Piacenza – Piazza dei Cavalli
Teilen

Wenn Sie im Herzen von Piacenza die lebendige Geschichte erleben möchten, dann führt kein Weg an der Piazza dei Cavalli vorbei. Diese zentrale Piazza, einst Piazza Grande genannt, ist ein pulsierender Schauplatz von Politik, Handel und Kunst, eingefasst von architektonischen Schmuckstücken und lebensvollen Fassaden.
Beim Gang zwischen den bronzenen Reiterstandbildern von Alessandro und Ranuccio Farnese spüren Sie die Tradition, die seit dem 13. Jahrhundert hier verwurzelt ist. Es ist ein Platz, der Sie ebenso fesseln wird wie die Geschichten, die in den Mauern und Denkmälern weiterleben. Piacenza lädt Sie ein, in jeder Pflasterfuge den Atem vergangener Jahrhunderte zu spüren.

Das Zusammenspiel aus gotischer Architektur und Farnese-Denkmälern prägt die Piazza dei Cavalli bis heute.
Piazza dei Cavalli in Piacenza – Herz der Stadt und Bühne der Geschichte
Die Piazza dei Cavalli bildet seit dem 13. Jahrhundert das politische und wirtschaftliche Zentrum von Piacenza. Damals noch Piazza Grande genannt, war sie geprägt von öffentlichen Versammlungen, Märkten und politischen Entscheidungen. Hier dominierte zunächst der Palazzo Comunale, heute als Palazzo Gotico bekannt, der die Nordseite der Piazza einnimmt und seit seiner Errichtung als symbolischer Bürgersitz gilt.

Der Blick auf die Statue von Ranuccio I. Farnese zeigt barocke Pracht, detailreiche Rüstung und majestätische Ausstrahlung.
Im 17. Jahrhundert verlieh man dem Platz zusätzlichen Glanz durch zwei imposante bronzene Reiterstatuen der Herzöge Alessandro und Ranuccio Farnese, geschaffen vom Bildhauer Francesco Mochi. Diese Denkmäler verankerten den Platz endgültig als Zentrum städtischer Identität und künstlerischer Repräsentation.

Der Blick auf die Statue von Alessandro Farnese offenbart kraftvolle Eleganz, stolze Haltung und meisterhafte barocke Kunst.
Der Palazzo Gotico selbst wurde 1281 im lombardisch-gotischen Stil errichtet und sollte ursprünglich durch weitere Gebäudeflügel ergänzt werden. Eine verheerende Pest und wirtschaftliche Rückschläge verhinderten jedoch die Vollendung des Projekts, sodass nur die Nordseite realisiert wurde. Bezeichnend für seine Architektur sind die kontrastreichen Materialien: der Sockel aus rosa Marmor aus Verona und die dekorativen Backsteine im oberen Fassadenbereich, gekrönt von markanten Ghibellinen-Zinnen. Im Inneren öffnet sich ein prunkvoller Saal, einst Treffpunkt der Stadträte, heute Ort für festliche Anlässe und Ausstellungen. Über dem Haupteingang wacht eine Marienstatue, die als „Madonna di Piazza“ bekannt ist – ein religiöses Symbol, das über Jahrhunderte hinweg die Bewohner begleitet hat.
Das urbane Panorama des Platzes wird zudem durch den neoklassizistischen Palazzo del Governatore aus dem späten 18. Jahrhundert ergänzt, dessen Fassade mit einem Sonnenuhr-Relief und einer harmonischen Linienführung das Bild des Platzes abrundet. Eine Seitenfassade wird flankiert vom Collegio dei Mercanti aus dem 17. Jahrhundert, das dem Handelsgewerbe der Stadt ein würdiges Zuhause bot. Diese Ensemble-Architektur aus verschiedenen Epochen macht die Piazza nicht nur zu einem politischen Zentrum, sondern auch zu einem offenen Geschichtsbuch, das von den Epochen der Stadtentwicklung erzählt.
Wenn Sie die Piazza dei Cavalli erkunden, sollten Sie an der besonderen Atmosphäre entlangschlendern, die Architektur auf sich wirken lassen und die Geschichten zu den Farnese-Denkmälern erspüren. Besuchen Sie auch den Innenraum des Palazzo Gotico – vor allem den historischen Saal, sofern er zugänglich ist. Ein Abstecher zum Palazzo del Governatore und zum Collegio dei Mercanti ergänzt Ihre historische Erfahrung um wirtschaftliche und städtebauliche Aspekte.
Urlaub in: Liguren, Trentino, Lombardei und den Abruzzen.