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Lucca – Cattedrale di San Martino

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Die Cattedrale di San Martino in Lucca erhebt sich mit markanter Fassade als prägnantes Symbol religiöser Tradition. Die Entstehung der Kathedrale reicht in das 6. Jahrhundert zurück, als an dieser Stelle erstmals ein dem heiligen Martin geweihter Bau stand.

Im 11. Jahrhundert begann eine grundlegende Neugestaltung, die den heutigen romanischen Charakter der Kirche prägte. Die Bauarbeiten zogen sich über mehrere Epochen hin, wodurch sich unterschiedliche Stilebenen überlagern. Besonders die Außengestaltung spiegelt diesen Wandel eindrucksvoll wider, denn sie kombiniert romanische Elemente mit gotischen Akzenten und feinen dekorativen Details, die in Lucca einzigartig sind.

Die Außenansicht der Kathedrale beeindruckt mit ihrer asymmetrischen Marmorfassade, filigranen Arkaden und harmonischer Eleganz.

Die Außenansicht der Kathedrale beeindruckt mit ihrer asymmetrischen Marmorfassade, filigranen Arkaden und harmonischer Eleganz.

Die berühmte Fassade

Die asymmetrische Fassade der Kathedrale ist eines der auffälligsten Merkmale. Während der rechte Teil des Unterbaus an das benachbarte Baptisterium angepasst wurde, durfte der obere Bereich frei gestaltet werden. So entstand eine Komposition aus Arkaden, Säulen und kunstvollen Verzierungen aus weißem und grauem Marmor. Jede Säule trägt ein individuelles Muster, was eine erstaunliche Vielfalt erzeugt und den Eindruck vermittelt, dass die Fassade wie ein steinernes Mosaik aus vielen verschiedenen Händen geschaffen wurde. Dieses ungewöhnliche Erscheinungsbild macht San Martino zu einem der bekanntesten Bauwerke der Stadt.

Das Innere der Kathedrale

Beim Betreten öffnet sich ein weites, dreischiffiges Raumgefüge, das von hohen Säulen und einem rhythmischen Wechsel aus Licht und Schatten geprägt ist. Die gotischen Einflüsse im Inneren verleihen dem Gebäude eine betonte Höhe, die den Blick nach oben zieht und dem Raum eine feierliche Atmosphäre gibt. Besonders bemerkenswert ist der Kanzelbau von Nicola Pisano und seinem Sohn Giovanni. Er zeigt eine meisterhafte Darstellung biblischer Szenen in einem lebendigen, fast erzählerischen Stil. Das Zusammenspiel von Kunstfertigkeit und theologischer Symbolik verleiht diesem Werk eine zentrale Bedeutung innerhalb des Kirchenraums.

Zu den größten Schätzen der Kathedrale gehört das „Volto Santo“, eine hölzerne Christusfigur, die einer Legende zufolge im 8. Jahrhundert auf wundersame Weise nach Lucca gelangte. Die Statue gilt seit Jahrhunderten als Schutzsymbol der Stadt und ist tief in der lokalen religiösen Kultur verwurzelt. Ihre Verehrung spiegelt sich in zahlreichen Traditionen und Feierlichkeiten wider, die bis heute gepflegt werden. Die Figur befindet sich in einer reich verzierten Kapelle, die im 15. Jahrhundert eigens für sie geschaffen wurde und sich durch ihre feine, lichtdurchflutete Gestaltung auszeichnet.

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Kunstwerke und spirituelle Atmosphäre

Neben dem Volto Santo beherbergt San Martino zahlreiche weitere Kunstschätze, darunter das berühmte Grabmal von Ilaria del Carretto, geschaffen von Jacopo della Quercia. Die anmutige Darstellung der jungen Adligen gilt als eines der erlesensten Meisterwerke der frühen Renaissance und vermittelt eine stille, poetische Würde. Das Zusammenspiel aus Monumentalität und filigranen Details zeigt sich in vielen Bereichen der Kathedrale und macht ihren Besuch zu einem intensiven ästhetischen Erlebnis.

Bedeutung für die Stadt

Die Cattedrale di San Martino ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein kulturelles Zentrum, das Luccas Identität entscheidend prägt. Ihre Architektur, ihre Kunstwerke und ihre Legenden spiegeln die Geschichte der Stadt wider und verbinden die Menschen über Generationen hinweg. Sie steht für Beständigkeit und Inspiration, für die Kraft religiöser Tradition und die Schönheit menschlicher Gestaltung. Dadurch bleibt sie ein unverzichtbarer Fixpunkt im geistigen und historischen Gefüge Luccas.

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