Bagno Vignoni
Teilen
Der kleine Kurort Bagno Vignoni ist ein gepflegtes Dorf im zentralen Val d’Orcia mit einer schönen Aussicht über das Tal Val d‘Orcia. Der rund 30 Einwohner zählende Ort liegt etwa 40 km südöstlich von Siena und kann mit dem Auto in max. einer Stunde über die Strada Provinciale SP2 von Siena aus erreicht werden. Bekannt ist der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Ort hauptsächlich für seine Thermen. Der Beiname Vignoni stammt vom ehemaligen Hauptort Vignoni Alto ab, der auf halber Strecke nach San Quirico d’Orcia (ca. 3,5 km entfernt) liegt.
Bagno Vignoni – Thermalquellen
Die Thermalquellen haben hier eine sehr alte Tradition. Schon die Etrusker (ca. 800 bis 300 v.Chr) wußten das heilende Wasser zu schätzen, ebenso anschließend die alten Römer. In der Renaissance-Zeit (ca. 1420 bis 1610) trafen sich in dem Ort u.a. auch Künstler, Intellektuelle und Adlige sowie Papst Pius II (Papst von 1458 bis 1464). Das Thermalwasser war somit auch ein Ort der Geselligkeit und gesellschaftlichen Miteinander.
Das Wasser entspringt mit einer Temperatur von 52°C und enthält Bikarbonat, Sulfat und Kalzium, was besonders für die Pflege von Rheuma Arthritis, Neuralgien und Nervenentzündungen geeignet ist. Die Anwendung der Thermalquellen durch Bäder und Schlammbäder betrifft die Behandlung von Rheumatoider Arthritis und Nervenentzündungen, sowie Hals-, Nasen- und Ohren-Entzündungen.
Der zentrale Punkt für Touristen und Einheimische im kleinen Ort ist die Piazza delle Sorgenti. Auffällig an dieser Piazza ist das Fehlen eines Brunnens oder einer Statue. Stattdessen gibt es hier ein sehr großes Thermalbecken (49 x 29 m), das von Mauern aus Travertin (Kalkstein) umzäunt ist. Das Wasser in diesem Becken stammt aus den nahegelegenen Thermalquellen. Direkt neben dem Thermalbecken befindet sich die Chiesa San Giovanni Battista aus dem 13. Jahrhundert.
Bagno Vignoni – Mühlenpark
Der Mühlenpark (Parco dei Mulini) erinnert an die einst florierende Wirtschaft in dieser Region. Im Süden des Orts befindet sich am Hang eine Kaskade aus vier in den Kalkstein gehauenen Mühlen. Diese unterirdischen Wassermühlen konnten angeblich schon im 12. Jahrhundert gebaut werden, da das Thermalwasser direkt vom Zentrum und Ort der Thermalquelle hinunter zu den nahegelegenen Klippen fließt. Aufgrund der Therme hatten die Mühlen auch shcon früher das ganze Jahr genügend Wasserzulauf. Seit ca. 1955 werden die Mühlen nicht mehr benutzt. Seit 1999 werden die Ruinen nun schrittweise ausgegraben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Unterhalb der Mühlen wartet ein traumhaft schönes Natur-Thermalbecken, das permanent vom Thermalwasser gespeist, was die Felsen beim Mühlenpark herunter läuft. Das Becken ist aus weißem Kalkstein und das Wasser besticht durch seine türkisfarbene Schönheit. Aufgrund der kontinuierlichen Kalkstein-Ablagerungen an den Ufern wird das Becken natürlich langsam immer kleiner. Seit 2010 ist das Baden hier offiziell verboten, aber kein Schild erinnert informiert darüber…
Lust auf Italien: September/Oktober 2024
Traumhafte Wochenendtrips
Highlights und Sehenswürdigkeiten
- Ligurien: Genua
- Emilia Romagna: Bologna
- Latium: Rom
- Umbrien: Assisi
- Kampanien: Neapel
- Sizilien: Palermo
- Toskana: Pisa