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Sant’Agata de’ Goti

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Sant’Agata de’ Goti ist ein wahrer Geheimtipp für alle, die Italien von seiner authentischsten Seite erleben möchten. Die malerische Stadt liegt etwa 35 Kilometer nordöstlich von Neapel und etwa 25 Kilometer westlich von Benevento.

Sant’Agata de’ Goti – Eine Stadt auf steilen Felsen

Der Ort mit seinen rund 10.000 Einwohnern befindet sich auf einem natürlichen Tuffsteinplateau, das von den Flüssen Martorano und Riello umgeben ist. Diese Lage auf einem Felsen macht die Stadt nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern bot auch in der Vergangenheit einen natürlichen Schutz vor Invasoren. Viele der historischen Gebäude und Strukturen sind hier aus Tuffstein gebaut oder in den Felsen gehauen. Die Häuser und Kirchen der Stadt scheinen oft direkt aus dem Felsen herauszuwachsen, was der Stadt ihren charakteristischen mittelalterlichen Charme verleiht. Der weiche Tuffstein ist aber anfällig für Erosion, was über die Jahrhunderte zu gewissen Herausforderungen geführt hat. Die Stadt hat immer wieder Maßnahmen ergriffen, um die Stabilität der Gebäude und der Stadtmauern zu gewährleisten, da der Tuffstein durch Wasser und Wetter angegriffen werden kann.

Herrlicher Blick auf die Altstadt, erbaut auf einem Tuffstein-Plateau

Herrlicher Blick auf die Altstadt, erbaut auf einem Tuffstein-Plateau

Sant’Agata de’ Goti – Name und Geschichte

Sant’Agata de’ Goti hat eine lange Geschichte, die bis in die Zeit der Samniten und Römer zurückreicht. Der Name der Stadt ist eine Kombination aus Sant’Agata, der Schutzpatronin der Stadt, und dem Zusatz “de’ Goti”, der möglicherweise auf die Goten verweist, ein germanisches Volk, das in der Spätantike in Italien präsent war. Eine andere Theorie ist, dass der Zusatz auf die Familie De Goth zurückgeht, die im Mittelalter in dieser Region herrschte.

Gegründet im Jahr 313 v. Chr., wechselte die idyllische Stadt im Laufe der Jahrhunderte mehrfach ihre Herrscher. Ursprünglich von den Samniten erbaut, von Römern und Goten erobert, erhielt sie erst im 14. Jahrhundert ihren heutigen Namen nach einem lokalen Adligen. Enge, verwinkelte Gassen, die für Menschen und nicht für Autos gedacht sind, bewahren bis heute den mittelalterlichen Charme der Stadt. Das Stadtzentrum ist heute eine wahre Zeitreise. Die gut erhaltenen alten Steingebäude, Kopfsteinpflasterstraßen und charmanten Piazzi laden zum Erkunden ein. Die Stadt ist auch für ihre kleinen Handwerksläden und traditionellen Restaurants bekannt.

Sant’Agata de’ Goti – Kirchen

Die Kirchen spiegeln die lange Geschichte der Stadt und ihre spirituelle Bedeutung wider.

Die Kathedrale Santa Maria Assunta wurde im 10. Jahrhundert erbaut und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach renoviert. Die Kathedrale vereint verschiedene architektonische Stile, da sie über Jahrhunderte hinweg erweitert und restauriert wurde. Besonders beeindruckend ist die romanische Krypta, die noch aus der Zeit der Langobarden stammt. Die Fassade wurde im Barockstil umgestaltet. Direkt neben der Kathedrale befindet sich der Bischofspalast (Palazzo Vescovile). Neben seiner historischen und architektonischen Bedeutung dient er weiterhin als Verwaltungszentrum der Diözese.

Die Kathedrale Santa Maria Assunta aus dem 10. Jahrhundert ist die wichtigste Kirche in der Stadt

Die Kathedrale Santa Maria Assunta aus dem 10. Jahrhundert ist die wichtigste Kirche in der Stadt

Die Chiesa dell’Annunziata wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Sie befindet sich im historischen Zentrum der Stadt und ist für ihre architektonischen Details und Fresken bekannt. Ursprünglich im romanischen Stil erbaut, zeigt die Kirche heute viele barocke Elemente, die bei späteren Umbauten hinzugefügt wurden. Die Fassade ist schlicht, aber das Innere beeindruckt mit Fresken und aufwendigen Stuckarbeiten.

Die Chiesa di San Francesco ist dem Heiligen Franz von Assisi gewidmet und stammt aus dem 13. Jahrhundert, als die Franziskaner in der Region Fuß fassten. Die Chiesa ist für ihre gotische Architektur und ihre Bedeutung für die Franziskaner in der Region bekannt. Die Kirche zeigt typische gotische Merkmale, einschließlich Spitzbögen und hohen Gewölben. Die Fassade ist eher schlicht, aber das Innere ist reich verziert und enthält viele Kunstwerke aus der Zeit der Renaissance.

Die Chiesa di San Menna ist eine der ältesten Kirchen in Sant’Agata de’ Goti und stammt ursprünglich aus dem 6. Jahrhundert. Sie ist dem heiligen Menna gewidmet, einem frühchristlichen Märtyrer, dessen Reliquien in der Kirche aufbewahrt werden. Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, wobei besonders der romanische Stil dominiert. Sie verfügt über eine gut erhaltene Krypta und ein wunderschönes Altarbild.



Sant’Agata de’ Goti – Potenzial für UNESCO-Status

Da Sant’Agata de’ Goti ein so gut erhaltenes Beispiel einer mittelalterlichen Stadt ist. Der Ort ist aufgrund seiner gut erhaltenen historischen Bausubstanz und seiner beeindruckenden mittelalterlichen Atmosphäre von großem kulturellem und architektonischem Wert. So ist Sant’Agata de’ Goti ein sicherer Kandidat, dass die Stadt eines Tages den Status des UNESCO-Weltkulturerbes erhalten kann. Trotz der Tatsache, dass Sant’Agata de’ Goti noch keinen UNESCO-Status hat, bleibt die Stadt ein wahres Juwel für Geschichtsliebhaber, Kunstinteressierte und Reisende, die das authentische Italien abseits der großen Touristenpfade erleben möchten.

   

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