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Piove di Sacco

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Piove di Sacco verbindet das Erbe der Lagune mit der stillen Weite des venetischen Binnenlandes zu einem lebendigen Ganzen.Zwischen Padua und der venezianischen Lagune liegt Piove di Sacco, eine Stadt, die Geschichte atmet und zugleich vom Rhythmus des modernen Veneto getragen wird.

Hier verschmelzen mittelalterliche Strukturen mit der eleganten Handschrift venezianischer Architektur, während sich auf den Plätzen das alltägliche Leben fortsetzt, das seit Jahrhunderten die Identität dieser Region prägt. In den Gassen klingt noch der Nachhall einer Zeit, als Piove ein wichtiges Handelszentrum war – doch heute ist es ebenso ein Ort der Begegnung, Kultur und Lebensfreude.

Die Cattedrale di Piove di Sacco mit dem markanten Torre Carrarese verbindet sakrale Kunst mit mittelalterlicher Geschichte.

Die Cattedrale di Piove di Sacco mit dem markanten Torre Carrarese verbindet sakrale Kunst mit mittelalterlicher Geschichte.

Die Wurzeln Piove di Saccos reichen weit zurück in die Antike. Als Plebs Sacci war der Ort bereits in der römischen Zeit ein wichtiger Knotenpunkt an der Via Popilia Annia, jener Handelsstraße, die die Lagune mit dem Po-Delta verband. Die Nähe zu Flüssen wie Brenta und Bacchiglione machte die Stadt zu einem natürlichen Umschlagplatz für Waren und Ideen.

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Im frühen Mittelalter entwickelte sich Piove zu einem bischöflichen Zentrum unter Bischof Gauslino und wurde im Laufe der Jahrhunderte befestigt. Der rechteckige Mauerring mit seinen Türmen und Toren schützte die Siedlung in unruhigen Zeiten. Unter der Herrschaft der Carraresi, der Herren von Padua, wurde die Stadt im 14. Jahrhundert weiter ausgebaut – aus dieser Epoche stammt die markante Torre Carrarese, die bis heute das Stadtbild prägt. Mit der Eingliederung in die Republik Venedig im Jahr 1405 begann eine Phase des Wohlstands: venezianische Patrizierfamilien errichteten ihre Stadtpaläste, die Piove bis heute ihr charakteristisches Gesicht verleihen.

Der Palazzo Gradenigo in Piove di Sacco beeindruckt mit eleganter Fassade, venezianischem Stil und geschichtsträchtigem Charme.

Architektur, Kunst und städtische Eleganz

Das Herz von Piove di Sacco bildet die lange Hauptstraße mit ihren Arkaden, die sich über fast zwei Kilometer erstrecken. Sie umrahmen elegante Palazzi aus dem 17. und 18. Jahrhundert, deren Fassaden das Licht des Veneto widerspiegeln. Zwischen ihnen erhebt sich die Torre Carrarese, einst Teil einer Festung, heute als Campanile des Duomo di San Martino genutzt. Von ihrer Spitze reicht der Blick über die weite Ebene der Saccisica, über Felder, Kanäle und ferne Dörfer.

Die Kathedrale San Martino vereint unterschiedliche Baustile: romanische Fundamente, gotische Formen und den neugotischen Wiederaufbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Inneren finden sich bedeutende Kunstwerke, darunter eine Tafel von Giambattista Tiepolo, neogotische Altäre und ein reich dekoriertes Oratorium aus der Renaissance mit feinen Holzschnitzereien. Gleich daneben beherbergt das Museo Paradiso eine Sammlung liturgischer Objekte, Gemälde und Skulpturen – ein stilles Archiv des Glaubens und der Geschichte Pioves.

Leben unter Arkaden und Türmen

Ein Spaziergang durch die Altstadt ist eine Reise in eine Welt, in der Geschichte und Gegenwart sich natürlich durchdringen. Unter den Arkaden laden kleine Cafés, Bäckereien und Weinbars zum Verweilen ein, während sich auf den Plätzen Händler und Passanten begegnen. Besonders lebendig zeigt sich Piove an den Markttagen, wenn auf der alten Pescheria, der historischen Fischhalle, regionale Produkte, Gemüse und frischer Fang aus der Lagune angeboten werden.

Wer den Ort von oben erleben möchte, sollte den Aufstieg zur Torre Carrarese wagen – von hier öffnet sich ein weiter Blick über Stadt und Land. Ein kurzer Spaziergang führt anschließend zum Santuario della Madonna delle Grazie, einem kleinen Heiligtum aus dem 15. Jahrhundert, das der Überlieferung nach auf ein Wunder zurückgeht und bis heute Pilger anzieht.

Das Santuario della Beata Vergine Maria delle Grazie ist ein stiller Wallfahrtsort und Symbol tiefer Marienverehrung.

Das Santuario della Beata Vergine Maria delle Grazie ist ein stiller Wallfahrtsort und Symbol tiefer Marienverehrung.

Zwischen Wasser und Weite

Rund um Piove di Sacco entfaltet sich die stille Landschaft der Saccisica, geprägt von Feldern, Alleen und alten Kanälen. Hier zeigt sich die enge Verbindung von Mensch, Wasser und Land, die das Wesen des Veneto seit Jahrhunderten bestimmt. Rad- und Wanderwege führen entlang dieser stillen Wasseradern, vorbei an kleinen Oratorien und Landhäusern, die im goldenen Licht des Abends besonders stimmungsvoll erscheinen.

So ist Piove di Sacco heute mehr als nur eine historische Stadt – sie ist ein Ort, an dem die venezianische Seele im Alltag weiterlebt: in den Arkaden, auf den Plätzen, in der Ruhe der Felder und im stolzen Blick auf den Turm, der alles überragt.

  

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