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Gorizia

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Beitragsbild Gorizia Görz Udine Friaul Julisch Venetien

Die Stadt Gorizia (Görz) mit rund 34.500 Einwohnern verbindet Geschichte, Kultur, Natur und Gastronomie miteinander. Egal, ob Sie an Geschichte interessiert sind, die lokale Küche genießen möchten oder einfach nur die Schönheit der Region erleben möchten, Gorizia hat für jeden Besucher etwas zu bieten.

Die Geschichte von Gorizia reicht bis in die Antike zurück. Die Stadt wurde erstmals im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Im Mittelalter war Gorizia ein wichtiger Handelspunkt und gehörte verschiedenen Adelsfamilien, darunter den Grafen von Gorizia. Im 14. Jahrhundert wurde sie Teil des Habsburgerreichs.

Während des Ersten Weltkriegs war Gorizia ein Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen Italien und Österreich-Ungarn. Im Sommer 1916 gelang den Italienern die Eroberung von Görz und im Herbst 1917 wurde in der 12. Isonzoschlacht (benannt nach dem Fluss) die Stadt von Österreich-Ungarn zurückgewonnen. Nach dem Krieg wurde im Vertrag von Saint-German das gesamte Gebiet der Stadt Görz (wurde dann in Gorizia umbenannt) zusammen mit Istrien und dem Westteil des heutigen Sloweniens den Italienern zugesprochen. Das neue zugesprochene Gebiet mit Gorizia erhielt dann den Namen Julisch Venetien.

Die Ruhe dauert aber nicht lange. Am Ende des zweiten Weltkriegs sind die jugoslawischen Partisanen bis zum Fluss Isonzo vorgedrungen und haben nun den Anspruch auf die östlichen Stadtgebiete von Gorizia erhoben. Mit dem Frieden von Paris in 1947 wurde ein kleinerer östlicher Teil Jugoslawien zugeordnet. Die Teilung der Stadt wurde westlich der Eisenbahnstrecke zwischen Jesenice (Kleinstadt in der Oberkrain in Slowenien) und Triest gezogen. So wurde ab 1948 der Grundstein für das neue Nova Gorica gelegt. Die Grenze zwischen Gorizia und Nova Goricia verläuft quer über den Bahnhofsvorplatz von Görz. Nur war die Grenze nicht so hermetisch abgeriegelt wie in Berlin. Hier wurde die Grenze mit einem Metall- und Stacheldrahtzaun gezogen, also nicht unüberwindbar. Aber die Geschichte hat ein gutes Ende. 2004 ist Slowenien der EU beigetreten und somit wurden einige Grenzanlagen abgebaut. Da Slowenien Ende 2007 dem Schengen-Abkommen beigetreten ist, kann die Grenze seitdem an jeder beliebigen Stelle überschritten werden, regelmäßige Grenzkontrollen wurden eingestellt.

Gorizia_Piazza Transalpina

Piazza della Transalpina trennte jahrelang Italien und Slowenien mit einem Grenzzaun – heute ein Wahrzeichen für die Aufhebung der Grenzen.

Piazza Transalpina: Auf diesem Platz wurde sehr viel Geschichte geschrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde quer über den Platz die neue Grenze zwischen Italien und Jugoslawien gezogen. Die Teilung durch die Görzer-Mauer war ein Symbol des Kalten Krieges, also der Trennung zwischen West- und Osteuropa. 1954 wurde dann der Stacheldraht durch einen 50 cm hohen Grenzzaun aus Betonpfeilern und Maschendraht ersetzt. Auf der Piazza befindet sich der Bahnhof Nova Goriza. 2004 wurde – nach dem EU-Beitritt von Slowenien – die Mauer entfernt. Auf dem Platz gibt es jetzt ein kreisförmiges Mosaik. Die Staatsgrenze ist nun durch eine Reihe von Steinfliesen gekennzeichnet. Auf einer Tafel auf dem Boden sind die Grenzen zwischen Italien und Slowenien eingezeichnet. Heute kommen die Besucher hierher, um mit einem Fuß auf der italienischen Seite und gleichzeitig mit dem anderen Fuß auf der slowenischen Seite zu stehen – ein sehr beliebtes Fotomotiv. Am Rande der Piazza ist übrigens noch ein Stück der alten Mauer zusehen.

Gorizia_Piazza Vittoria

Piazza della Vittoria: Die Chiesa Sant’Ignazio mitten auf der Piazza wurde im 17./18. Jahrhundert für die Jesuiten erbaut.

Piazza della Vittoria: Das Herzstück des Platzes ist das imposante Denkmal zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Dieser zentrale Platz ist heute ein lebendiger Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Hier finden Sie Cafés, Boutiquen, Geschäfte und Restaurants, die regionale und internationale Küche anbieten. Der Platz ist oft Schauplatz von Veranstaltungen, Märkten und Festivals.

Die Piazza ist von beeindruckenden Gebäuden und eleganten Arkaden umgeben, die eine historische und elegante Atmosphäre schaffen. Die Fassaden sind oft mit kunstvollen Verzierungen geschmückt. Zu den ältesten Gebäuden auf dem Platz zählt der Palazzo der Grafen della Torre aus dem 16. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit machte das Gebäude zahlreiche Umstrukturierungen durch und diente in der Zeit der Habsburger als Sitz des Provinzhauptmanns, also des Vertreters der Zentralregierung, der direkt vom Kaiser ernannt wurde. Im 18. Jahrhundert wurden auf dem Platz zahlreiche städtebauliche Maßnahmen vorgenommen, u.a. wurde 1756 auch der Neptunbrunnen gebaut. So hat dieser Platz damals seinen Namen Piazza Grande erhalten. Da Görz nach dem Ersten Weltkrieg an Italien gegangen ist wurde der Name des Platzes in Piazza della Vittoria (Siegesplatz) umbenannt.

Fazit: Die Stadt ist heute ein Symbol für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Versöhnung nach den Konflikten des 20. Jahrhunderts. Die hervorragende Zusammenarbeit beider Städte hat sich in der Bewerbung zur gemeinsamen Europäischen Kulturhauptstadt für 2025 bestätigt. Mit dem Zuschlag haben nun beide Städte die Gelegenheit, ein gemeinsames Kulturprogramm mit zwei Sprachen zu präsentieren.

  

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