Elba Reise Toskana

Rot wie Blut: der Laghetto delle Conche

Lena Neumeier 3 Jahren vor

Elba hat noch weitere Naturschauspiele wie den Laghetti delle Conche zu bieten, die eng mit dem Mineralienreichtum der Insel zusammenhängen.

Das gilt vor allem für die Gegend rund um Rio nell’Elba. Das Dorf lebte bis zur Stilllegung der Minen in den frühen 1980ern fast ausschließlich vom Bergbau, und das Gemeindegebiet ist bis heute gezeichnet vom Tagebau, der richtiggehend Wunden in die Landschaft gerissen hat. Und manche davon bluten sogar noch. Zumindest könnte man das denken beim Anblick des nächsten skurrilen Sees, dem Laghetto delle Conche – ein dunkelroter Fleck mitten in der Landschaft zwischen Rio Marina und Cavo.

Auch dieser See ist alles andere als natürlich, und auch er befindet sich in einer stillgelegten Mine. Nur dass hier der Hämatit das Wasser verfärbt hat, und zwar so intensiv, dass der Grund trotz des flachen Wassers nicht sichtbar ist. Die Assoziation mit Blut ist gar nicht so verkehrt, denn das Eisenmineral Hämatit ist auch unter dem Namen „Blutstein“ bekannt. Während das Gestein selbst eine schwarz glänzende Farbe hat, färbt es andere Gegenstände – oder eben Wasser – tiefrot ein. Keine drei Kilometer vom Laghetto delle Conche entfernt, begegnet das faszinierende Mineral beim Baden wieder: an der Spiaggia Topinetti. Der Sand an diesem Küstenabschnitt ist nämlich schwarz, durchsetzt mit hellen Partikeln. Dafür sind wieder die beiden alten Bekannten Hämatit und Pyrit verantwortlich. Und da beide Mineralien einen metallischen Glanz haben, lassen sie den Sand in der Sonne glitzern wie das Diadem einer Prinzessin.

Fotos: © R.Ridi