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Udine – Castello

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Das Castello di Udine thront über der Stadt und bietet historische Architektur, weite Ausblicke und eine parkähnliche Umgebung.

Arkadengang: Schon der Weg hinauf auf das Castello vermittelt einem das Gefühl, sich einem historischen Herzstück zu nähern, dessen Bedeutung über reine Architektur hinausreicht. Über die Loggia del Lippomano an der Südseite des Hügels, ein eleganter Arkadengang, erreicht man das Schloss. Die Loggia wurde im 16. Jahrhundert im Auftrag des venezianischen Statthalters Lippomano errichtet und zeigt eine klare, harmonische Renaissancearchitektur mit schlanken Säulen und weiten Rundbögen.

Die Loggia del Lippomano ist ein eleganter Arkadengang hinauf zum Castello, mit harmonischen Bögen und hellem Stein.

Die Loggia del Lippomano ist ein eleganter Arkadengang hinauf zum Castello, mit harmonischen Bögen und hellem Stein.

Castello: Die heutige Gestalt des Castello geht überwiegend auf das 16. Jahrhundert zurück, nachdem ein verheerendes Erdbeben im Jahr 1511 große Teile der vorherigen Bauwerke zerstört hatte. Unter der Führung des Baumeisters Giovanni da Udine, einem Schüler Raffaels, erhielt das Schloss eine neue Form, die Renaissanceideale von Klarheit, Harmonie und Proportion widerspiegelt. Anstatt den Charakter einer massiven Festung zu betonen, entwickelte er einen repräsentativen Komplex, der die Funktion eines Regierungssitzes erfüllte.

Der Innenhof des Castello ist ein stiller, abgeschlossener Raum, in dem sich die Renaissancearchitektur besonders rein entfaltet. Die Loggien rahmen den Himmel ein, und die Gliederung der Fassaden erzeugt ein Gefühl strenger Eleganz. Man spürt, dass dieser Ort einst der Sitz des Parlamentes des Friaul war, des antiken Consiglio della Patria del Friuli. Entscheidungen, die das gesamte Territorium prägten, wurden hier getroffen, und die Architektur selbst scheint diese staatstragende Aura zu bewahren.

Die Casa della Contadinanza beim Castello bietet mit ihrer historischen Architektur einen charmanten Blick über die Stadt.

Die Casa della Contadinanza beim Castello bietet mit ihrer historischen Architektur einen charmanten Blick über die Stadt.

Museen: Heute beherbergt das Castello mehrere Museen, darunter das Museo Archeologico und die Galleria d’Arte Antica. Diese Institutionen füllen die historischen Räume mit Kunstwerken und Artefakten, die die jahrtausendealte Geschichte des Friaul erzählen. In den Sälen, in denen sich einst politische Vertreter versammelten, hängen nun Gemälde, sakrale Skulpturen und Objekte, die den kulturellen Reichtum der Region veranschaulichen.

Salone del Parlamento:  Besonders eindrucksvoll ist dieser große Saal mit einer mächtigen hölzernen Dachkonstruktion, die an die Rümpfe alter Schiffe erinnert. Dieser Raum wirkt fast feierlich und vermittelt das Gefühl historischer Verantwortung. Er ist ein architektonisches Manifest für die politische Autonomie, die das Friaul über Jahrhunderte pflegte. Vom Saal aus betritt man Loggien und Terrassen, die den Blick weit in die Landschaft öffnen.

Chiesa di Santa Maria di Castello: Dies ist die älteste Kirche Udines und liegt direkt neben dem Castello. Ihre Ursprünge reichen ins frühe Mittelalter zurück, und trotz späterer Umbauten bewahrt sie den Charakter einer schlichten, romanischen Anlage. Der Innenraum wirkt ruhig und konzentriert, mit klaren Formen und wenigen dekorativen Elementen, die die spirituelle Bedeutung des Ortes hervorheben. Von hier aus entwickelte sich über Jahrhunderte das religiöse Leben des Hügels, lange bevor sich die Stadt im Tal ausbreitete.

Angelo del Castello, die goldene Wetterfahne auf dem Burgturm, gilt als Symbol Udines und glänzt weithin sichtbar über der Stadt.

Angelo del Castello, die goldene Wetterfahne auf dem Burgturm, gilt als Symbol Udines und glänzt weithin sichtbar über der Stadt.

Über dem Campanile der Kirche dreht sich der berühmte Angelo del Castello, eine vergoldete Wetterfahne in Form eines Engels, der seit dem 18. Jahrhundert zu den sichtbarsten Wahrzeichen Udines gehört. Seine leichte Drehung im Wind und der goldene Glanz verleihen dem Hügel eine fast symbolische Wache. Der Engel verbindet die Kirche, den Himmel über ihr und die Stadt zu einer einzigen, poetischen Linie, die man schon von weitem erkennen kann.

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