Pordenone – Kirchen
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Die Kirchen Pordenones verbinden Geschichte, Kunst und Spiritualität und prägen mit vielfältigen Baustilen das Stadtbild. Die Kirchen spiegeln die lange Geschichte der Stadt wider: von mittelalterlichen Ursprüngen über venezianische Einflüsse bis zu neuzeitlichen Erweiterungen. Sie vereinen Kunst, Architektur und Spiritualität und prägen mit ihren markanten Formen das kulturelle Herz der Stadt.
Duomo Concattedrale di San Marco
Unweit vom Rathaus “Palazzo Comunale” befindet sich der Dom mit beeindruckendem Glockenturm. Bereits um 1000 nach Christus existierte an dieser Stelle eine Kapelle, die ab 1363 zum romanisch-gotischen Dom ausgebaut wurde. Der Chor wurde im Jahre 1459 fertiggestellt. Eine Erweiterung des Doms fand im 16. und 18. Jh. statt. Hierbei wurde er so stark verändert, dass er einen klassizistischen Charakter bekam. 1812 erfolgte eine erneute Weihe des Doms.

Der Dom von Pordenone beeindruckt außen mit seiner klaren Backsteinfassade, dem hohen Campanile und eleganten gotischen Formen.
Nicht nur die Architektur, sondern auch die Kunstwerke im Innern des Sakralbaus sind bemerkenswert. Das Altarbild der barmherzigen Madonna, sowie die Fresken „San Rocco“, stammen von Giovanni Antonio de’ Sacchis. Der Künstler wird auch „Il Pordenone“ genannt. Aber auch Werke von Giovanni Maria Calderari, einem Schüler des „Pordenone“, gibt es im Dom zu entdecken. Der freistehende Glockenturm (Campanile) wurde anfänglich bis zum Glockenstuhl gebaut, welcher 1347 fertiggestellt wurde. Der achteckige Giebel stammt aus dem 16. Jh. Der Glockenturm ist 79 Meter hoch und zählt zu den schönsten Italiens.

Im Inneren des Doms dominieren helle Gewölbe, Fresken und wertvolle Kunstwerke, die eine ruhige, feierliche Atmosphäre schaffen.
Santuario della Madonna delle Grazie
Der Santuario della Madonna delle Grazie ist ein traditionsreicher Wallfahrtsort, dessen Ursprung auf eine Marienerscheinung von 1624 zurückgeht. Anstelle der ersten Kapelle entstand im Laufe der Zeit eine Kirche, die Ende des 19. Jahrhunderts vergrößert und 1918 vollendet wurde; die Weihe erfolgte 1921. Der Bau vereint neugotische und eklektische Elemente und besitzt drei Schiffe, was seine Bedeutung als Ort des Gebets unterstreicht.

Das Santuario zeigt eine schlichte, harmonische Fassade mit neogotischen Anklängen und wirkt ruhig eingebettet in seine grüne Umgebung.
Im Inneren steht das verehrte Bild der „Madonna delle Grazie“, das viele Pilger anzieht. Besucher loben die ruhige, spirituelle Atmosphäre des Kirchenraums. Seit 1966 wird das Heiligtum von Vallombrosaner Mönchen betreut, die die religiösen Traditionen fortführen. Für die Gemeinschaft ist der Santuario ein Ort des Trostes, der Marienverehrung und der inneren Einkehr, zugleich aber auch ein architektonisch und historisch interessantes Ziel.
Chiesa della Santissima Trinità
Die Kirche wurde zwischen 1526 und 1539 von der gleichnamigen Bruderschaft errichtet, die sich karitativen Aufgaben und der Befreiung christlicher Gefangener widmete. Der schlichte Außenbau aus Backstein besitzt einen achteckigen Grundriss und ein pyramidenförmiges Dach, während der Innenraum rund gestaltet ist – ein Symbol für Harmonie und geistige Einheit.
Im Inneren befindet sich ein bedeutender Freskenzyklus von Giovanni Maria Zaffoni („Calderari“), einem Schüler des Malers Il Pordenone, mit Szenen wie der Sintflut und dem Opfer Isaks. Ursprüngliche Altarwerke, darunter die Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit, wurden ins Kunstmuseum überführt. Im 17. Jahrhundert kamen barocke Altäre hinzu. Die Kirche liegt ruhig am Noncello und gilt als verborgenes Juwel: ein Ort stiller Andacht, künstlerischer Qualität und lebendiger Glaubensgeschichte.
Chiesa del Cristo
Die Chiesa del Cristo, ursprünglich Santa Maria degli Angeli, ist eine der ältesten Kirchen Pordenones und wurde 1309 als Kapelle eines Hospitals der Bruderschaft der „Battuti“ errichtet. Im Laufe der Geschichte diente sie verschiedenen religiösen Gemeinschaften, unter anderem Augustinerinnen, und blieb lange Krankenhauskirche. 1760 erhielt sie eine Umgestaltung in neoklassizistischem Stil, wobei gotische Elemente überformt wurden.
Nach schweren Bombenschäden 1944 wurde sie 1946 wiederaufgebaut und später erneut restauriert. Die Fassade ist schlicht, geprägt von Backstein und einem istrischen Steintor. Im Inneren steht das berühmte bemalte Holzkreuz von Giovanni Teutonico (1446), das der Kirche ihren Namen gab und einst als wundertätig galt. Freskenreste aus Mittelalter und Renaissance sowie ein modernes Deckenfresko ergänzen den Raum. Die einschiffige Kirche vermittelt heute eine ruhige, spirituelle Atmosphäre und gehört zu den bedeutenden historischen Orten der Stadt.
Chiesa di San Giorgio
Die Chiesa di San Giorgio liegt im nördlichen Teil der Altstadt und zählt zu den bedeutenden Kirchen der Stadt. Ihre Ursprünge gehen auf ein Oratorium des 14. Jahrhunderts zurück; seit 1588 dient sie als Pfarrkirche. Mehrfach umgebaut, erhielt sie im 19. Jahrhundert ihre heutige Form und wurde 1873 geweiht. Der markante Glockenturm aus istrischem Stein entstand ab 1852 und wurde 1914 vollendet, gekrönt von einer Statue des heiligen Georg.
Die neoklassizistische Fassade stammt von Giovanni Battista Bassi. Im Inneren beeindrucken das Hauptaltarbild „San Giorgio“ von Gasparo Narvesa sowie Werke von Michelangelo Grigoletti. Fresken von Tiburzio Donadon schmücken Apsis und Gewölbe und verleihen dem Kirchenraum eine feierliche Atmosphäre. Heute ist San Giorgio eine lebendige Pfarrkirche und verbindet kunsthistorische Bedeutung mit spirituellem Leben.






















