1997 wurde die Kapelle erst 2018 nach jahrzehntelanger Restaurierung wiedereröffnet.
Turiner Dom – Kunst und Kostbarkeiten
Neben der Grabtuchkapelle beherbergt der Dom zahlreiche Kunstwerke. Über dem Hauptportal befindet sich eine Kopie von Leonardos “Abendmahl”, und die Seitenkapellen schmücken Werke von Künstlern wie Giovanni Martino Spanzotti und Bartolomeo Caravoglia. Besonders hervorzuheben sind die Altäre und Fresken, die von barocker Pracht und handwerklichem Können zeugen.
Im Mittelpunkt der Kapelle steht ein Altaraufbau von Antonio Bertola aus dem Jahr 1694, der das Grabtuch beherbergt. Heute wird dieses wegen seines Alters und seiner Fragilität nur selten gezeigt.
Mit seiner einzigartigen Kombination aus Geschichte, Kunst und religiöser Bedeutung ist der Turiner Dom ein unverzichtbares Ziel für Besucher, die die Seele Turins entdecken möchten.
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