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Padua Reise Venetien

Cinto Euganeo

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Zwischen den geschwungenen Hügeln der Provinz Padua liegt Cinto Euganeo, wo Natur und Geschichte sich in Balance begegnen. Eingebettet in das Herz des Parco Regionale dei Colli Euganei, bildet die Gemeinde mit ihren Fraktionen Cinto, Faedo, Valnogaredo und Fontanafredda ein lebendiges Zeugnis der Verbindung von Mensch, Landschaft und Kultur. Wer hier verweilt, spürt den Pulsschlag einer Region, in der die Natur seit Jahrhunderten als stiller Begleiter des menschlichen Wirkens fungiert.

Die Ursprünge von Cinto Euganeo reichen weit zurück in die römische Zeit. Der Name des Ortes könnte von einem römischen Personennamen abgeleitet sein oder auf eine Kultstätte der Jagdgöttin Diana verweisen. Bereits im frühen Mittelalter tritt der Ort in Urkunden in Erscheinung. In dieser Epoche entstand auch die Kirche Santa Maria Assunta, die auf den Fundamenten eines Wehrturms erbaut wurde. Ihr romanischer Glockenturm erhebt sich über die Hügel, von denen aus der Blick weit über Weinberge, Kastanienhaine und kleine Dörfer schweift.

Ein Sonnenuntergang über Buso dei Briganti bei Cinto Euganeo in der Provinz Padua.

Ein Sonnenuntergang über Buso dei Briganti bei Cinto Euganeo in der Provinz Padua.

Die Burg auf dem Monte Cinto

Hoch über dem Ort wacht die Ruine des Castello del Monte Cinto, ein Relikt aus dem 10. Jahrhundert. Einst diente die Festung der Kontrolle der Wege durch die euganeischen Hügel und wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrfach den Besitzer – unter anderem gehörte sie den Familien De Lendinara, Scaligeri und Carraresi. Heute sind nur noch Mauern und Grundrisse erhalten, doch der Aufstieg lohnt sich: Bei klarer Sicht eröffnet sich von hier ein weiter Panoramablick bis in die Poebene. Am Hang unterhalb liegt der geheimnisvolle Buso dei Briganti, eine natürliche Felsöffnung, die einst Räubern und Flüchtigen Unterschlupf bot und heute sagenumwoben ist.

Cava Bomba – von der Industrie zum Museum

Ein beeindruckendes Beispiel für die Verbindung von Kultur, Wissenschaft und Natur bietet die Cava Bomba, eine ehemalige Kalkbrennerei, die zu einem geo-paläontologischen Museum umgestaltet wurde. In den alten Brennöfen und Hallen wird heute die geologische Geschichte der Region erzählt. Fossilien, Mineralien und Gesteine aus verschiedenen Erdzeitaltern zeugen von einer Landschaft in ständiger Wandlung. Im Freigelände begegnen Besucher maßstabsgetreuen Dinosauriermodellen und restaurierten Werkzeugen, die an die industrielle Vergangenheit erinnern. Dieser Ort vereint Bildung und Erlebnis und ist heute ein beliebtes Ziel für Schulklassen, Forscher und Naturfreunde.

Valnogaredo und Fontanafredda – Dörfer mit Seele

Besonders malerisch liegt Valnogaredo am Fuß des Monte Venda, des höchsten Gipfels der Colli Euganei. Zwischen Weinbergen und Olivenhainen führt ein Weg zu einem der am besten erhaltenen römischen Aquädukte der Region. Der sogenannte Buso della Casara war Teil eines antiken Wassersystems, das die Stadt Este mit frischem Quellwasser versorgte – ein Meisterwerk antiker Ingenieurskunst, das die Jahrhunderte überdauert hat.

In Fontanafredda wiederum erzählen zwei restaurierte Bauwerke vom alltäglichen Leben vergangener Zeiten: die Mulino del Bagno, eine alte Wassermühle, und eine mittelalterliche vasca termale, ein kleiner Thermalbassin, das an die reiche Wassertradition der Gegend erinnert. Diese Orte machen das historische Erbe greifbar und zeigen, wie eng das Leben der Bewohner seit jeher mit der Natur verflochten war.

Die alte Mühle der Euganeischen Hügel mit dem angrenzenden Thermalbecken aus vergangenen Zeiten.

Die alte Mühle der Euganeischen Hügel mit dem angrenzenden Thermalbecken aus vergangenen Zeiten.

Ein Ort der Ruhe und Entdeckung

Cinto Euganeo ist heute weit mehr als nur ein stilles Dorf in den Hügeln. Es ist ein Ort, an dem man wandern, verweilen und in die Geschichte eintauchen kann. Zwischen alten Mauern, Waldwegen und duftenden Rebgärten erlebt man eine Region, in der die Zeit ihren eigenen Rhythmus hat. Die Stille der Hügel, das Spiel des Lichts auf den Steinen und das Rauschen des Windes machen Cinto Euganeo zu einem Ort, an dem Geschichte lebendig bleibt – nicht in Museen allein, sondern im Atem der Landschaft selbst.

 

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