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Sabbioneta

Lena Neumeier 1 Jahr vor

Sabbioneta ist eine italienische Renaissancestadt mit 4.124 Einwohnern in der Poebene zwischen Parma und Mantua in der Lombardei. Ein Besuch in Sabbioneta, einer Renaissancestadt und kleinem Juwel von unschätzbarem Wert, lohnt sich besonders. Die Stadt wurde von Vespasiano Gonzaga geplant und erbaut. Sabbioneta ist zudem Mitglieder der I borghi più belli d´Italia und seit der Neuzeit zusammen mit Mantua ein Stück UNSECO Weltkulturerbe.

Sabbioneta – Einzigartigkeit

Eindrucksvoll zieht sich für die Größe der Stadt eine komplett restaurierte Stadtmauer in Form eines unregelmäßigen Sechsecks rund um die Ansiedlung. Sternförmig vorspringende Bastionen erhöhen das architektonische Schauspiel. Zwei Stadttore prägen die Stadt: die Porta Vittoria (um 1565) und die Porta Imperiale (1579). Das “kleine Athen” in der Poebene, eine echte “Idealstadt” des 16. Jahrhunderts, die aus einem jener Träume entstanden ist, die uns die Renaissance so teuer machen. Die Stadt wurde von dem Fürst-Patron Vespasiano Gonzaga Colonna nach dem Vorbild der antiken römischen Städte geplant. Vespasiano hatte bereits als Vizekönig von Navarra die Zitadelle von Pamplona in Spanien geplant, und als er beschloss, seinen Stadtstaat in seinem Heimatland zu errichten, tat er dies mit einer Stadtplanung, die die moderne und funktionale Vision der Renaissance berücksichtigte.

Sabbioneta hat eine traumhafte Dimension, eine Art ruhiger Wahnsinn, der darauf zurückzuführen ist, dass der Ort wie eine Fata Morgana in der Poebene aufgetaucht ist und die städtische Struktur (in Form eines sechszackigen Sterns) keine großen Veränderungen erfahren hat. Sie ist in ihrer Entwicklung erstarrt und im Jahr 1591 stecken geblieben, ein Supernova-Stern, der verblasst ist, aber weiterhin mit seiner glorreichen Vergangenheit strahlt. Trotz der eher geringen Größe der Stadt, hat sie einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten, allen voran der Herzogspalast Palazzo Ducale, offizieller Amts- und Wohnsitz der Herzöge von Sabbioneta. Auffallend sind die Holzdecken, die kunstvoll geschnitzt wurden. Ebenso bewundernswert: drei Pferdestatuen mit Reiter in Lebensgröße und aus Holz. Eine davon stellt den Herrscher dar.

Der Palazzo Ducale in Sabbioneta ist nur einer der vielen sehenswerte Orte, die bei einem Besuch der Stadt definitiv besucht werden sollten.

Wir betreten die Stadt durch die Porta Vittoria (1567) und biegen in die Via dei Serviti ein, um die Kirche der Incoronata (1586-88) zu erreichen, in der sich das Mausoleum von Vespasiano mit der Bronzestatue des Herzogs von Leone Leoni befindet. Wenige Schritte weiter befindet man sich auf der Piazza Ducale, die im Süden von einem Arkadengang begrenzt wird, der im Westen in der kantigen Ansicht des Palazzetto del Cavalleggero gipfelt, und im Norden von der Kirche der Assunta. An den kurzen Seiten des Platzes befinden sich der Palazzo della Ragione, die alte Residenz der Gemeinschaft und des herzoglichen Vikars, und der Palazzo Ducale, das Zentrum des öffentlichen Lebens des kleinen Staates Sabbioneta und der erste Teil des ehrgeizigen Architekturprogramms von Vespasiano Gonzaga. Der zwischen 1556 und 1590 errichtete Palazzo Ducale erstreckt sich über vier Stockwerke und hat eine Fassade, die durch ein Kranzgesims in zwei Teile geteilt ist. Beeindruckend ist auch das Teatro Olimpico. Es wurde zwischen 1588 und 1590 von Vincenzo Scamozzi erbaut. Vorbild dabei war das Teatro Olimpico in Vicenza. Das Theater in Sabbioneta gilt als erstes freistehende Theater Europas. Korinthische Säulen im Inneren tragen ein Gesims, auf dem griechische Götterfiguren platziert wurden.