Biella – Provinzhauptstadt
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Biella, Hauptort der gleichnamigen Provinz, blickt auf eine lange Geschichte als Zentrum der italienischen Textilindustrie zurück. Schon im Mittelalter nutzten die Bewohner das weiche, mineralreiche Wasser der umliegenden Berge, um feinste Wolle zu verarbeiten. Später, im 19. Jahrhundert, entwickelte sich die Stadt zu einem der bedeutendsten Standorte der italienischen Wollproduktion.
Namen wie Ermenegildo Zegna, Vitale Barberis Canonico und Piacenza 1733 stehen für Qualität und Handwerkskunst, die in der ganzen Welt geschätzt werden. Heute verbinden viele Manufakturen Tradition mit moderner Technologie, um nachhaltige und luxuriöse Stoffe zu produzieren. Auch wenn die Textilindustrie nicht mehr so dominierend ist wie früher, bleibt sie ein wichtiger Teil der lokalen Identität. Ehemalige Fabrikgebäude wurden in kulturelle Zentren, Museen und kreative Ateliers umgewandelt und erzählen von der glorreichen industriellen Vergangenheit der Stadt.

Blick auf Biella und dem Palazzo Ferrero (im Vordergund) – ein historischer Adelssitz und heute ein Kulturzentrum mit Ausstellungen und Events.
Biella – Eine Altstadt voller Geschichte
Ein absolutes Highlight ist das Baptisterium von Biella, eines der ältesten Gebäude der Stadt. Der romanische Bau aus dem 10. Jahrhundert steht direkt neben dem Dom und beeindruckt mit schlichter Schönheit und einer Sammlung frühmittelalterlicher Fresken. Der Dom von Biella, offiziell Kathedrale von San Stefano, wurde später im 15. Jahrhundert errichtet und mehrfach erweitert. Im Inneren verschmelzen verschiedene Baustile harmonisch miteinander.
Wer sich für sakrale Kunst interessiert, findet hier zahlreiche Werke aus verschiedenen Epochen. Sehenswert ist außerdem das Kloster San Sebastiano, heute ein Museumskomplex, der wechselnde Ausstellungen beherbergt und die Geschichte Biellas und seiner Umgebung erzählt.

Das Battistero di San Giovanni Battista in Biella ist ein romanisches Taufhaus aus dem 11. Jahrhundert mit Fresken des Maestro di Oropa.
Biella – Stadt der Wolle und kreativen Handwerks
Biella ist seit Jahrhunderten eng mit der Textilproduktion verbunden und zählt noch heute zu den wichtigsten Zentren für hochwertige Wolle und feine Stoffe in Italien. Zahlreiche traditionsreiche Manufakturen wie Zegna oder Piacenza haben hier ihre Wurzeln und prägen das Stadtbild mit historischen Fabrikgebäuden, die oft modern umgenutzt wurden.
Im Museo del Territorio Biellese können Besucher mehr über diese traditionsreiche Industrie und die Kultur der Region erfahren. Besonders charmant zeigt sich Biella im Viertel Biella Piazzo, wo Kopfsteinpflasterstraßen, edle Palazzi und versteckte Innenhöfe ein authentisches, ruhiges Flair bewahren – perfekt für einen entspannten Bummel zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die Cisterna ist ein mittelalterlicher Platz mit Arkaden und dem Palazzo Dal Pozzo, einem Renaissancebau mit Gedenktafel
Biella – Der Wallfahrtsort Oropa und die schwarze Madonna
Nur etwa zehn Kilometer außerhalb der Stadt liegt eines der wichtigsten Heiligtümer Norditaliens: das Santuario di Oropa. In spektakulärer Lage auf 1.200 Metern Höhe thront das barocke Wallfahrtsensemble vor einer dramatischen Alpenkulisse. Zentrum der Verehrung ist die Schwarze Madonna von Oropa, eine Statue aus schwarzem Holz, um die sich zahlreiche Legenden ranken.

Das Heiligtum von Oropa, einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Norditaliens und Teil des UNESCO-Welterbes, liegt eindrucksvoll auf 1.200 Metern Höhe in den piemontesischen Alpen.
Das Heiligtum gehört seit 2003 zusammen mit anderen Sacri Monti zum UNESCO-Welterbe und ist nicht nur ein spiritueller, sondern auch ein architektonischer Schatz. Neben dem Hauptheiligtum laden gepflegte Kreuzgänge, Kapellen und ein botanischer Garten zu einem ausführlichen Rundgang ein. Wer gerne wandert, kann von hier aus auch zu verschiedenen Berghütten und Aussichtspunkten starten.
Traumhafte Ziele: Infos zu Adria-Urlaub, Amalfiküste, Lago d’Iseo und Mantua - der Geheimtipp im Norden.