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Udine – Piazza Giacomo Matteotti

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Die Piazza Giacomo Matteotti wirkt mit ihren Häusern, Cafés und Marktständen wie ein offener, lebendiger Treffpunkt der Stadt. Die Piazza liegt im Herzen der Altstadt und hat sich über Jahrhunderte durch Handel, Begegnungen und alltägliches Leben entwickelt. Schon im Mittelalter war dieser Platz der Mittelpunkt des städtischen Marktwesens, und auch heute noch trägt er jene lebendige Gelassenheit in sich, die entsteht, wenn sozialer Austausch und historische Tiefe selbstverständlich ineinandergreifen.

Die Piazza Giacomo Matteotti ist ein lebendiger, historischer Platz mit bunten Fassaden, Arkaden und gemütlicher, italienischer Atmosphäre.

Die Piazza Giacomo Matteotti ist ein lebendiger, historischer Platz mit bunten Fassaden, Arkaden und gemütlicher, italienischer Atmosphäre.

Die umliegenden Gebäude wirken wie Kulissenelemente eines stillen Spektakels, das Tag für Tag neu aufgeführt wird. Ihre Fassaden, oft in warmen Farben gehalten, besitzen jenen typisch friaulischen Charakter, der venezianische Elemente mit lokalen Formen verbindet. Die Arkadengänge, die sich an mehreren Seiten entlangziehen, schaffen geschützte Wege und rhythmisieren den Platz.

Unter ihnen öffnen sich kleine Geschäfte, Cafés und Weinbars, die den Raum mit Stimmen, Lachen und dem charakteristischen Klirren von Gläsern füllen, besonders ab dem späten Nachmittag, wenn sich die Einheimischen zum Spritz oder zu einem Glas Friulano treffen. Die Häuser selbst sind weder prunkvoll noch schlicht; sie wirken vertraut, beinahe häuslich, als hätten sie die Aufgabe, den Platz nicht zu dominieren, sondern zu umarmen.

Die Mariensäule Colonna della Vergine ehrt die Madonna delle Grazie, Schutzpatronin Udines, und verleiht dem Platz eine feierliche Präsenz.

Die Mariensäule Colonna della Vergine ehrt die Madonna delle Grazie, Schutzpatronin Udines, und verleiht dem Platz eine feierliche Präsenz.

Die Colonna della Vergine ist die Mariensäule, die das Zentrum des Platzes markiert und eines der ältesten und bedeutungsvollsten Symbole dieses städtischen Raums darstellt. Sie wurde im 17. Jahrhundert errichtet und war von Anfang an sowohl religiöses Zeichen als auch eine Art identitätsstiftender Mittelpunkt eines Platzes, der damals der wichtigste Marktplatz der Stadt war.

Die Säule trägt die Statue der Madonna delle Grazie, einer Schutzpatronin, die in Udine und im gesamten Friaul seit Jahrhunderten eine besondere Verehrung genießt. Ihre Präsenz inmitten des geschäftigen Marktbetriebs sollte den Handelnden Schutz spenden, Unglück fernhalten und den Alltag mit einem Moment spiritueller Verankerung durchziehen. Für die Menschen früherer Zeiten war sie keineswegs nur ein dekoratives Element; sie galt als eine Art himmlische Aufsicht über das nicht immer geordnete Treiben des Platzes.

Darüber hinaus war die Säule ein Bezugspunkt für Orientierung und für bestimmte Rituale. Man traf sich „bei der Vergine“, man verabredete Übergaben, man nutzte sie als Treffpunkt, bevor das moderne Straßennetz und die genaue Adressierung sich durchsetzten. Auch wenn heute das religiöse Moment etwas in den Hintergrund getreten ist, besitzt die Säule noch immer eine starke symbolische Wirkung: Sie verankert die Piazza Matteotti im historischen Gedächtnis und bewahrt die Verbindung zu jener Zeit, in der das soziale, ökonomische und geistliche Leben untrennbar miteinander verwoben war.

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