Castello Scaligero di Malcesine
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Das Castello Scaligero di Malcesine thront über dem Gardasee und fasziniert mit Geschichte, Museum und Panoramablick. Hoch auf einem Felsen am Ostufer des Sees gelegen, bietet das Castello einen atemberaubenden Blick über das Wasser und die umliegenden Berge. Ihre Geschichte reicht weit zurück, doch besonders die Herrschaft der Skaliger prägt ihr heutiges Erscheinungsbild.
Die erste Befestigung an dieser Stelle entstand vermutlich bereits in der Langobardenzeit, also im 6. oder 7. Jahrhundert. Schriftliche Quellen berichten, dass Karl der Große die Burg 590 zerstört und sie später wieder aufgebaut wurde. In den folgenden Jahrhunderten wechselte sie mehrmals den Besitzer, darunter die Bischöfe von Verona und verschiedene Adelsfamilien.
Im 13. Jahrhundert fiel Malcesine unter die Herrschaft der Scaligeri. Die Skaliger nutzten Malcesine als wichtigen militärischen Außenposten, um ihre Kontrolle über den östlichen Gardasee zu sichern. Die mächtigen Mauern, die hohen Türme und die charakteristischen Zinnen, die noch heute zu sehen sind, stammen größtenteils aus dieser Zeit. Die strategische Lage des Castello Scaligero machte es zu einem idealen Ort zur Überwachung des Seeverkehrs und der umliegenden Gebiete. Die Burg wurde massiv befestigt, um Angriffen standzuhalten, und diente als Stützpunkt für Garnisonen. Der hohe Bergfried, der noch heute das Wahrzeichen der Festung ist, bot den Verteidigern eine perfekte Aussicht über den Gardasee.

Die Burg von Malcesine thront auf einem Felsen über dem Gardasee und bot einst strategische Kontrolle über See und Land.
Castello Scaligero di Malcesine — Mittelalterliche Pracht mit Panoramablick
Trotz der massiven Bauweise der Burg konnte nicht verhindert werden, dass Malcesine immer wieder umkämpft war. Nach dem Ende der Skaligerherrschaft im 14. Jahrhundert übernahmen nacheinander die Visconti von Mailand, die Republik Venedig, das Heilige Römische Reich und schließlich die Habsburger die Kontrolle über die Region. Jede dieser Herrschaften hinterließ ihre Spuren an der Festung, die immer wieder umgebaut und an neue militärische Anforderungen angepasst wurde.
Im 19. Jahrhundert verlor die Burg allmählich ihre strategische Bedeutung. Während der österreichischen Herrschaft diente sie noch zeitweise als Kaserne, bevor sie schließlich nicht mehr für militärische Zwecke genutzt wurde. Mit der Angliederung an Italien 1866 begann eine neue Phase der Geschichte der Burg, in der ihr kultureller Wert stärker in den Vordergrund rückte.
Heute ist die Burg eines der meistbesuchten historischen Denkmäler am Gardasee und eine bedeutende Touristenattraktion. Sie wurde sorgfältig restauriert und dient als Museum und Veranstaltungsort. Besucher können durch die alten Gemäuer wandern und verschiedene Bereiche erkunden:

Vom Turm aus hat man einen fantastischen Blick über den Lago und die umliegenden Ortschaften.
Vom Hauptturm (Bergfried) aus hat man einen spektakulären Panoramablick auf den Gardasee und die umliegenden Berge. Die Aussicht macht deutlich, warum die Skaliger die Festung genau hier errichteten. Das Naturkundemuseum bietet interessante Informationen über die Geologie, Flora und Fauna der Region. Artefakte aus verschiedenen Epochen zeigen die lange Geschichte der Burg und der Region um Malcesine. Der Hof und die alten Mauern geben einen Einblick in die mittelalterliche Architektur und die Funktion der Festung als Verteidigungsanlage. Neben dem Museum und den historischen Ausstellungen wird die Burg auch für Hochzeiten und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Die romantische Lage mit Blick auf den Gardasee macht sie zu einem beliebten Ort für Trauungen und Feierlichkeiten.
Eine berühmte Episode aus der Geschichte von Malcesine ist mit dem deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe verbunden. Während seiner Italienreise 1786 machte Goethe Halt in Malcesine und wollte die Burg zeichnen. Doch die Bewohner hielten ihn für einen Spion der Habsburger und nahmen ihn kurzzeitig fest. Erst nach einer Erklärung konnte er seine Reise fortsetzen. Diese Episode ist heute in der Burg dokumentiert und zeigt, wie faszinierend Malcesine schon damals für Reisende war.
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