Valpolicella
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Zwischen Verona und dem Gardasee erstreckt sich die Valpolicella, eine sanft hügelige Landschaft, die Italiens Weinseele atmet. Das Valpolicella-Gebiet liegt im Westen der Region Venetien und zählt zu den bedeutendsten Weinregionen Italiens.
Eingebettet zwischen den Monti Lessini im Norden, dem Fluss Etsch im Westen und den fruchtbaren Ebenen Veronas im Süden, entfaltet sich eine Landschaft von außergewöhnlicher Schönheit. Hier wechseln sich Weinberge, Olivenhaine und Kirschbäume mit alten Gutshöfen, romanischen Kirchen und historischen Villen ab. Die Region umfasst rund neunzehn Gemeinden, die alle Teil des Anbaugebiets des berühmten Valpolicella-Weins sind.

Das Valpolicella verzaubert mit sanften Hügeln, edlen Weinen und einer Landschaft, die Tradition und Genuss vereint.
Geschichte und Weintradition
Bereits die Römer erkannten das Potenzial dieser Region. Der Name „Valpolicella“ stammt vermutlich aus dem Lateinischen und bedeutet „Tal der vielen Weinkeller“. Seit Jahrhunderten prägt der Weinbau das Leben der Menschen und die Gestalt der Dörfer. In den alten Steinhäusern, die sich an die Hänge schmiegen, wurden schon im Mittelalter Trauben getrocknet und in Holzfässern zu kräftigen Weinen vergoren. Heute vereint die Valpolicella Tradition mit moderner Kellerkunst – eine Balance, die ihren weltweiten Ruf begründet.
Die drei Zonen der Valpolicella
Das Weinbaugebiet gliedert sich in drei charakteristische Bereiche: die historische Valpolicella Classica im Westen, das östlich anschließende Valpantena-Tal und die erweiterte DOC-Zone, die sich bis an die Grenzen des Soave-Gebiets erstreckt. Während in der Classica sanfte Hügel und kleine Dörfer wie Negrar, Fumane, Marano und San Pietro in Cariano das Landschaftsbild prägen, zeichnen sich die höheren Lagen im Osten durch ein kühleres Mikroklima aus. Diese Vielfalt an Böden und Lagen schenkt den Weinen ihre charakteristische Tiefe und Komplexität.

Im Valpolicella verschmelzen Wein, Kultur und Natur zu einem Paradies aus Reben, Sonne und italienischer Lebensfreude.
Wein und Genuss
Die Valpolicella-Weine tragen das DOC-Gütesiegel, das ihre Qualität und Herkunft garantiert. Zu den bekanntesten Sorten zählen der elegante Valpolicella Classico Superiore, der süßliche Recioto und der mächtige Amarone della Valpolicella, einer der edelsten Rotweine Italiens. Die besondere Herstellung des Amarone, bei der die Trauben nach der Lese mehrere Monate lang auf Bambusgestellen trocknen, verleiht ihm seine außergewöhnliche Fülle und Intensität. Seit 2002 verbindet die Strada del Vino Valpolicella die wichtigsten Weingüter und Kellereien der Region. Besucher können hier durch Rebenlandschaften wandern, lokale Küche genießen und die Winzertradition hautnah erleben.
Kultur und Brauchtum
Neben Wein prägt auch ein lebendiges Brauchtum die Identität der Valpolicella. Besonders bekannt ist das „Festa delle Fae“, das jedes Jahr am zweiten Novemberwochenende in San Giorgio di Valpolicella gefeiert wird. Es erinnert an uralte Erntetraditionen und verbindet kulinarische Genüsse mit Musik, Trachten und Volksfeststimmung. Ackerbohnensuppe, Kastanien und junger Wein symbolisieren die enge Verbindung zwischen Erde, Jahreszeiten und Lebensfreude.
Zwischen Gardasee und Verona
Von Verona aus ist das Valpolicella in wenigen Minuten erreichbar, und auch vom Gardasee führt eine kurze Fahrt in die Weinberge. Schon nach etwa zwanzig Minuten taucht man in eine Welt ein, in der Zeit langsamer vergeht. Hier kann man in kleinen Dörfern wie Fumane, Marano oder Negrar verweilen, durch historische Weinkeller gehen und den Duft reifender Trauben in der Luft spüren.

Beim Amarone sorgt das Appassimento, das langsame Trocknen der Trauben, für seine Dichte, Wärme und komplexe Aromatik.
Die Seele des Valpolicella
Das Valpolicella ist mehr als nur ein Weinanbaugebiet – es ist ein Lebensgefühl. Zwischen Steinmauern, Olivenbäumen und den roten Gläsern des Amarone spiegelt sich eine jahrtausendealte Verbindung zwischen Mensch und Natur. Wer diese Region besucht, erlebt eine Landschaft, die ihre Geschichte in jedem Sonnenstrahl, jedem Rebstock und jedem Schluck Wein erzählt.





























