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Turin – Stadtgeschichte

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Die reiche und vielschichtige Stadtgeschichte Turins ist tief in den historischen Ereignissen des Piemonts verwurzelt. Von den Anfängen einer römischen Siedlung bis zur Hauptstadt des Königreichs und schließlich als bedeutendes Zentrum der Industrie durchlebte der Ort eine einzigartige Geschichte.

Die ersten gesicherten Zeugnisse einer keltisch-ligurischen Siedlung mit dem Namen „Taurasia“ stammen aus der Antike, genauer aus dem Jahr 218 v.Chr., als Hannibal mit seinen Elefanten die Alpen und das Susa-Tal überquerte und den kleinen Ort bis auf die letzte Hütte verwüstete. Die strategische Lage am Fluss Po und die Nähe zu den Alpenpässen veranlasste wenig später die Römer dazu, die Kolonie „Augusta Taurinorum“ an diesem Ort zu gründen. Dank der römischen Kunst entwickelte sich die Stadt schnell zu einem wichtigen Handelsknotenpunkt im römischen Reich. Noch heute sind die rechtwinkligen Straßenanordnungen der Altstadt ein Zeugnis der frühen römischen Stadtplanung. Die Relikte dieser Epoche, wie das beeindruckende Porta Palatina, sind bis heute erhalten geblieben und gewähren einen faszinierenden Einblick in die antike Bedeutung der Stadt für die Region.

Die Porta Palatina ist ein Wahrzeichen der römischen Vergangenheit Turins

Die Porta Palatina ist ein Wahrzeichen der römischen Vergangenheit Turins

Bedeutende Ereignisse und Entwicklungen: Den Aufstieg zu einem der bedeutendsten politischen und wirtschaftlichen Zentren des Mittelalters begann im 11. Jahrhundert, als Turin zum Bistum erhoben wurde und somit ihren Einfluss und Bedeutung in der Region verstärkte. Als Wendepunkt der Geschichte gilt aber die Übergabe der Stadt an das königliche Haus der Savoyer im Jahr 1280. Diese mächtige Dynastie machte Turin zu einem unnachgiebigen Bollwerk gegen die Expansionsbestrebungen der französischen Krone und verteidigte die Stadt in zahlreichen Belagerungen und kriegerischen Auseinandersetzungen.

Der Palazzo Reale di Torino war einst der Königspalast der herrschenden Savoyerdynastie

Der Palazzo Reale di Torino war einst der Königspalast der herrschenden Savoyerdynastie

Seine Blütezeit erlebte Turin im 16. und 17. Jahrhundert als Residenzstadt der Savoyer. In dieser Zeit avancierte sie zu einem kulturellen und künstlerischen Zentrum, das zahlreiche bedeutende Bau – und Kunstwerke hervorbrachte. Die Architektur dieser Epoche, allen voran die Barockkunst von Guarino Guarini und Filippo Juvarra, prägt bis heute das Stadtbild. Der Palazzo Reale, die Kirche San Lorenzi und viele andere Meisterwerke zeugen von dieser glanzvollen Vergangenheit.

Im 18. Jahrhundert wurde Turin zur Hauptstadt des Königreichs Sardinien-Piemont, was die Entwicklung zum Zentrum der Macht und des politischen Lebens endgültig unterstrich. Diese Stellung wurde im 19. Jahrhundert noch weiter gefestigt, als Turin zur Wiege der italienischen Einigungsbewegung und Ausganspunkt zahlreicher politische und militärische Initiativen wurde, die letztendlich zur Vereinigung Italiens führten. Daher wurde Turin von 1861 bis 1865 auch erste Hauptstadt eines vereinten Königreichs Italiens, ehe dieser Titel zunächst an Florenz und schließlich an Rom überging.

Via Roma: Kilometerlang sind die Arkadengänge der Stadt, welche zum ausgiebigen Bummeln einladen.

Via Roma: Kilometerlang sind die Arkadengänge der Stadt, welche zum ausgiebigen Bummeln einladen.

Turin – Stadtgeschichte: Einfluss der Savoyer Dynastie

Die Dynastie der Savoyer spielt über Jahrhunderte eine zentrale Rolle in der Geschichte Turins. Unter ihrer Herrschaft erblühte die Stadt und erlebte die größte kulturelle und architektonische Entwicklung der Region. Die prachtvollen Barockbauten, welche unter ihrer Ägide entstanden, sind bis heute die absoluten Wahrzeichen der Stadt. Neben ihrer Rolle als Förderer der Architektur waren die Savoyer auch wichtige Mäzene der Künste und Wissenschaften. Sie unterstützten bedeutende Künstler, Architekten und Gelehrte und trugen so zur kulturellen und intellektuellen Blüte Turins bei. Die königliche Akademie der Wissenschaften und die königliche Kunstakademie sind nur zwei Institutionen, die unter ihrer Schirmherrschaft entstanden und zur Entwicklung Turins als führendes Zentrum für Wissenschaft und Kultur beitrugen.

Darüber hinaus brachte die Herrscherfamilie auch politische Stabilität und wirtschaftlichen Wohlstand nach Turin. Ihre Regentschaft förderte im großen Stil den Handel und die Industrie. Sie investierten in die Modernisierung der Stadt, den Ausbau von Häfen, Straßen und Eisenbahnen und die Förderung von Gewerbe. Dies bildete das Grundfundament, welches Turin zu einer der wohlhabendsten Städte Europas machte.

Maßgebliche Unterstützung von den Savoyern erfuhren auch die Initiativen zur Vereinigung Italiens im 19. Jahrhundert, und Turin als Zentrum der italienischen Einigungsbewegung etablierte. Diese historische Rolle festigte Turins Stellung als eine der wichtigsten Städte Italiens.

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