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Padua Reise Venetien

Cittadella – Mauer

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Cittadella in der Provinz Padua fasziniert mit ihrer vollständig erhaltenen Stadtmauer, die Geschichte und Architektur vereint.Wer sich Cittadella nähert, erkennt schon aus der Ferne die geschlossene Form einer Stadt, die wie aus einem mittelalterlichen Idealbild entsprungen scheint.

Die mächtigen Mauern, die die Altstadt vollständig umschließen, gehören zu den eindrucksvollsten Verteidigungsanlagen Norditaliens. Sie sind nicht nur ein Monument aus Stein, sondern ein lebendiger Zeuge der Kunst des Festungsbaus, wie sie im 13. Jahrhundert in Venetien zur Vollendung kam.

Innerhalb der Mauern von Cittadella entfalten sich schachbrettartig Gassen, Plätze, Palazzi und das lebendige Stadtzentrum.

Innerhalb der Mauern von Cittadella entfalten sich schachbrettartig Gassen, Plätze, Palazzi und das lebendige Stadtzentrum.

Ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst

Die Stadtmauer erhebt sich 14 Meter hoch und umgibt die Stadt mit einem klaren, fast geometrischen Grundriss. Der Wehrgang diente den Wächtern dazu, die Stadt von oben zu überwachen und Angriffe frühzeitig abzuwehren. Mit einer durchschnittlichen Mauerstärke von 2,10 Metern und 36 Wachtürmen, die teils bis zu 30 Meter in den Himmel ragen, war Cittadella ein nahezu uneinnehmbares Bollwerk. Die Türme sind in regelmäßigen Abständen von etwa 40 Metern angeordnet, wodurch eine perfekte Verteidigungslinie entstand.

Ein Wassergraben umgibt die Stadt wie ein schützender Gürtel. In früheren Zeiten war er doppelt so breit wie heute und wurde über Zugbrücken überquert, die im Ernstfall eingezogen werden konnten. Heute führen Steinbrücken anstelle der alten Holzkonstruktionen über den Graben – sie laden Besucher zu einem symbolischen Übergang von der Gegenwart in die Vergangenheit ein.

Ein Rundgang auf der Mauer von Cittadella bietet Geschichte, Aussicht und das Gefühl, durch das Mittelalter zu wandeln.

Ein Rundgang auf der Mauer von Cittadella bietet Geschichte, Aussicht und das Gefühl, durch das Mittelalter zu wandeln.

Der wiederbelebte Mauerrundgang

Seit 2013 ist der gesamte Wehrgang restauriert und vollständig begehbar. Der 1.461 Meter lange Rundweg erlaubt es, die Stadt aus einer Perspektive zu erleben, die einst nur den Soldaten und Wächtern vorbehalten war. Von hier eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Dächer der Altstadt, die Felder des Veneto und das geometrische Straßenraster Cittadellas. Besonders auffällig ist der schachbrettartige Grundriss, der zwei Hauptachsen – Nord-Süd und Ost-West – folgt. An deren Enden befinden sich die vier Stadttore, die nach den Städten benannt sind, zu denen sie führen: Padua, Vicenza, Treviso und Bassano del Grappa.

Tore, Türme und Geschichten aus Stein

Der Rundgang beginnt meist an der Porta Bassano, wo sich die historische Casa del Capitano befindet. Dieses Gebäude war einst Sitz des Stadtkommandanten und dient heute als kleines Museum. In seinen Räumen sind mittelalterliche Rüstungen, Modelle und Waffen ausgestellt, die anschaulich die Wehrhaftigkeit der Stadt dokumentieren. Von hier aus startet man die Entdeckung der Mauer, auf der man Schritt für Schritt durch die Geschichte wandert.

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Etwa auf halber Strecke erhebt sich der Torre di Malta, einer der markantesten Türme der Anlage. Er wurde 1251 auf Befehl des berüchtigten Ezzelino III da Romano errichtet, eines Tyrannen, der für seine Grausamkeit gefürchtet war. Der Turm diente als Gefängnis für politische Gegner und wurde sogar von Dante Alighieri in der Göttlichen Komödie erwähnt. Heute ist er ein Ort der Kultur – er beherbergt das archäologische Museum Cittadellas, in dem Funde aus der Bronzezeit bis zur Renaissance ausgestellt sind. Außerdem bietet er Räume für Ausstellungen, Konferenzen und Veranstaltungen.

Die mächtige Mauer von Cittadella mit ihrem umlaufenden Wassergraben zeugt von mittelalterlicher Wehrkunst und Harmonie.

Die mächtige Mauer von Cittadella mit ihrem umlaufenden Wassergraben zeugt von mittelalterlicher Wehrkunst und Harmonie.

Begegnung mit der lebendigen Vergangenheit

Ein Besuch der Mauer ist nicht nur ein architektonisches Erlebnis, sondern auch eine Reise in das mittelalterliche Lebensgefühl. Die Tore öffnen täglich ab neun Uhr morgens, außer am Weihnachtstag, und schließen bei Sonnenuntergang. Der vollständige Rundgang dauert etwa 45 Minuten und vermittelt auf eindrucksvolle Weise das Verhältnis zwischen Stadt und Landschaft. Führungen mit geschichtlichen Erläuterungen sind sowohl für Einzelbesucher als auch für Gruppen möglich.

Vom Wehrgang aus sieht man, wie die Häuser, Plätze und Kirchen sich in harmonischer Ordnung anordnen – ganz so, als hätte sich die Zeit hier verlangsamt. Die Mauern von Cittadella sind keine Ruine, sondern ein lebendiges Denkmal, das seine Geschichte atmet und sie mit jedem Schritt erzählt. Zwischen Stein, Wasser und Himmel erlebt man hier ein seltenes Beispiel mittelalterlicher Vollkommenheit – ein Gleichgewicht von Schutz, Schönheit und Sinn für Dauer. Weitere Infos unter www.historiatravel.it

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