Bergamo – Città Bassa
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Città Bassa ist die Unterstadt Bergamos, ein Kaleidoskop aus Geschichte, Kultur und urbanem Puls, das entdeckt werden will. Während die Oberstadt mit mittelalterlichem Flair begeistert, entfaltet die Unterstadt eine Eleganz, die sich zwischen neoklassizistischer Architektur, großzügigen Alleen und versteckten historischen Dörfern widerspiegelt.
Città Bassa – Der perfekte Einstieg in Bergamos Vielfalt
Die Ursprünge der Unterstadt reichen weit zurück. Historisch entstand sie aus mehreren sogenannten borghi – Vorstädten, die sich entlang wichtiger Verkehrsachsen unterhalb der Altstadt formierten. Besonders bedeutend sind Borgo Pignolo, Borgo Sant’Alessandro und Borgo Palazzo. Im 19. Jahrhundert begannen Adelsfamilien und das aufstrebende Bürgertum, die überfüllte Oberstadt zu verlassen und am Fuß des Hügels neue, großzügigere Wohnräume zu schaffen. So wurde der Grundstein für ein modernes, urbanes Zentrum gelegt.

Das elegante Piacentiniano-Zentrum und die lebendige Piazza Matteotti in der Città Bassa.
Architektonisch geprägt ist das Viertel vom Centro Piacentiniano, einem eleganten Bauensemble aus dem frühen 20. Jahrhundert. Entworfen von Marcello Piacentini, zählt es heute zu den stilbildenden Elementen Bergamos. Hier treffen sich Rationalismus und Bürgerstolz, verbunden durch breite Straßenachsen wie den Sentierone, die historische Flaniermeile der Stadt.
Ein Spaziergang durch Città Bassa gleicht einer stilvollen Zeitreise. Beginnen Sie an der Porta Nuova, dem symbolischen Eingang zur Unterstadt. Zwischen den klassizistischen Propyläen eröffnet sich ein imposanter Blick hinauf zur Oberstadt – ein Panorama, das die besondere Zweiteilung Bergamos auf den Punkt bringt.
Von hier aus erreicht man den Sentierone, gesäumt von Cafés, Boutiquen und kulturellen Highlights. Hier steht auch das Teatro Donizetti, benannt nach dem berühmtesten Sohn der Stadt, dem Komponisten Gaetano Donizetti. Gleich gegenüber lädt die Chiesa dei Santi Bartolomeo e Stefano mit dem Altarbild von Lorenzo Lotto zum Staunen ein – ein Meisterwerk der Hochrenaissance.
Die Piazza Dante Alighieri mit dem markanten Tritonenbrunnen von Gian Battista Caniana und der benachbarten Piazza Vittorio Veneto samt dem Torre dei Caduti (Turm der Gefallenen) bilden das Herz des Centro Piacentiniano. Der Turm ist nicht nur Mahnmal, sondern auch Aussichtspunkt: Von seiner Terrasse reicht der Blick über beide Stadtteile.
Was Città Bassa besonders macht, sind ihre borghi. Jeder einzelne wirkt wie ein eigener Mikrokosmos mit unverwechselbarem Flair. Im Borgo Pignolo finden sich prächtige Altbauten, Kunstgalerien und die bedeutende Accademia Carrara – eine der angesehensten Kunstsammlungen Italiens. Gegenüber: die moderne Schwester, die GAMeC, mit zeitgenössischer Kunst.
Borgo San Leonardo ist quirlig, weltoffen und ein Hotspot für das Nachtleben, während der Borgo Santa Caterina – auch bekannt als Borgo d’Oro – mit seinem künstlerischen, fast dörflichen Charme bezaubert. Eine Nominierung als eines der schönsten Dörfer Italiens hat es sich redlich verdient.
Traumhafte Ziele: Sardinien, Lago Trasimeno, Sizilien, Val di Non und die Strada del Prosecco.