Villen der Medici
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Auf Giovanni di Bicci de’ Medici gehen die ersten berühmten Villen der Medici um 1400 zurück. So entstanden unter seiner Aufsicht die Villa del Trebbio in der Mugello-Gegend sowie die Careggi-Villa. Sein Sohn, Cosimo „der Ältere“ ließ einige Häuser durch seinen Lieblingsarchitekten Michelozzo erweitern und umgestalten und fügte mit der Villa in Fiesole der Sammlung einen Neubau hinzu.
Lorenzo il Magnifico, der große Kunstmäzen unter den Medici, erwarb weitere Häuser, die er nach seinem Geschmack herrichten ließ. Auch die toskanischen Großherzöge setzten im 16. und 17. Jh. die Tradition mit etlichen Käufen und Umbauten fort und inspirierten unbewusst Fürsten in ganz Europa zum Errichten von Lustschlössern. Die Villen erfüllten mehrere Zwecke. In erster Linie dienten sie den Medici als Rückzugsort, sowohl als Sommerresidenz als auch als Fluchtpunkt in heiklen Situationen.

Die Artimino Villa der Medici mit ihren vielen schönen Schornsteinen und dem wundervollen Garten mit vielen exotischen Pflanzen
Seit Giovanni di Bicci de’ Medici sind die Villen der Medici auch eine Geldanlage
Zu einem nicht unerheblichen Teil waren sie aber auch Kapitalanlage, denn schöne Häuser in attraktiver Lage waren damals schon wertvolle Immobilien. Auf einigen Gütern wurde zudem Landwirtschaft betrieben, um die Stadtresidenzen mit Wein, Olivenöl und anderen Erzeugnissen zu versorgen. Nicht zuletzt boten sie einen repräsentativen Rahmen zum Empfang illustrer Gäste – schließlich gingen bei den Medici Mitglieder der Mailänder Sforza-Familie und Künstler wie Michelangelo ein und aus.
Noch heute vermögen die Landhäuser mit ihrer Harmonie zwischen Architektur und Natur zu bezaubern. Bei vielen Villen muss es beim Bestaunen von außen bleiben. Da in Privatbesitz, sind sie für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Aber eine Handvoll Medici-Villen haben ihre Pforten für Besucher geöffnet.
Autor: Max Fleschhut
Lust auf Italien: Oktober/November 2023

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