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Lago di Valvestino

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Auf der Straße zum Lago di Valvestino in der Provinz Brescia öffnet sich unerwartet ein Panorama wie in norwegischen Fjorden. Doch genau das erwartet Reisende am Lago di Valvestino – ein verborgenes Juwel der Provinz Brescia, das mit seiner dramatischen Kulisse, geschichtsträchtigen Überbleibseln und stiller Erhabenheit begeistert.

Lago di Valvestino – Ein Hauch von Norwegen in der Lombardei

Entstanden in den 1960er Jahren durch den Bau des imposanten Staudamms „Ponte Cola“, ist der Lago di Valvestino ein beeindruckendes Beispiel für das Zusammenspiel von Mensch und Natur. Der Damm staut das Wasser des Wildbachs Toscolano, das anschließend das Pumpspeicherwerk San Giacomo speist. Mit einer Höhe von 124 Metern wurde die Staumauer 1962 fertiggestellt – seitdem füllt sich das lang gestreckte Tal mit schimmerndem Wasser, das tief in die Täler des Naturparks Gardesana Occidentale hineinragt.

Versteckte Buchten und steile Felswände geben dem Lago di Valvestino sein fjordähnliches Gepräge.

Versteckte Buchten und steile Felswände geben dem Lago di Valvestino sein fjordähnliches Gepräge.

Doch nicht nur Technik prägt den See. Wenn der Wasserpegel sinkt, taucht aus dem Seegrund ein altes Bauwerk auf: das Zollhaus von Lignago. Einst ein wichtiges Kontrollzentrum während der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie, verlor es in den 1930er Jahren mit der Eingliederung in die Provinz Brescia seine Funktion. Heute erinnert die Ruine, die nur bei niedrigem Wasserstand sichtbar wird, an vergangene Zeiten intensiven Warenverkehrs – ein kleines historisches Mysterium, das bei Besuchern Neugier weckt.

Der imposante Staudamm Ponte Cola ragt wie ein modernes Monument inmitten wilder Natur hervor.

Der imposante Staudamm Ponte Cola ragt wie ein modernes Monument inmitten wilder Natur hervor.

Eingebettet zwischen dicht bewaldeten Berghängen, umgeben von den Gipfeln des Monte Palotto, Monte Fassane und Monte Pracalvis, zieht sich der See wie ein schimmerndes Band durch das Valvestino-Tal. Die Form des Stausees und seine steil abfallenden Klippen lassen unweigerlich an nordische Fjorde denken. Besonders eindrucksvoll ist die Farbpalette des Wassers: türkis und leuchtend im Sommer, tiefblau und mystisch im Winter. Spiegelungen der umliegenden Felslandschaft sorgen für ein Spiel aus Licht und Schatten, das seinesgleichen sucht.

Abseits der touristisch stark frequentierten Gebiete rund um den Gardasee, ist der Lago di Valvestino ein Ort der Stille. Die Straße durch das Tal ist schmal und kurvig – ein Paradies für Motorradfahrer im Sommer, ein stiller Rückzugsort in den übrigen Monaten. Wer hier unterwegs ist, begegnet oft stundenlang keiner Menschenseele.

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Traumorte am Gardasee

Der See ist ein ideales Ziel für Wanderfreunde, die den westlichen Gardasee erkunden. Eine besonders reizvolle Route beginnt in Gargnano, führt über Navazzo und passiert dabei malerische Weiler wie Costa und Mignone. Nach etwa 11 Kilometern erreicht man das Ufer des Valvestino – der ideale Ort für ein Picknick mit spektakulärem Ausblick. Auf dem Rückweg lockt ein rustikaler Gasthof zur Einkehr.

Auch kulturell hat das Tal einiges zu bieten: Das Ethnographische Museum des Valvestino erlaubt spannende Einblicke in das frühere Leben der Bergbewohner. In Cima Rest können Besucher traditionelle Scheunen mieten – eine ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit mit viel Charme. Nachts lohnt sich ein Besuch im astronomischen Observatorium – fernab jeder Lichtverschmutzung offenbart sich hier ein beeindruckender Sternenhimmel.

Für Feinschmecker ist der Lago di Valvestino ebenfalls ein lohnendes Ziel. Besonders empfehlenswert: der lokale Hartkäse Tombea. Dieser wird nach traditionellen Methoden hergestellt, steht unter dem Schutz der Slow-Food-Bewegung und trägt das italienische Gütesiegel für traditionelle Lebensmittel (PAT).

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Traumhafte Ziele: Sardinien, Lago Trasimeno, Sizilien, Val di Non und die Strada del Prosecco.

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