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Südtiroler Weine in den 80er Jahren

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Lust auf Italien: Südtiroler Weine in den 80er

1980 löste einen Umbruch im Weinbau aus. Bis dahin wurde einerseits ein Rebsortenspiegel gepflegt der auch heute noch weitestgehend Bestand hat. Jedoch lag der Schwerpunkt bei der Produktion bei den Vernatsch-Weinen, insbesondere St. Magdalener und Kalterersee.

Diese zeigten sich als leichte, helle und trinkige Weine, welche bestens in die Schweiz und nach Deutschland verkauft wurden. Mehr als 50% der gesamten Anbaufläche war mit Vernatsch-Trauben bestockt! Südtirol war zu dieser Zeit als Rotwein-Region zu bezeichnen, da 70% der Weinproduktion aus roten Trauben gewonnen wurde, und nur 30% aus weißen.

Aufgrund der Abkehr der Konsumenten (ein globaler Trend) von den leichten und hellen Weinen, hin zu kräftigen und dunklen, war man genötigt den Schwerpunkt zu verlagern. Von nun an lag der Fokus vor allem auf den internationalen Rebsorten Cabernet und Merlot, welche übrigens in Südtirol seit mehr als 150 Jahren angebaut werden. Im Zuge dieses internationalen Trends, den man auch als „ABC –Boom“ bezeichnete, fand auch die Chardonnay-Traube große Beachtung. „ABC“ war zu lesen als – Anything But Cabernet (and Merlot) or Chardonnay is no good wine. Eine Entwicklung die sich hier leider wiederholte, war (wie beim Vernatsch), dass diese Trauben auch in Lagen gepflanzt wurden die nicht dafür geeignet waren. Die besten Cabernet- und Merlot-Weine Südtirols werden heute noch vinifiziert, gedeihen sie doch in den prädestinierten Lagen.

Ein Günstling dieser Stunde war auch die Lagrein-Rebe, eine lokale (autochthone), rote Südtiroler Sorte. Ihr wurde nun auch viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet und die Menge erzeugten Rotweins aus dieser Rebe steigerte sich deutlich. Die Lagreintraube ergibt sehr farbintensive, kräftige und vollfruchtige Weine, ganz im Gegenteil zu den Südtiroler Rotweinen, gekeltert aus der Vernatschtraube.

Die andere Mode die Einzug hielt, war der Gebrauch von Barrique-Fässern aus Eichenholz mit einem Fassungsvermögen von 225 Litern. Als Vorbild hierfür agierten die Bordeaux-Weine, welche in der Regel eine Cuvée aus Cabernet- und Merlot-Sorten sind. Diese Ausbau-Technik erfolgte in Südtirol jedoch nicht immer mit gekonnter Hand, war aber von der Kundschaft stark nachgefragt.

Die wichtigste Veränderung die stattfand war ganz eindeutig eine Orientierung zu mehr Struktur, Intensität, Komplexität und Qualität der Weine, gemäß heutigem Verständnis. Gleichzeitig erfolgte die Modernisierung der Kellerausstattung und die Umstellung auf andere Reberziehungsformen (weniger Pergel, mehr Drahtrahmen). Initiatoren und Wegbereiter waren vor allem private Weingüter und auch die Kellereigenossenschaften. Apropos Genossenschaften, diese sind notwendig aufgrund der kleinparzelligen Struktur des Weinbergbesitzes der Weinbauern welcher oft nicht über 1 Hektar hinausgeht. Insofern ist es wenig ökonomisch die komplette Weinproduktion inklusive Vermarktung durchzuführen. Hinzu kommt, dass es sich hierbei oft um Mischbetriebe handelt. Neben der Traubenerzeugung wird auch Obstbau (vor allem Äpfel) betrieben, bietet man Übernachtungsmöglichkeiten an, oder betreibt einen Buschenschanken (Törggelen).

 

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