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Padua Reise Venetien

Piombino Dese

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Piombino Dese liegt im Herzen der Provinz Padua, wo Wasser, Geschichte und Architektur in seltener Harmonie zusammentreffen. Zwischen sanften Flussläufen, alten Villen und üppiger Vegetation entfaltet Piombino Dese eine stille Schönheit, die den Reisenden in eine andere Zeit versetzt.

Der Ort, durchzogen vom Fluss Dese, trägt die Handschrift einer Landschaft, in der Natur und Kultur über Jahrhunderte zu einem lebendigen Ganzen verwachsen sind. Zwischen den weiten Ebenen Norditaliens und den Kanälen des venezianischen Hinterlands spiegelt sich hier die Seele des Veneto – ruhig, elegant und erfüllt von Geschichte.

Die Geschichte von Piombino Dese beginnt tief in der Vorgeschichte. Funde aus dem Epipaläolithikum und der Bronzezeit belegen eine frühe Besiedlung, doch erst in der römischen Epoche gewann das Gebiet an strategischer Bedeutung. Entlang der Via Popilia entstanden Siedlungen, während systematisch angelegte Straßen, Brücken und Wasserkanäle die Landschaft prägten. Die römische Zenturierung formte das Land in geometrische Parzellen und machte aus den Feuchtgebieten eine fruchtbare Agrarzone.

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Im Mittelalter wuchs der Ort unter dem Einfluss lokaler Adelsfamilien und der Republik Venedig. Kirchen, befestigte Höfe und Herrenhäuser zeugen noch heute von jener Zeit, in der Landbesitz und Glaube die Grundlage des sozialen Lebens bildeten. Die Verbindung zwischen Landwirtschaft und aristokratischer Kultur führte zur Entstehung jener Villen, die das Veneto berühmt machen sollten.

Andrea Palladio schuf mit der Villa Cornaro ein zeitloses Beispiel venezianischer Villenkultur des 16. Jahrhunderts.

Andrea Palladio schuf mit der Villa Cornaro ein zeitloses Beispiel venezianischer Villenkultur des 16. Jahrhunderts.

Die Villa Cornaro – Palladios Meisterwerk in Piombino Dese

Das wohl bedeutendste Bauwerk des Ortes ist die Villa Cornaro, entworfen um 1550 von Andrea Palladio für die venezianische Adelsfamilie Cornaro. Das Gebäude gilt als eine der vollkommensten Ausdrucksformen palladianischer Architektur. Seine monumentale Doppelloggia, die sich zur Hauptstraße öffnet, verleiht der Villa eine urbane Anmutung – als wäre sie ein Stadtpalast auf dem Land.

Im Inneren entfaltet sich ein harmonisches Zusammenspiel von Kunst und Architektur. Fresken des venezianischen Malers Mattia Bortoloni erzählen Szenen aus Mythologie und Bibel, während Stuckdekorationen von Camillo Mariani das Gesamtbild vollenden. Diese künstlerische Einheit aus Raum, Licht und Ornament macht die Villa Cornaro zu einem der bedeutendsten Kulturdenkmäler Norditaliens – und seit 1996 zum Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Landschaft und Leben zwischen Fluss und Feld

Rund um Piombino Dese entfaltet sich eine Landschaft, die von Wasserläufen, Kanälen und Feuchtgebieten geprägt ist. Der Fluss Dese und seine Nebenarme durchziehen Felder, Weiden und Pappelreihen. Hier gedeiht die Landwirtschaft, die seit Jahrhunderten das Rückgrat der Region bildet. Besonders berühmt ist der Badoere-Spargel, ein Produkt mit geschützter Herkunftsbezeichnung, das den guten Ruf des venetischen Gemüses begründet.

Die Chiesa Arcipretale di San Biagio Vescovo in Piombino Dese prägt mit ihrer eleganten Fassade das Ortszentrum. Erbaut im 18. Jahrhundert, verbindet sie klassische Proportionen mit kunstvollen Altären, Fresken und einer warmen, einladenden Atmosphäre. Umgeben ist die Kirche von eleganten Bürgerhäusern, kleinen Geschäften und gemütlichen Cafés, die dem Ort sein beschauliches, beinahe zeitloses Gesicht geben.

Begegnungen mit Natur und Kultur

Wer Piombino Dese besucht, erlebt ein Wechselspiel aus Geschichte, Kunst und Landschaft. Ein Spaziergang führt durch die Hauptstraße zur Villa Cornaro, deren Gärten mit alten Bäumen und einem kleinen Teich eine Oase der Ruhe bilden. Von dort aus lohnt sich der Weg entlang des Flusses oder einer der vielen Radwege, die zu den Uferlandschaften des Sile und in Richtung des Parco Regionale del Fiume Sile führen.

Ausblick auf den „Bosco dei Fontanassi“ an den Quellen des Flusses Sile.

Ausblick auf den „Bosco dei Fontanassi“ an den Quellen des Flusses Sile.

Im Jahreslauf finden zahlreiche Feste und Märkte statt, allen voran die Fiera di San Giorgio, bei der Tradition, Handwerk und Küche des Veneto gefeiert werden. Lokale Spezialitäten wie Tortelli mit Kürbis, Risotto mit Pilzen oder Sardinen in Saor spiegeln den Geschmack der Region wider.

So zeigt sich Piombino Dese als ein Ort, der Geschichte nicht museal bewahrt, sondern lebendig hält – in seinen Gärten, seinen Festen und dem leisen Murmeln des Wassers, das seit Jahrtausenden durch seine Landschaft fließt.

   

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