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Rosazza

Lena Neumeier 1 Monat vor

Das Dorf Rosazza, gelegen an der Stelle, wo die Bäche Cervo und Pragnetta aufeinandertreffen, ist ein einzigartiger Ort. Er fällt durch seine märchenhafte Architektur sofort ins Auge fällt und ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia.

Rosazza – ein faszinierendes Dorf

Dieses besondere Dorf trägt die Handschrift von Federico Rosazza Pistolet (1813-1899), dem bekanntesten Bürger des Ortes, der den Borgo maßgeblich prägte. Unter seiner Leitung entstanden bedeutende Bauwerke wie das Rathaus, die Kirche, das neugotische Schloss und eine weitere Kirche, die er 1876 erbauen ließ. Federico Rosazza war stark von esoterischen und freimaurerischen Ideen beeinflusst, und dies spiegelt sich deutlich in den zahlreichen Marmor- und Granitskulpturen wider, die das vierstufige monumentale Friedhofsgelände zieren. Seine architektonische Vision war eine geschickte Mischung aus verschiedenen Stilrichtungen – lombardisch, romanisch, Renaissance, byzantinisch und arabisch –, die er mit christlicher und freimaurerischer Symbolik kombinierte. Sein Ziel war es, der von ihm zusammen mit dem Architekten Giuseppe Maffei entworfenen Kirche einen universellen künstlerischen Ausdruck zu verleihen.

Die okkulten und freimaurerischen Anspielungen haben dazu beigetragen, eine Legende zu schaffen, die besagt, dass „führende Geister“ bei der Gestaltung des Dorfes eine Rolle spielten. Diese mystische Atmosphäre ist in den Gebäuden aus lokalem Stein allgegenwärtig. Besonders bemerkenswert sind die seltenen Steinplattendächer, die auf die hohe Kunstfertigkeit der örtlichen Steinmetze hinweisen. Ebenso faszinierend sind die Kapitelle der Säulen, die floralen Skulpturen im „Magischen Garten“, der steinerne Bär im Ortone-Park und die Granitbänke, die den Borgo zieren.

Der Friedhof in Rosazza ist ein beeindruckendes Meisterwerk, reich an Marmor- und Granitskulpturen und freimaurerischen Motiven.

Die ältesten Spuren des Dorfes lassen sich in den religiösen Gebäuden finden. Die beiden Oratorien von Carmine und San Defendente im Weiler Beccara stammen aus dem 16. beziehungsweise 17. Jahrhundert und geben einen Einblick in die tief verwurzelte religiöse Geschichte der Region. Rosazza ist ein Dorf, das durch seine außergewöhnliche Architektur und die geheimnisvollen Legenden, die es umgeben, fasziniert. Die Vision von Federico Rosazza, der sowohl die traditionelle Bauweise als auch mystische Elemente vereinte, hat ein einzigartiges Erbe hinterlassen, das bis heute in den Straßen und Gebäuden des Dorfes lebendig ist. Hier trifft das Handwerk lokaler Steinmetze auf die Symbolik einer längst vergangenen, aber immer noch spürbaren, spirituellen Welt.