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Piacenza – Duomo

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Der Duomo di Piacenza beeindruckt mit romanischer Architektur, kunstvollen Fresken und seiner majestätischen Kuppel. Die Kathedrale Santa Maria Assunta e Santa Giustina erhebt sich seit dem 12. Jahrhundert über die Dächer der Stadt und prägt das Bild Piacenzas mit ihrer gewaltigen Fassade und dem hohen Glockenturm.

Sie vereint romanische Strenge mit barocker Pracht und gilt als eines der bedeutendsten Gotteshäuser Norditaliens. Schon beim ersten Anblick der Fassade aus hellem Sandstein und rosa Veroneser Marmor wird deutlich, dass Sie hier einen Ort betreten, der weit mehr ist als nur ein Bauwerk – er ist Symbol für Glauben, Identität und Kunst.

Die romanische Fassade des Duomo di Piacenza mit rosa Marmor und markantem Glockenturm.

Die romanische Fassade des Duomo di Piacenza mit rosa Marmor und markantem Glockenturm.

Duomo di Piacenza – Romanik und Barock vereint

Die Geschichte des Doms beginnt im Jahr 1122, als ein verheerendes Erdbeben die Vorgängerkirche zerstörte und der Grundstein für ein neues, monumentales Gotteshaus gelegt wurde. Der Bau dauerte über ein Jahrhundert, eine lange Zeitspanne, die ihre Spuren in der Architektur hinterließ. Die Fassade ist klar gegliedert, mit drei Portalen, die von romanischen Reliefs umrahmt werden. Die Skulpturen stammen aus der Schule Wiligelmos, eines der bekanntesten Bildhauer des romanischen Norditalien, und stellen biblische Szenen dar.

Innenansicht des Doms mit mächtigen Säulen und der barock ausgemalten Kuppel von Guercino.

Innenansicht des Doms mit mächtigen Säulen und der barock ausgemalten Kuppel von Guercino.

Besonders ins Auge fällt der mächtige Glockenturm, der 1341 vollendet wurde. Mit 65 Metern Höhe überragt er die Stadt und wird von einer vergoldeten Engelsfigur bekrönt, die liebevoll „Angil dal Dom“ genannt wird. Der Engel wacht seit Jahrhunderten über die Bewohner Piacenzas und ist zum vertrauten Symbol geworden.

Im Inneren entfaltet sich die Klarheit des romanischen Raumes. Drei Schiffe, getrennt durch mächtige Säulen, ziehen den Blick zum Chor und zur Kuppel. Das Licht fällt durch schmale Fenster und verleiht dem Raum eine erhabene, beinahe mystische Stimmung. Ein zentrales Element ist die Krypta, die sich unterhalb des Chors erstreckt. Sie wird von 108 kleinen Marmorsäulen getragen, jede mit einem unterschiedlich gearbeiteten Kapitell. Hier ruhen die Reliquien der Heiligen Giustina, die gemeinsam mit Maria die Schutzpatronin der Kathedrale ist.

Die barocke Ausstattung der Kuppel bildet einen spannenden Kontrast zur romanischen Architektur. Im 17. Jahrhundert malten Guercino und Morazzone Fresken, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament darstellen. Besonders eindrucksvoll sind die Darstellungen der Propheten und Apostel, die in leuchtenden Farben in den Himmel blicken. Diese Malereien schaffen ein dynamisches Zusammenspiel von Licht, Bewegung und Raum, das Sie am besten im Tageslicht betrachten sollten.

Doch der Dom ist nicht nur ein Meisterwerk der Kunst, sondern auch ein zentraler Ort der städtischen Identität. Über Jahrhunderte wurden hier die wichtigsten Zeremonien gefeiert: Krönungen, Prozessionen, Feste und auch Trauerfeiern. Die Kathedrale war ein sichtbares Zeichen der Gemeinschaft und ist bis heute ein Ort der Andacht, an dem sich Gläubige wie Besucher aus aller Welt versammeln.

Die Bedeutung des Doms zeigt sich auch darin, dass er als einer der größten romanischen Sakralbauten Italiens gilt. Seine Dimensionen, die Verbindung von romanischer Strenge und barocker Ausschmückung sowie die lange Geschichte machen ihn zu einem Monument, das weit über die Grenzen Piacenzas hinaus bekannt ist.

Wenn Sie den Duomo besuchen, sollten Sie genügend Zeit einplanen, um seine Vielfalt zu entdecken. Beginnen Sie mit der Fassade und betrachten Sie die romanischen Reliefs sorgfältig, bevor Sie das Innere betreten. Nehmen Sie sich Zeit, die Krypta zu erkunden und die feinen Details der Säulenkapitelle zu studieren. Besonders lohnend ist ein genauer Blick auf die Fresken von Guercino in der Kuppel – je nach Lichteinfall verändert sich ihre Wirkung und offenbart neue Nuancen. Wer den Aufstieg wagt, kann vom Glockenturm aus einen weiten Blick über die Dächer Piacenzas und die umliegende Landschaft genießen.

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