Servigliano
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In Servigliano, ein Dorf in der Provinz Fermo fühlt sich jede Entdeckung an wie ein Spaziergang durch vergangene Epochen. Umgeben von den sanften Hügeln der Marken, lädt dieses versteckte Juwel dazu ein, sich Zeit zu nehmen, den Alltag hinter sich zu lassen und sich in seinen geradlinigen Straßen treiben zu lassen. Mit einer reichen Vergangenheit, beeindruckender Architektur und einer köstlichen Küche überrascht dieser Ort jeden Besucher, der abseits der ausgetretenen Touristenpfade sucht. Servigliano gehört offiziell zur Vereinigung der Schönsten Dörfe Italiens (Borghi più belli d’Italia).
Servigliano – Päpste, Palazzi und Pasta

Die Gassen Serviglianos zur Zeit des Blumenfestivals werden wunderschön beschmückt.
Die heutige Stadt Servigliano wurde im 18. Jahrhundert auf Anweisung von Papst Clemens XIV. als „ideale Stadt“ im Tal errichtet, nachdem Erdrutsche das ursprüngliche Dorf auf einem nahegelegenen Hügel zerstört hatten. Castel Clementino, wie die neue Siedlung damals hieß, zeichnet sich durch ihre nahezu perfekte rechteckige Form aus, umgeben von majestätischen Mauern und drei imposanten Toren. Beim Betreten der Stadt durch das Nordtor Porta Clementina beginnt die Zeitreise. Auf der zentralen Piazza Roma erheben sich elegante Palazzi und die imposante Collegiata San Marco, deren Inneres mit Licht durchfluteten Fenstern und einer friedlichen Atmosphäre begeistert.
Vor den Stadtmauern liegen die Kirche Santa Maria del Piano und das ehemalige Kloster der Minoriten. Hier wurden Überreste einer römischen Villa entdeckt, die auf die Ursprünge des Orts hinweisen. Der Name Servigliano geht wohl auf den Römer Publio Servilio Rullo zurück, der sich hier niederließ.
Servigliano besticht nicht nur durch seine Architektur, sondern auch durch seine Küche. Ein Muss ist das traditionelle Vincisgrassi, eine Art lasagneartiges Nudelgericht mit Ragù und Bechamelsauce, begleitet von einem Glas regionalem Rotwein wie dem Falero DOC.
Ein besonderes Kapitel der jüngeren Vergangenheit ist im „Haus der Erinnerung“ zu entdecken. Im heutigen Park des Friedens befand sich einst ein Gefangenenlager, das sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg genutzt wurde. Heute lädt der Park mit seiner Ruhe und Natur zur Reflexion ein.
Wer Servigliano im Sommer besucht, kann auf den idyllischen Plätzen verweilen oder das mittelalterliche Turnier „Torneo Cavalleresco di Castel Clementino“ erleben. Außerdem findet das Blumenfestival von Servigliano, bekannt als “Infiorata del Corpus Domini“ statt. Dabei wird das Dorf im Juni in ein buntes Paradies verwandelt. Die Straßen erstrahlen in lebendigen Blumenteppichen, die aus unzähligen Blütenblättern kunstvoll gestaltet werden. Die aufwendigen Muster und religiösen Motive werden von den Bewohnern mit großer Sorgfalt und Hingabe arrangiert.
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