Conegliano
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Conegliano in Venetien vereint die Eleganz venezianischer Kultur mit der Lebendigkeit der Prosecco-Hügel und ihrer Natur. Zwischen den sanften Erhebungen der Prosecco-Hügel und den Ebenen der Provinz Treviso liegt Conegliano, eine Stadt, die Geschichte, Weinbau und Lebenskunst in einzigartiger Weise verbindet.
Sie ist nicht nur Tor zum UNESCO-Welterbegebiet der „Colline del Prosecco di Conegliano e Valdobbiadene“, sondern auch ein lebendiger Ort mit klarer Identität: klein genug, um ihren Charme zu bewahren, und zugleich bedeutend genug, um wirtschaftlich und kulturell zu strahlen.

Das Castello di Conegliano stammt aus dem Mittelalter und zeugt als ehemalige Festung von der Wehrgeschichte der Stadt.
Von römischen Ursprüngen zu venezianischer Blüte
Die Wurzeln Coneglianos reichen bis in die Römerzeit zurück, doch sein heutiges Gesicht erhielt die Stadt im Mittelalter. Auf den Resten römischer Ansiedlungen entstand eine befestigte Stadt, die bald zum Zentrum des Handels zwischen Venetien und dem nördlichen Alpenraum wurde. Die Mauern, Stadttore und Kirchen erinnern an diese Epoche der Konsolidierung, in der Conegliano Schutz, Handel und Kultur vereinte.
Unter der Herrschaft der Republik Venedig erlebte Conegliano eine Zeit des Wohlstands. Der Weinbau blühte auf, und venezianische Familien errichteten elegante Palazzi, die bis heute das Stadtbild prägen. In dieser Epoche wuchs auch das künstlerische Selbstbewusstsein der Stadt – ihr berühmtester Sohn ist Giovanni Battista Cima da Conegliano, einer der bedeutendsten Maler der venezianischen Renaissance. Sein Werk schmückt noch heute Kirchen und Museen der Stadt und macht Conegliano zu einem Ziel für Liebhaber klassischer Kunst.
Architektur, Kultur und Bildung
Das historische Zentrum breitet sich am Fuß des Hügels aus, auf dem das Castello di Conegliano thront. Von hier aus überblickt man die Dächer der Stadt, die Rebterrassen und die Ferne der Dolomiten. Das Schloss, dessen Ursprünge ins 10. Jahrhundert zurückreichen, ist heute ein Museum, das archäologische Funde, Fresken und Kunstwerke beherbergt und den Aufstieg Coneglianos als befestigte Stadt dokumentiert.

Das Castello di Conegliano thront auf einem Hügel über der Stadt und bietet einen weiten Blick auf Weinberge und Ebene.
Unten, in den Straßen der Altstadt, entfaltet sich ein unvergleichlicher Reiz: Palazzo Sarcinelli, ein Renaissancebau, beherbergt wechselnde Kunstausstellungen, die lokale und internationale Künstler verbinden. Die Arkaden entlang der Via XX Settembre führen zu kleinen Cafés, Handwerksläden und eleganten Fassaden mit Freskenresten aus dem 16. Jahrhundert – stille Zeugen des Wohlstands, den der Wein einst brachte.
Eine besondere Rolle spielt die Scuola Enologica, die 1876 als erste Weinbauschule Italiens gegründet wurde. Sie prägt bis heute Forschung und Ausbildung im Bereich des Weinbaus und der Önologie. Viele der Winzer, deren Prosecco weltweit Anerkennung findet, stammen aus dieser traditionsreichen Institution, die eng mit der Stadt und ihrer Geschichte verwoben ist.
Landschaft der Sinne – Die Prosecco-Hügel
Rund um Conegliano entfalten sich die Prosecco-Hügel, eine Landschaft von betörender Schönheit. Ihre geometrischen Rebenreihen schmiegen sich an die Hänge, durchzogen von kleinen Wegen, Wäldern und Dörfern, die sich sanft an die Hügelkuppen schmiegen. Hier wird der berühmte Prosecco Superiore DOCG angebaut, dessen Geschichte tief in die bäuerliche Tradition der Region eingebettet ist.
Wer die Gegend zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet, folgt Pfaden, die zwischen Weinreben, alten Kapellen und Aussichtspunkten verlaufen. Besonders eindrucksvoll ist der Blick vom Colle di San Gallo, von dem aus man das ganze Panorama der Rebhügel bis hin zur venezianischen Ebene überblickt. Zwischen Frühling und Herbst verwandelt sich die Landschaft in ein Mosaik aus Grün, Gold und Silber – eine Symphonie der Jahreszeiten, die in jedem Glas Prosecco nachklingt.