Ligurien Reise

Zuccarello

Lena Neumeier 11 Monaten vor

Zuccarello, liegt in der Provinz Savona und ist für seine römische Brücke bekannt, die man durch eine überdachte Gasse erreicht. Vielleicht ist es in Wirklichkeit keine römische Brücke, doch ist sie sicherlich eine der schönsten Brücken Liguriens. Das Dorf ist außerdem Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d´Italia.

Zuccarello – bekannt für eine der schönsten Brücken

Zuccarello windet sich entlang einer einzigen Straße, die auf beiden Seiten von Säulengängen mit Bögen und Pfeilern verschiedenster Formen flankiert wird. Parallel zur Hauptachse und im Inneren des Dorfes befinden sich die Carruggi mit ihrer malerischen Anlage. Seitlich der Eingangstore ragen die beiden Türme hervor. Die romanische Brücke, die in den 1960er Jahren auf dem Titelblatt der Zeitschrift Time abgebildet war, hat bis heute ihren romantischen Charme nicht verloren, der die Fremden dazu veranlasste, ein Foto nach dem anderen zu machen. Wenn einige der Fassaden mit Blick auf den Fluss restauriert sind, wird das Gebiet noch mehr in Reichweite der Kamera sein. Faszinierend sind auch die angrenzende Porta di Ponte di Neva, die Porta del Molino und die elegante Struktur des Palazzo Marchionale. Er enthält einen der bemerkenswerteste Freskenzyklus und 1459 fand das Treffen zwischen Giovanni di Calabria, dem Vertreter des Königs von Frankreich und Genua und den Marchesi del Carretto statt.

Sehenswert sind auch die dem Heiligen Bartholomäus geweihte Pfarrkirche, in der sich das Gemälde der Jungfrau und der Heiligen von Orazio De Ferrari und die Holzstatue des Schutzpatrons von Paolo Olivari befinden, sowie der Glockenturm im romanischen Stil. Das Santa Maria Nascente gewidmete Oratorium, beinhaltet ein hölzerner Christus aus dem 15. Jahrhundert, das Stadttheater Attilio Quinzio Delfino und die philodramatische Gesellschaft beherbergte. Interessant sind auch die beudi, lange Kanäle, die zur Versorgung von Ölmühlen und Mühlen und zur Wasserversorgung des Dorfes dienten. An vergangene Epochen erinnern, wenn auch in weniger nobler Form, die Treppe der guten Ankunft, auf der die Verurteilten von den Markgrafen begnadigt werden konnten. Etwas außerhalb des Dorfes, im Süden, kann man die spätmittelalterlichen Fresken in der Kapelle Sant’Antonio und der Kirche Madonna della Neve in der Nähe des Friedhofs bewundern.

Ein Besuch in Zuccarello kann auf der Via del Roso fortgesetzt werden, die nach einem Bauernhof benannt ist, der bereits im 15. Jahrhundert der Familie Del Carretto gehörte und vom Dorf nach Castelvecchio führt. Sie ist etwa drei Kilometer lang und kann zu Fuß in einer Stunde und 15 Minuten zurückgelegt werden. Heute ist der Weg, der in leichter Steigung verläuft, aufgewertet und nach Ilaria Del Carretto benannt. Wenn man ihn von Zuccarello aus entlanggeht, kann man die Sorgfalt bewundern, mit der die Pflastersteine aus groben Bruchsteinen kunstvoll angeordnet wurden, um Staunässe zu vermeiden. Wir kommen dann zu den Ruinen der Burg, die schon vor der Gründung des darunterliegenden Dorfes existierte und auf die Zeit zwischen 1200 und 1248 datiert werden kann. Der Seitenturm ist der am besten erhaltene Teil, in dem sich sogar noch Spuren von Fresken aus dem 15. Jahrhundert finden. Auf dem Weg nach Castelvecchio stößt man zwischen den Kastanienbäumen des “Manno” auf die Ruinen der Kapelle San Giacomo, die bereits vor 1732 verfallen war. In Castelvecchio angekommen, bleibt nur noch, das außergewöhnliche Panorama zu betrachten.