Lago di Como Lombardei Reise

Tremezzo

Lena Neumeier 1 Jahr vor

Tremezzo eine italienische Gemeinde mit 1.238 Einwohnern direkt am Comer See in der Provinz Como in der Region Lombardei. Es verbindet ein hügeliges Hinterland mit einem touristischen Seeufer, das von prächtigen Villen und Hotels umgeben ist. Aufgrund seiner wundervollen Lage und Schönheit ist Tremezzo Mitglied der Vereinigung der I borghi più belli d´Italia.

Tremezzo – ein Ort mit wundervoller Lage

Heute wie damals ist ein Aufenthalt in Tremezzo eine Verzauberung für die Sinne, eine Gelegenheit, sich vor den Wundern der Natur und des menschlichen Einfallsreichtums zu entspannen. Die berühmte Villa Carlotta (18. Jahrhundert), die heute ein Museum mit einem herrlichen botanischen Garten ist, sollte bei keinem Besuch fehlen. Die Seepromenade führt an einigen der schönsten Villen der Gegend vorbei. Sie beginnt mit dem Park der Villa Mayer, die der rationalistische Architekt Pietro Lingeri nach der Renovierung einer 1919 durch einen Brand beschädigten Villa aus dem 19. Jahrhundert erbaute. Der Park am See ist wunderschön, und Lingeri hat hier den Garten der Villa Colonna in Rom im italienischen Stil nachgebildet. Heute ist der Park Teresio Olivelli ein gut ausgestatteter, öffentlich zugänglicher Bereich, in dem man spazieren gehen, auf der Terrasse der Darsena etwas trinken oder in der Nähe der Tarocchiera ein Sonnenbad nehmen kann. MaLingeri in Tremezzo ist auch der Schöpfer der ganz besonderen Villa Amila, die einem Schiff inmitten von Bäumen ähnelt. Sie liegt an der Mündung des Bolvedro-Bachs und blickt auf den See. Ebenso sehenswert ist die Villa La Quiete, welche zu Beginn des 18. Jahrhunderts von den Herzögen Del Carretto erbaut wurde.

Nach dem Rundgang durch die Villen kann man nun die auf den Hügeln gelegenen Ortschaften entdecken. Die einladendste Strecke im Ortsteil Tremezzo ist die um den Sampietro von Portici. Unter den Arkaden befinden sich zahlreiche Bars, Restaurants und lokale Handwerksläden. Am Ufer gegenüber der Anlegestelle steht die Kirche San Bartolomeo. Von dem ursprünglichen Gebäude aus dem 12. Jahrhundert sind nur noch Teile der Steinstruktur erhalten. Der Rest ist das Ergebnis einer Restaurierung in der Barockzeit. Von hier aus gelangt man über eine Reihe von Kopfsteinpflasterstraßen zu den Dörfern auf den Hügeln. Das erste ist Rogaro, das in einer unberührten Umgebung liegt und einen herrlichen Blick auf den See bietet. Der alte Ortskern besteht aus Häusern aus dem 17. bis 18. Jahrhundert, die sich um den kleinen Barockplatz gruppieren, der vom Schrein der Madonna der Einsiedler überragt wird. Der Schrein, der als einziger in Italien den Titel “Madonna di Einsiedeln” trägt, hat eine Geschichte zu erzählen. Im Zuge der lutherischen Reformation floh eine Gruppe von Schweizer Katholiken aus der von erbitterten religiösen Spannungen heimgesuchten Eidgenossenschaft an den Comer See und brachte das Bildnis der in der Abtei von Einsiedeln verehrten Schwarzen Madonna mit. Die aus einem schwarzen Lindenstamm geschnitzte Skulptur ist wahrscheinlich orientalischen Ursprungs. Das Fest der Wallfahrtskirche findet jedes Jahr am dritten Sonntag im Oktober statt. Kurz vor Rogaro führt ein 100 m langer Abstecher zum kürzlich restaurierten mittelalterlichen Turmbereich.

Die wunderschöne Außenfassade der Villa Carlotte, glegen direkt am Lago di Como in Tremezzo.

Von den zwei Orten Rogaro und Brughée zweigen sich die Bergpfade ab, die zu den Monti di Nava, dem Monte Crocione und San Martino oberhalb von Griante führen. Volesio und Balogno sind zwei kleine Dörfer, die durch Kopfsteinpflaster verbunden sind. An der schmalen Straße, die Balogno mit Volesio verbindet, befindet sich die Kirche der Heiligen Peter und Paul mit einem romanischen Bauwerk, dem ein Säulengang vorgelagert ist. Sie wurde um 1732 restauriert und ist noch immer in gutem Zustand. Das Kirchenschiff ist im Barockstil gehalten und hat einen Originalfußboden. An den Wänden befinden sich zwei Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, das Presbyterium stammt aus dem 18. Jahrhundert. Auch die anderen kleinen Weiler sind einen Besuch wert und geben dem Besucher das Gefühl, in eine andere Zeit zurückzukehren, zwischen Bauernhäusern und atemberaubenden Ausblicken auf den See.