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Lago di Lugano Oberitalienische Seen Reise

Campione d’Italia

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Campione d’Italia, kurz Campione genannt ist eine auf schweizerischem Gebiet umgebene italienische Exlave. Wenn man sich den Luganersee auf der Landkarte ansieht und hier auf die Landesgrenzen wischen der Schweiz und Italien achtet, dann fällt in der Mitte des Sees sofort ein italienisches Insel-Territorium inmitten des Schweizer Gebietes auf: Campione d’Italia. Ringsherum um diese kleine Region (2,6 km2) nur schweizerisches Gebiet. Wie kann das sein?

Hier muß man etwas in die Geschichtsbücher hineinsehen. Bekannt war das Gebiet im 14./15. Jahrhundert für seine Kunsthandwerker wie Maler, Bildhauer sowie Archtikten und Steinmetze. Da diese Region vielen kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Franzosen und Spaniern ausgesetzt war, führte man im 16. Jahrhundert eine Kriegssteuer ein. Seit 1861 ist Campione in italienischer Hand, so auch der Name Campione d’Italia. Somit profitierten die ansässigen Italiener hier jahrelang von Steuererleichterungen auf schweizerischem Terrain.

Obwohl Campione offiziell durch Italien zur EU gehört, gehörte es bis Ende 2019 nicht zum EU-Zollgebiet. Dies hatte zur Folge, dass hier keine Kontrollen bei der Ein- und Ausreise erfolgten. Seit Januar 2020 wurde Campione aber ins Zollgebiet der EU eingegliedert. Zollschilder am Ortseingang und Ortsausfahrt zeigen den neuen Status an. Weiters mußten die Campionesi ihre Schweizer Autokennzeichen in italienische Kennzeichen ummelden und es wurde eine Verbrauchssteuer eingeführt.

Casino Municipale_Fliestext_01

Das 13 Stockwerk hohe Casino Municipale in der Gemeinde Campione d’Italia wurde 2007 für 150 Millionen Schweizer Franken vom Star-Architekten Mario Botta Franken entworfen.

Wer Campione d’Italia besucht, der sollte sich die Wallfahrtskirche Santa Maria die Ghirli aus dem 17. Jh. mir den wunderschönen Fresken aus mehreren Jahrhunderten ansehen. Weiterhin ansehenswert sind die Kirche San Zenone, die heute als Kunstgalerie genutzt wird, das Museo Parrochiale sowie die neue Pfarrkiche San Zenone.

Das Highlight ist aber das Casino Municipale. 1917 wurde es erbaut, 2007 vollumfänglich renoviert, aber 2019 in Konkurs gegangen. Dies hatte weitreichende Konsequenzen. Es fielen die jährlich zu zahlenden Beiträge an die Stadt aus, was zur Folge hatte, dass rund 100 Gemeindemitarbeiter und ca. 500 Casinoangestellten (zusammen knapp ein Drittel der Bevölkerung) kein Geld mehr verdienten.

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Arco di Campine: Der Bogen markiert die Grenze der italienischen Exklave

Im Herbst 2021 wurde das Casinos mit rund 170 Angestellten wiedereröffnet. Mit der geographisch guten Lage, hat das Casino di Campione wieder gute Chancen nach der Pandemie an die guten alten Zeiten anzuknüpfen, da es gleichermaßen Kunden aus der Schweiz sowie aus Italien bedienen kann.

     

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