Ligurien Palmenriviera Reise

Verezzi

Lena Neumeier 11 Monaten vor

Borgio Verezzi in Ligurien ist ein traumhafter Badeort an der Palmenriviera, perfekt für einen Urlaub voller Sonne, Meer und Spaß. Das Dorf, in der Provinz Savona, ist ein am Berg klebendes und sarazenisches Dorf und ist Mitglied der Vereinigung der I borghi più belli d´Italia.

Verezzi – idealer Küstenort für Badeurlauber

Das auf dem Orera-Hügel gelegene “sarazenische” Dorf ist ein harmonisches Ensemble aus vier verschiedenen Ortsteilen (Poggio, Piazza, Roccaro, Crosa). Sie zeichnen sich durch rosafarbene Steinbauten in einem Panorama aus Felsen und Meer aus und sind durch schmale Carruggi, Saumpfade und kleine Straßen verbunden. Die Häuser, die sich in einem harmonischen Durcheinander von Volumina und Massen aneinander lehnen, scheinen ein einziges, vielfältig gegliedertes Haus zu sein, das sich aus dem Felsen als dessen natürliche Fortsetzung erhebt. Diese mediterrane Architektur ist eindeutig arabisch-islamisch geprägt, auch wenn es eine Legende bleiben mag, dass Verezzi von sarazenischen Piraten gegründet wurde. Die vier Ortsteile zeichnen sich vor allem durch ihre Dächer aus, die entweder terrassenförmig oder leicht gewölbt sind.

Die städtische Struktur ist zweifellos mittelalterlich und im Stein sind die Spuren jahrhundertelanger Arbeit zu erkennen, die sich in der Terrassierung – der “fasce” – zur Nutzung des Bodens mit Olivenhainen, Weinbergen und Gemüsegärten zeigt. Aus Stein sind die Mauern der Häuser, die Stufen vor den Eingängen, die malerischen Bögen, die die gegenüberliegenden Häuser miteinander verbinden, die Bogengänge und Säulengänge, die in die Galerien unter den Häusern gehauen sind. Aus Stein sind die Fallrohre der Dächer und die charakteristischen Lünetten, die die Pergolen stützen, aus Stein sind die durch jahrhundertelangen Verkehr abgenutzten Treppen, aus Stein schließlich die Pflasterung der Saumpfade. Hier – auf den von Fabrizio De Andrè besungenen “crêuza de mä” (Meerespfaden) – offenbart sich die wahre Seele Liguriens, die die Bauspekulation überlebt hat. Heute ist es schön, zwischen den Weilern von Verezzi entlang der verschiedenen Verbindungswege zu wandern. In Roccaro befindet sich die Kapelle der Madonna Immacolata aus dem 18. Jahrhundert mit ihrem barocken Altar und ihren Verzierungen, das einzige Gebäude der Verezzi, das ein Schieferdach hat.

Das Dorf Poggio entwickelt sich um den Turm herum in zwei orthogonalen Linien und das von Crosa ist das älteste und interessanteste. Es scheint direkt in den Stein gemeißelt zu sein, und es gibt ein System von in den Hang gegrabenen Höhlen, die bereits in der Altsteinzeit bewohnt waren, sowie die wichtigsten religiösen Gebäude. Oberhalb des Dorfes, in der Nähe der phönizischen Mühle, steht auf einem Felsvorsprung, der von allen Teilen von Verezzi aus sichtbar ist, das 3,5 Meter hohe Kreuz der Heiligen aus Verezzi-Stein. Es wurde 1664 von Kapuzinermönchen, die aus dem Heiligen Land zurückkehrten, dort aufgestellt und ist heute das Ziel religiöser Wallfahrten im Zusammenhang mit Marienerscheinungen. Auch Piazza ist ein berühmtes Dorf, denn hier, an diesem wunderbaren Fenster zum Meer, der Piazza Sant’Agostino mit ihrer Kirche aus dem 17. Jahrhundert wurde das Theaterfestival Borgio Verezzi geboren. Auch heute noch, seit 1967, ist der kleine Platz in den Sommernächten die herrliche natürliche Kulisse, in der sich die Schauspieler bewegen, unter dem Sternenhimmel, der von den Dächern der antiken Gebäude begrenzt wird, und, als vierte Wand, hinter den Zuschauern, das dunkle Blau des Meeres mit seinen tausend Lichtern.