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Brescia – Museo di Santa Giulia

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Wer Brescia verstehen will, muss unter die Pflastersteine der Via Musei schauen, wo das Museo di Santa Giulia liegt. Der monumentale Komplex entstand ursprünglich im 8. Jahrhundert als Benediktinerinnenkloster San Salvatore. Seine Geschichte ist eng mit der langobardischen Kultur verknüpft, deren spirituelle und politische Bedeutung heute noch in der Architektur spürbar ist. Seit 2011 gehört der Komplex – gemeinsam mit dem benachbarten archäologischen Gebiet des Capitoliums – zum UNESCO-Weltkulturerbe unter dem Titel „Die Langobarden in Italien. Orte der Macht (568–774 n. Chr.).

Die Highlights des Museo di Santa Giulia: Ein Pfad durch Jahrtausende

Heute beherbergt Santa Giulia ein Stadtmuseum der besonderen Art: Mit mehr als 11.000 Exponaten erzählt es die Geschichte Brescias von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart – chronologisch, thematisch und räumlich eindrucksvoll inszeniert.

Der Rundgang beginnt im Erdgeschoss, wo Artefakte aus der Bronze- und Eisenzeit die ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung darstellen. Über die römische Epoche hinweg – darunter zwei original erhaltene Domus mit farbenprächtigen Mosaiken – führt der Weg zur langobardischen Basilika San Salvatore, einem seltenen Beispiel frühmittelalterlicher Sakralarchitektur.

Ein antikes Wohnhaus im Museo delle rovine romane e Santa Giulia.

Ein antikes Wohnhaus im Museo delle rovine romane e Santa Giulia.

Ein besonderes Juwel wartet in der oberen Etage: das Oratorium Santa Maria in Solario. Hier wird das Kreuz von Desiderius aufbewahrt – ein Meisterwerk karolingischer Goldschmiedekunst, besetzt mit über 200 Edelsteinen. In der Mitte des Raumes leuchtet es geheimnisvoll unter einer mittelalterlichen Gewölbedecke. Ebenso eindrucksvoll ist der sogenannte Chor der Nonnen mit seinen Renaissance-Fresken und der sakralen Aura eines jahrhundertealten Frauenklosters.

Ein besonderes Erlebnis bietet der neu geschaffene römische Abschnitt des Museums: Hier wurden Ausstellungsflächen mit moderner Technologie verknüpft, um die Spätantike lebendig werden zu lassen. Drei immersive Multimedia-Installationen erzählen die Geschichte religiöser Votivgaben – filigraner Schmuck, bemalte Amphoren und graviertes Glas –, die einst in römischen Tempeln geopfert wurden. Diese Funde stammen größtenteils aus dem benachbarten Capitolium, das durch einen frei zugänglichen Fußweg direkt mit dem Museum verbunden ist – dem sogenannten „UNESCO-Korridor“.

Das Museum ist ein lebendiger Kulturraum – nicht nur für Kunstliebhaber, sondern für die ganze Familie. Kinder begeben sich mit der Comicfigur Geronimo Stilton auf eine spielerische Schatzsuche durch die Ausstellung. Für Erwachsene gibt es den digitalen EasyGuide, der ohne App über QR-Codes spannende Hintergrundinformationen direkt aufs Smartphone liefert.

Auch in den Sommermonaten pulsiert das Leben im Viridarium, dem grünen Innenhof des Museums. Bei der Veranstaltungsreihe „L’Eden d’estate treffen Aperitivi auf Arthouse-Kino, zeitgenössische Kunst auf antike Stille – ein einzigartiges kulturelles Erlebnis mitten im Herzen von Brescia.

Das Museo di Santa Giulia liegt zentral in der verkehrsberuhigten Altstadt von Brescia in der Via Musei 81/b. Es empfiehlt sich, das Auto am Arnaldo-Parkplatz abzustellen oder mit der U-Bahn (Haltestelle Vittoria) anzureisen. Der Eintritt ist teilweise kostenlos, aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten, Veranstaltungen und Führungen finden sich auf der Website der Fondazione Brescia Musei. Weitere Informationen auf der offiziellen Website des Museums:

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