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Ricetto di Candelo

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Ricetto di Candelo Beitragsbild

Der Ricetto di Candelo ist eine beeindruckende kollektive Befestigungsanlage, die im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Sie gilt als eine der am besten erhaltenen Festungen in der Region Piemont. Der Name „Ricetto“ leitet sich vom lateinischen Wort „receptum“ ab, was „Zuflucht“ oder „Schutz“ bedeutet. Der Ort ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia.

Ricetto di Candelo – aus vergangenen Zeiten

Der Begriff selbst deutet auf die Funktion des Ortes als befestigten Rückzugsort hin, in den sich die Bevölkerung in Zeiten von Krieg oder Gefahr zurückziehen konnte. Der Name Candelo hat vermutlich vorkeltische Wurzeln und verweist auf die antike Vergangenheit dieser Region. Mit einer Fläche von 13.000 Quadratmetern besteht der Ricetto di Candelo aus etwa 200 kleinen Landhäusern, die bemerkenswert gut erhalten sind. Diese Struktur ist einzigartig in Europa, da sie bis heute ihre ursprüngliche Funktion als landwirtschaftliches Depot beibehalten hat, insbesondere für die Lagerung von Trauben, Wein und Getreide. In Friedenszeiten wurden die Gebäude als Lagerhäuser und Keller genutzt, während sie in Kriegszeiten der gesamten Bevölkerung als vorübergehender Zufluchtsort dienten.

Die Festungsmauern umgeben den gesamten Ricetto, mit Ausnahme der Südseite, wo sich das Palazzo Comunale befindet, ein neoklassizistisches Gebäude, das 1819 errichtet wurde. An den Ecken des Stadtplans befinden sich vier runde Türme, die ursprünglich offen waren, um Verteidigungsmaßnahmen zu erleichtern. Der einzige Zugang zum Borgo befand sich an der Südseite und wurde durch einen großen Torturm geschützt. Im Norden gab es drei weitere Türme. Wenn man durch das Tor schreitet, gelangt man auf einen kleinen Platz, der mit Flusssteinen gepflastert ist. Das größte Gebäude im Ricetto ist das Palazzo del Principe, das 1496 für Sebastiano Ferrero, den damaligen Feudalherrn, erbaut wurde. Die schmalen Gassen, genannt „Rue“, sind mit Kopfsteinpflaster gepflastert und leicht abfallend, um Regenwasser abzuleiten. Die zentrale Hauptgasse wurde so angelegt, dass sie den Karrenverkehr erleichtert.

Verlässt man den Ricetto, stößt man auf die Kirche Santa Maria, die nahe der Roggia Marchesa liegt, einem Kanal, der seit 1561 die umliegenden Felder mit Wasser versorgt. Die Kirche wurde erstmals 1182 erwähnt und hat eine attraktive romanische Fassade aus Flusssteinen. Im Inneren befinden sich Säulen mit wunderschönen Kapitellen aus dem 15. Jahrhundert und Fresken aus derselben Epoche. Der Ricetto di Candelo ist ein lebendiges Zeugnis der mittelalterlichen Geschichte, das seine ursprüngliche Funktion und seinen architektonischen Charme über Jahrhunderte bewahrt hat.

     

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