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Pomponesco

Lena Neumeier 1 Jahr vor

Pomponesco ist eine italienische wunderschöne Gemeinde mit 1.700 Einwohnern in der Provinz Mantua in der Region Lombardei. Daher kaum überraschend, dass Pomponesci Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia ist.

Pomponesco – eine einzigartige Gemeinde

Es gibt nur eine Piazza und sonst nichts: eine Piazza, die von großen Regisseuren wie Cesare Zavattini, Mario Soldati und Bernardo Bertolucci geliebt wurde, die ihren landschaftlichen Charme eingefangen haben. Ein “gonzagaesker, symmetrischer, theatralischer” Platz, der die Bilder der Poebene auf den Punkt bringt und Kino und Theater in einem ist. Pomponesco ist auch das kurze Stück Straße, das der Schriftsteller Alberto Cantoni und der Maler Gerolamo Trenti gemeinsam zurücklegten, vom Palast des einen zum Landhaus des anderen. Im dumpfen Winternebel erscheint dieser Platz wie eine Fata Morgana, die aus den Sümpfen des Po und seinen Terramaren aufsteigt, aus dem Traum eines Gonzaga-Fürsten, der hier seine eigene kleine Grafschaft schuf. In der hypnotischen Ruhe der Ebene kündigen die Pappelhaine in regelmäßigen Reihen den Fluss an, ganz in der Nähe des Dammes, der die Stadt und die Flussaue einrahmt. Viereckige Straßen und Kanäle, das Naturschutzgebiet Garzaia, der Hauptdamm – das ist Pomponesco, eine Stadt der visuellen Perspektiven, die vom Fluss bis zur Piazza, von Baumreihen bis zu Laubengängen, von Hecken bis zu Mauern reichen.

Nach der Zerstörung der Gonzaga-Burg durch die Franzosen Ende des 18. Jahrhunderts blieb der Platz leer und wurde im Norden von den Stallungen begrenzt, den einzigen noch erhaltenen Gebäuden der alten Struktur. Die Piazza XXIII Aprile ist seit dem 17. Jahrhundert im Wesentlichen unverändert geblieben. Sie ist vollständig von Gebäuden mit Säulengängen umgeben, die einst von Höflingen und ihren Familien bewohnt wurden, und verengt sich zu einem kleinen Platz, der den Blick auf die Uferstufen und den Fluss lenkt. Gegenüber dem Platz mit seinen Glockentürmen stehen das Rathaus und die Erzpriesterkirche Santa Felicita und die Sieben Märtyrerbrüder. Letztere besteht seit 1339, aber ihre heutige Gestalt verdankt sie den Restaurierungsarbeiten des Architekten Giovan Battista Vergani in den Jahren 1829 und 1831. Die Pfostenfassade aus gehämmertem Beton und großen Bögen stammt aus dem Jahr 1921. Ursprünglich war der obere Teil der Fassade von den anderen Gebäuden zurückgesetzt und die Vorhalle war auf die Säulengänge des Platzes ausgerichtet. Das Innere der Kirche besteht aus einem Hauptschiff und zwei Seitenschiffen mit Kassettendecken und einem Querschiff. Von der Böschung aus kann man die ursprüngliche Struktur der Fassade sehen.

Die Piazza von Pomponesco ist der Hauptpunkt der Gemeinde und definitiv ein Ort zum Bestaunen und Auströmen in die verschiedenen Gassen.

Der Besuch des Palazzo Cantoni, der einer der wichtigsten jüdischen Familien der Stadt gehörte, führt weiter zum kleinen jüdischen Friedhof, auf dem der Schriftsteller Alberto Cantoni ruht. Cantoni war mit seiner Heimatstadt ebenso verbunden wie sein Malerfreund Gerolamo Trenti, einer der bekanntesten Vertreter der lombardischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Nachdem Trenti sein Atelier in Mailand aufgegeben hatte, zog er sich nach Pomponesco zurück, wo er die letzten zwanzig Jahre seines Lebens malend in seiner noch vorhandenen Landvilla verbrachte. Ebenso sehenswert sind das Theater von 1900, ein kleines Dorftheater und im Ortsteil Correggioverde die Pfarrkirche Santa Maria Assunta, die 1750 vom Architekten Pietro Antonio Maggi erbaut wurde. Ringsum erinnern Scheunen, Höfe, verlassene Wirtschaftsgebäude und Tore an die große, heute untergegangene landwirtschaftliche Zivilisation.