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Reise Treviso Venetien

Treviso – Chiesa di San Nicolò

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Die Fassade der Chiesa San Nicolò in Treviso wirkt mächtig und schlicht, geprägt von Backstein, gotischen Bögen und klarer Harmonie.

San Nicolò in Treviso, Venetien, ist ein majestätisches gotisches Bauwerk, das Kunstanspruch mit religiösem Ernst vereint. Ein Blick auf den schlanken Glockenturm und die elegante Backsteinfassade genügt, um die Geschichte dieses Ortes aufzufangen und die Vorfreude auf kunstvolle Fresken und mächtige Gewölbe zu wecken.

Im Inneren eröffnet sich ein Raum voller Licht und Harmonie, den zwölf Säulen dominieren und den Himmel zu stützen scheinen. San Nicolò ist mehr als eine Kirche er ist ein Denkmal für Glauben, Kunst und die Stadtgeschichte Trevisos. Bereits beim ersten Schritt auf den alten Steinboden begegnet man Jahrhunderten kulturträchtiger Momente.

Die Fassade der Chiesa San Nicolò in Treviso wirkt mächtig und schlicht, geprägt von Backstein, gotischen Bögen und klarer Harmonie.

Die Fassade der Chiesa San Nicolò in Treviso wirkt mächtig und schlicht, geprägt von Backstein, gotischen Bögen und klarer Harmonie.

San Nicolò – Kunst und Glaube unter hohen Gewölben

Die Geschichte der Chiesa di San Nicolò reicht ins frühe dreizehnte Jahrhundert zurück: Um 1221 entstanden die ersten Bauten durch den Orden der Domenicani unterstützt von der Stadt und besonders dem künftigen Papst Benedetto XI. Sein Engagement zeigte sich in großherzigen Zuwendungen – angeblich bis zu 70 000 Goldflorinen zur Erweiterung –, die das Kirchenprojekt entscheidend voranbrachten. Der Bau unterstrich damals den Übergang zwischen romanischem Soliden und dem strebenden Gotikstil aus nördlicher Tradition. Doch das Leben der Kirche blieb nicht ungestört: Ein Einsturz des Glockenturms und eine Pestepidemie im 14. Jahrhundert unterbrachen den Bau und beschädigten Teile des Ensembles. Später machten Besetzungen durch französische Truppen und die beiden Weltkriege schwere Schäden – der Dachstuhl, der Turm, Altäre und Fenster litten – doch im 20. Jahrhundert wurden sie behutsam und liebevoll durch Restaurierungen wiederhergestellt.

Im Inneren der Chiesa San Nicolò in Treviso beeindrucken gotische Fresken, hohe Gewölbe und ein Gefühl erhabener Stille.

Im Inneren der Chiesa San Nicolò in Treviso beeindrucken gotische Fresken, hohe Gewölbe und ein Gefühl erhabener Stille.

Architektonisch beeindruckt San Nicolò durch die für die Lombardgotik typische Kreuzform mit drei Schiffen und fünf Kapellen am Abschluss. Während die massive, ziegelne Außenmauer Ruhe und Festigkeit vermittelt setzen schlanke Lisenen weiße Steinrahmen um die hohen Fenster und ein zierliches Rosettenfenster mit Terrakottaschmuck den vertikalen Akzent.

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Diese vertikale Dynamik vollendet der mächtige Turm. Innen steigt der Blick in einen 88 Meter langen, 33 Meter hohen Raum, hell erleuchtet durch warme Backsteintöne. Zwölf Säulen – zehn aus Backstein, zwei aus Stein –, symbolisch die Apostel, tragen das hölzerne Dach. Auf ihnen und an den Wänden finden sich Fresken von Tommaso da Modena mit Szenen wie San Girolamo, Santa Agnese oder San Romualdo.

Im Chorbereich beeindruckt das Grabdenkmal des Agostino Onigo aus dem 15. Jahrhundert, bei dem Skulptur und Malerei – teils von namhaften Künstlern wie Lotto oder den Lombardo-Brüdern – verschmelzen. Zudem verwechseln sich Gestalten wie die thronende Madonna mit musizierendem Engel von Maraveia und fertiggestellt von Savoldo im Jahre 1521. Besonders bemerkenswert ist auch die präzise Ausrichtung der Kirche: Zur Wintersonnenwende beleuchtet die Sonne zur Mittagszeit sechs Heiligenmedaillons an der Nordseite, ein architektonisches Wunderwerk aus Mittelalter.

Die Fresken der Chiesa San Nicolò in Treviso zeigen leuchtende Farben, biblische Szenen und meisterhafte gotische Malerei.

Die Fresken der Chiesa San Nicolò in Treviso zeigen leuchtende Farben, biblische Szenen und meisterhafte gotische Malerei.

Für Reisende ist San Nicolò ein Ort reich an Kunst Geschichte und spirituellem Nachklang. Betritt man den hohen Raum, spürt man sofort die Harmonie aus Licht Proportion und Gestaltung. Achten Sie auf die Fresken an den Säulen erkunden Sie das kunstvolle Grabmal Onigo und lassen Sie sich von der winterlichen Lichtinszenierung faszinieren. Ebenso lohnenswert ist ein Blick in den angrenzenden Kapitelsaal des ehemaligen Dominikanerklosters, heute Seminario vescovile, wo Tommaso da Modena großformatige Porträts dominikanischer Brüder schuf – eine frühe realistische Darstellung von Persönlichkeiten in der Kunst. Offizielle Informationen finden Sie auf der Offiziellen Webseite von San Nicolò

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