Bordighera
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Bordighera, der traumhafte Badeort mit rund 10.000 Einwohnern in der Provinz Imperia, ist rund 14 km von der französischen Grenze entfernt. Der Ort wird von den Malern wegen seiner reichhaltigen Flora als ein Ort mit besonderer Schönheit beschrieben. Zehntausende Palmen, Zitronen-, Apfelsinen- Oliven- und Eukalyptusbäume sowie Agaven und Oleander bestimmen das Stadtbild.
Bordighera – Claude Monet
Auch Claude Monet, der Meister des Impressionismus, hielt sich in Bordighera auf. Der französische Maler (1840 – 1926) gilt als Schlüsselfigur des Impressionismus. Er war bekannt für seine Plein-Air-Gemälde (in der freien Natur), wo er Effekte von Licht und Atmosphäre einfing. Zwischen dem 18. Januar und dem 3. April 1844 war Monet zu Gast in Bordighera in der „Pension Anglaise“. Hier malte er 38 Gemälde, die sein Staunen über das Licht, die Farben, die außerordentlich üppige Vegetation und das Meer wiedergeben. Monet schrieb: “Alles ist bewundernswert, und jeden Tag wird die Landschaft schöner, und ich bin von ihr verzaubert”. Auch heute noch sind die Reflexe und Nuancen dieselben, die Claude Monet während seines Aufenthalts in Bordighera im Jahr 1884 verzauberten.
In Bordighera wurde ein ständiger Rundgang auf den Spuren des Meisters eingerichtet, der die Orte berührt, die er zum Malen wählte und an denen er sich wahrscheinlich aufhielt. Bei einem Spaziergang durch die Straßen und Wege der Stadt “stolpert” man über goldenes Kopfsteinpflaster und trifft auf Schautafeln, die in Farbe und Licht an Monets Werk erinnern. Von dort aus kann man die Landschaften und Ansichten bewundern, die ihn inspiriert haben und die in vielen Fällen fast unverändert geblieben sind. Es gibt keine obligatorischen Routen: Jeder kann selbst entscheiden, welche und wie viele Orte er besuchen möchte, und sich so zu jeder Jahreszeit sein ganz persönliches “en plein air”-Erlebnis schaffen und es mit klaren und ansprechenden Inhalten bereichern.
Bordighera – Sehenswürdigkeiten
An jedem Tag des Jahres kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad die herrschaftlichen Häuser der Vergangenheit erkunden, die heute Museen oder öffentliche Gebäude sind. Zu erwähnen sind die elegante und raffinierte Architektur von Garnier, dem Erbauer der Villa, die seinen Namen trägt und sein privater Wohnsitz war, dann die Villa Etelinda, die Kirche von Terrasanta, die Villa Studio und der Palazzo Garnier, heute das Rathaus. Ein Besuch des Bicknell-Museums und der beiden riesigen Ficus-Bäume in seinem üppigen Garten ist ein Muss, ebenso wie ein Besuch der Villa Pompeo Mariani, dem einzigen in Italien erhaltenen Haus eines Malers aus dem 19. Jahrhundert, mit seiner Originaleinrichtung, seinem Atelier und seinem Park.
Eine besondere Geschichte hat die Villa Regina Margherita, die Residenz, die Margarete von Savoyen, die erste Königin Italiens, 1914 in Bordighera in Auftrag gab, wo sie viele Jahre lang die Wintermonate verbrachte und am 4. Januar 1926 starb.
Ein absolutes Muß in Bordighera ist die Besichtigung der Gärten, die reich an Düften und Farben sind. Hier legte Ludwig Winter seinen Palmengarten an, eine der reichsten Sammlungen, die es heute noch gibt. Bordighera wird nicht zufällig die “Stadt der Palmen” genannt. Der Legende nach wurde die Dattelpalme “Phoenix dactylifera” im 5. Jahrhundert v. Chr. von dem Einsiedler Ampelio, dem Schutzpatron der Stadt, eingeführt. Der Palmengarten von Bordighera ist der nördlichste Dattelpalmenhain der Welt. Der exotische Garten von Pallanca bietet die größte Vielfalt an Pflanzen in Italien und der Garten der Villa Garnier ist prächtig.
Bordighera – Strand & Meer
Aber Bordighera bedeutet auch Meer, Strand und Erholung am Wasser. Die Promenade Argentina, die so heißt, weil sie von Evita Peròn eingeweiht wurde, ist atemberaubend: Sie ist die längste Promenade der Riviera und wird von farbenfrohen Gärten flankiert. Im Osten führt sie zur kleinen Kirche Sant’Ampelio, dem Wahrzeichen der Stadt. Vereine und Verbände bieten Segel-, Kanu-, Kajak-, Surf-, Windsurf- und Tauchkurse an (der Meeresboden ist besonders reich an Tier- und Pflanzenarten, und an einigen Stellen kann man die Unterwasserwelt nur mit Maske und Schnorchel bewundern). Aber auch an den Küsten, im Pelagos-Schutzgebiet (das durch ein Abkommen zwischen Italien, Frankreich und dem Fürstentum Monaco geschaffen wurde), gibt es Besonderes zu bestaunen – ein Meeresdreieck, das besonders von Walen bevölkert ist. Man muss nur wenige Kilometer mit dem Boot hinausfahren, um Pottwale, Zwergwale, Delfine und Grindwale in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen.
Bordighera – Sportaktivitäten
Für die Liebhaber von Wanderungen und Radtouren bietet Bordighera aber auch außerhalb der Stadt viele Möglichkeiten: Zahlreiche Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden führen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd in die Hügellandschaft. Besonders erwähnenswert ist der Beodo, ein Spaziergang entlang des alten Aquäduktkanals, der vom mittelalterlichen Dorf in Richtung des Weilers Sasso führt und dabei ein kleines Tal durchquert, in dem die mediterrane Macchia ihre Schönheit am besten zum Ausdruck bringt. Und dann ist da noch Montenero, ein Bikepark, von dem aus Wege mit unterschiedlichen Länge und technischen Niveaus zu einem großen Ausflugsgebiet führen. Die Aussicht ist hier großartig und die Landschaften, die man von diesen Hügeln aus bewundern kann, die nur wenige Minuten vom Zentrum entfernt sind, sind unglaublich.
Im Juni 2022 wurde der Bicknell-Radweg eingeweiht, eine neue Route vom oberen Roya-Tal nach Bordighera: Natur und einzigartige Landschaften, aber auch Grenzdörfer, Geschichte, Kultur und sportliche Aktivitäten, je nach individueller Vorliebe erwarten hier die Biker. So wird die Route zu einer echten Entdeckungsreise und die Art, wie sie bewältigt wird (mit dem Fahrrad, zu Fuß oder zu Pferd), zu einem einzigartigen Erlebnis. Zum Beispiel das Tal der Wunder, das Musée des Merveilles in Tende, Notre Dame de Fontaines in La Brigue, die Kirche San Niccolò in Bajardo und das Bicknell-Museum in Bordighera, ein Studienort, der Ende des 19. Jahrhunderts von dem Mann gegründet wurde, der dem Radweg seinen Namen gab. Clarence Bicknell war eine vielseitige Persönlichkeit mit zahlreichen wissenschaftlichen und kulturellen Interessen, ein profunder Kenner des Roya-Tals, wo er Botanik und Archäologie studierte.
Bordighera – Anreise
Bordighera erreicht man mit dem Auto von Genua aus direkt auf der A10 (ca. 160 km). Bequemer und auch schneller geht es mit dem Flugzeug nach Nizza, von dort sind es dann es dann nur 48 km nach Bordigha. Weitere Infos zu Bordighera gibt es hier.
Fotos: © Comune di Bordighera, Luri Niccolai
Lust auf Italien: September/Oktober 2024
Traumhafte Wochenendtrips
Highlights und Sehenswürdigkeiten
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