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Pozzuoli

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Pozzuoli thront über den brodelnden Phlegräischen Feldern und beherbergt den imposanten, dampfenden Vulkan Solfatara. Die charmante Hafenstadt mit rund 77.000 Einwohnern, westlich von Neapel, liegt auf einem faszinierenden Vulkanfeld. Hier erleben Sie die einzigartige Atmosphäre der Phlegräischen Felder und eine faszinierende Mischung aus Geschichte, beeindruckender Geologie und eine unverwechselbare Landschaft.

Die Stadt wurde etwa 500 v. Chr. von griechischen Kolonisten gegründet und stand unter der Herrschaft der Römer. Unter dem Namen Puteoli blühte der Hafen der Stadt auf und wurde zu einem wesentlichen Knotenpunkt für Handel und Reisen. Historische Zeichnungen zeigen, dass der Hafen beeindruckend gestaltet war, mit kunstvoll gestalteten Bögen und eleganten Säulen, die die Bedeutung und den Reichtum der Stadt unterstrichen.

Pozzuoli und die umliegende Region, insbesondere die Phlegräischen Felder sind bekannt für ihre heilenden Thermalbäder und heißen Quellen, die seit der Antike geschätzt werden. Diese geothermische Aktivität ist auf die vulkanische Natur der Region zurückzuführen, da sie auf einem aktiven Vulkansystem liegt. Die heißen Quellen und Bäder von Pozzuoli wurden von den Römern intensiv genutzt, die den heilenden Eigenschaften des Wassers große Bedeutung beimaßen. Diese geothermischen Quellen sind nämlich reich an Mineralien wie Schwefel, der entzündungshemmende und heilende Eigenschaften hat.

Das Flavische Amphitheater von Pozzuoli aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.

Das Flavische Amphitheater von Pozzuoli aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.

In Pozzuoli sind die beeindruckenden Spuren der römischen Vergangenheit auch heute noch immer sichtbar. Zu den Highlights zählen das Flavische Amphitheater aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., das drittgrößte Amphitheater Italiens. Das Amphitheater wurde unter Kaiser Vespasian erbaut und bietet Platz für bis zu 20.000 Zuschauer.

Pozzuoli  – Unterirdisches Vulkangebiet

Pozzuoli liegt im vulkanisch aktiven Gebiet der Phlegräischen Felder (Campi Flegrei), einem großen, teilweise unterirdischen Vulkangebiet, das sich durch aktive Fumarolen, heiße Quellen und andere vulkanische Phänomene auszeichnet. Der Vulkanismus hat die Geschichte und die Landschaft der Stadt stark geprägt. Der Solfatara-Krater, einer der aktivsten Vulkankrater in den Phlegräischen Feldern, ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Nähe von Pozzuoli. Dort können Besucher die Fumarolen und den Schwefeldampf sehen, der aus dem Boden aufsteigt.

Das Flavische Amphitheater von Pozzuoli aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.

Das Flavische Amphitheater von Pozzuoli aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.

Pozzuoli ist auch bekannt für das Phänomen des Bradyseismus, bei dem sich der Boden aufgrund vulkanischer Aktivität langsam hebt und senkt. Dies wird durch die Ansammlung und das Absinken von Magma in unterirdischen Kammern verursacht. Wenn sich Magma ansammelt, hebt sich der Boden darüber, und wenn das Magma abfließt oder an anderer Stelle weiterzieht, senkt sich der Boden wieder ab. In Pozzuoli führte der Bradyseismus in den 1980er Jahren zu einer signifikanten Hebung des Bodens um etwa 1,8 Meter innerhalb weniger Jahre. Dies führte zu schweren Schäden an Gebäuden und zur Evakuierung großer Teile der Altstadt, da die Gefahr von Erdbeben und Vulkanausbrüchen bestand. Besonders zu sehen ist dieses Phänomen am antiken Tempel des Serapis (Macellum). So kam es u.a. dazu, dass dieser Tempel (ehemals großer Marktplatz) teilweise unter Wasser geriet und wieder auftauchte. Eine besonders interessante Entdeckung sind die Muschelreste und Bohrmuscheln an den Säulen des Macellum. Diese Relikte belegen, dass die Markthalle im Laufe der Jahrhunderte mehrfach im Meer versank und wieder auftauchte, da die Erdkruste durch vulkanische Aktivitäten erheblich schwankte und die Säulen sowohl von den Fluten verschlungen als auch wieder ans Licht gebracht wurden.

Pozzuoli – Rio Terra

Rione Terra ist der älteste Stadtteil von Pozzuoli und ist reich an archäologischen Schätzen. Das Viertel wurde bereits in vorrömischer Zeit besiedelt, und in der römischen Epoche diente es als das ursprüngliche Zentrum. Aufgrund seiner strategischen Lage am Meer war es ein wichtiger Handels- und Hafenort, und zahlreiche Überreste römischer Bauwerke wurden dort entdeckt. Die engen Gassen und historischen Gebäude erzählen die Geschichte der verschiedenen Epochen, die diese Siedlung durchlaufen hat.

Aufgrund des Bradyseismus wurden Teile des Viertels im 20. Jahrhundert unbewohnbar. In den 1970er Jahren, als der Bradyseismus besonders aktiv war, wurden die Bewohner von Rione Terra evakuiert, da es als unsicher galt. Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung und Schließung wurde Rione Terra in den letzten Jahren teilweise restauriert und wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die archäologischen Funde und die restaurierten Gebäude machen den Stadtteil heute zu einem wichtigen kulturellen und touristischen Zentrum.

Eine absolute Sehenswürdigkeit ist hier der Duomo di Pozzioli (Cattedrale di San Procolo Martire), der sich auf den Überresten eines römischen Tempels des Augustus erhebt. Im 17. Jahrhundert wurde der Tempel in eine barocke Kirche umgewandelt, die der Heiligen Procolo Martire gewidmet wurde, einem der Schutzheiligen von Pozzuoli. Der Umbau überlagerte den antiken römischen Tempel mit einer prächtigen barocken Fassade und Innenausstattung, sodass eine faszinierende Mischung aus antiken und modernen Baustilen entstand. Im Jahr 1964 wurde die Kathedrale durch einen schweren Brand stark beschädigt, und viele Teile der barocken Ausstattung gingen verloren. Nach diesem Brand und den Schäden durch den Bradyseismus wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt, um sowohl die römischen Überreste als auch die barocken Elemente zu erhalten. Die Restaurierung wurde erst 2014 abgeschlossen, und der Dom ist nun wieder für Besucher geöffnet.

Der Hafen von Pozzuoli ist nicht nur eine Fährenanlegestelle, sondern auch ein Handelshafen.

Der Hafen von Pozzuoli ist nicht nur eine Fährenanlegestelle, sondern auch ein Handelshafen.

Pozzuoli – Erreichbarkeit

Pozzuoli ist leicht von Neapel aus zu erreichen, entweder mit dem Auto oder der Bahn (die Cumana-Bahnlinie verbindet Neapel und Pozzuoli). Die Stadt ist auch ein wichtiger Fährhafen für Verbindungen zu den Inseln Ischia und Procida im Golf von Neapel.

   

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